Stadt legt Pumptrack-Projekt auf Eis

Stormarner Tageblatt  22.12.2021

Bad Oldesloer Jugendbeirat macht sich für Fahrrad-Parcours stark – warum dieser vorerst nicht kommt

Patrick Niemeier

Es war ein deutlicher Wunsch, der von Kindern und Jugendlichen über ihren Beirat an die Stadtpolitiker herangetragen wurde. Die sportbegeisterte Jugend der Kreisstadt wünscht sich einen „Pumptrack“, also einen befestigten Parcours, auf dem man mit bestimmten Fahrrädern seine Freizeit verbringen kann.
Der Bildungs-, Sozial- und Kulturausschuss zeigte sich demgegenüber auch sehr aufgeschlossen. Im Ergebnis sollte die Stadt die Machbarkeit eines solchen Pumptracks in Bad Oldesloe prüfen.

Eingestellte Gelder überraschen Finanzausschuss
Der Finanzausschuss reagierte jetzt allerdings etwas erstaunt, als tatsächlich Gelder für eine solche Anlage im Haushalt auftauchten. „Es gibt keinen Beschluss, dass ein Pumptrack auch wirklich realisiert wird. Daher bin ich sehr erstaunt“, sagte die Stadtverordnete Birgit Wieck (CDU). Ihr stimmte auch der derzeit parteilose Andreas Lehmann zu: „Ich konnte dazu auch keinen konkreten Auftrag finden, der finanziell so unterfüttert sein müsste.“ Willfried Janson von den Grünen gab zu bedenken, dass es auch nicht so einfach sei, einen solchen Track entstehen zu lassen. „Wichtig ist, dass die Umwelt dabei keinen schaden nimmt. Ein Bereich, der an der Trave dafür vorgesehen war, wird ökologisch nicht möglich sein. Generell stelle ich mir das schwierig vor, einen passenden Ort zu finden “, sagte Janson.
Bürgermeister Jörg Lembke erklärte, dass manche Projekte im Haushalt landen, weil man auch für einen Auftrag wie eine Machbarkeitsstudie oder genauere Untersuchungen ja schon finanzielle Mittel benötige. Insgesamt war sich eine deutliche Mehrheit einig, dass das Projekt nicht 2022 oder 2023 umgesetzt wird und daher aus dem Haushalt zunächst gestrichen werden könne. Ein Vorgang, der auf den Vorschlag vom Ausschussvorsitzenden Thorsten Lohse (CDU) hin in den Beratungen häufiger angewandt wurde, um nicht finanzielle Posten im Haushalt stehen zu haben, die im Endeffekt nur die Bilanz verschlechtern, aber tatsächlich gar nicht genutzt werden.
Carsten Stock (SPD) gab zu bedenken, dass es sich um einen expliziten Wunsch des Kinder- und Jugendbeirats handele. „Wir sollten wenigstens ein paar Gelder dafür einstellen, um die Planung auf den Weg zu bringen. Das wäre ein Kompromiss und ein Zeichen an die Kinder und Jugendlichen“, sagte er. Doch dafür fand sich keine Mehrheit. Ob, wo und vor allem wann tatsächlich ein Pumptrack in der Kreisstadt entstehen wird, ist aktuell wieder fraglich.

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