Verkommen lassen oder sanieren

Stormarner Tageblatt  16.12.2021

Nach Eigentümerwechsel: Verbandsdirektor und Landtagsabgeordneter besuchen Oldesloer Problemhäuser

Die Hochhäuser im Hölk und Poggenbreeden gelten in Bad Oldesloe vor allem wegen der Wohnverhältnisse in den schlecht gepflegten Immobilien als sozialer Brennpunkt.  Patrick Niemeier
Die Hochhäuser im Hölk und Poggenbreeden gelten in Bad Oldesloe vor allem wegen der Wohnverhältnisse in den schlecht gepflegten Immobilien als sozialer Brennpunkt. Patrick Niemeier

Patrick Niemeier

Wird in den Hochhäusern im Poggenbreeden und Hölk nun alles besser? Kürzlich hatte die LEG Immobilien die beiden Wohnblöcke, die seit Jahren runtergewirtschaftet wurden, von der Adler Real Estate Group erworben.
In den vergangenen Monaten bestimmten vor allem Meldungen über kaputte Heizungen, defekte Aufzüge und nicht funktionierende Leitungen die Schlagzeilen rund um die beiden Hochhäuser mit ihren 230 Wohnungen. Für positive Projekte und Schlagzeilen sorgten auf der anderen Seite vor allem die Ideen des Quartiertreffs „Plan B“. Ob selbst organisierte Corona-Impfungen, ein großes Wandgemälde in Kooperation mit der Stadt oder auch viele weitere Aktionen – während die Immobilien marode sind, ist der Zusammenhalt gewachsen.
Jetzt besuchte der Verbandsdirektor des „Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen“, Andreas Breiter die beiden Hochhäuser. Mit dabei war auch wieder der Stormarner SPD-Landtagsabgeordnete Martin Habersaat. Er hatte sich bereits im Sommer ein Bild von der Lage vor Ort gemacht. Breitner habe festgestellt, dass die Häuser schon von Außen trist aussehen. Dass die LEG im Gegensatz zu Adler verbandlich organisiert sei, können laut Breitner eine Chance sein. „Keines unserer Mitgliedsunternehmen hätte seine Gebäude in einem solchen Maße verkommen lassen. Jetzt heißen die Alternativen: Weiter verkommen lassen oder sanieren. Ich bin zuversichtlich, dass die LEG sich für die Sanierung entscheidet“, sagt Breitner. Er kündigte an, mit der LEG in Kontakt zu treten und dabei auch explizit über die Lage in Bad Oldesloe zu berichten. Auch Habersaat geht davon aus, dass die moralischen Standards bei der LEG höher sind als bei der Adler Real Estate.
Auch Maria Herrmann vom Quartiersprojekt „Plan B“ hofft, dass sich die Situation mit dem Besitzerwechsel verbessert. Mit ihrem Team hat sie gute Verbindungen zu den Mietern aufgebaut und Vertrauen geschaffen. Seit vielen Monaten engagiert sich Herrmann auch mit Aktionen für die von dem Verfall der Immobilie betroffenen Vermieter. Unter anderem war ein Plakat angebracht worden, auf dem von der Adler Group menschenwürdige Wohnverhältnisse gefordert wurden. Nun ruhen viele Hoffnungen auf dem Eigentümerwechsel. Noch wissen die Bewohner übrigens offiziell abseits von Medienberichten und persönlichen Gesprächen mit der Quartiersmanagerin nicht, dass der Besitzer ihrer Wohnungen wechselt, heißt es. Dieser Übergang ist für den 29. Dezember geplant, was den Mietern aber noch nicht mitgeteilt worden sei.

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