Radhaus kostenlos nutzbar

Stormarner Tageblatt  04.02.2022

Seit dem 2. Februar kann es am Oldesloer Bahnhof von Pendlern mit Fahrrad genutzt werden

Auch das Umfeld des Radhauses wurde am Bahnhof Bad Oldesloe neu gestaltet und die Aufenthaltsqualität so erhöht.  Patrick Niemeier
Auch das Umfeld des Radhauses wurde am Bahnhof Bad Oldesloe neu gestaltet und die Aufenthaltsqualität so erhöht. Patrick Niemeier

Patrick Niemeier

Was lange dauerte, ist nun tatsächlich fertiggestellt. Seit dem 2. Februar kann das Rad-Parkhaus für Pendler am Bahnhof Bad Oldesloe unter dem Motto „Park and bike“ genutzt werden. 2017 hatte man sich im Sinne von Klimaschutz und der Mobilitätswende für den Bau entschieden. Doch bereits seit 2011 waren die Ideen konkreter diskutiert worden. Kurzum: Zehn Jahre nach den ersten politischen Gesprächen über das Projekt ist es in der Kreisstadt eröffnet worden.

Ein Jahrzehnt lang wurde übers Radhaus diskutiert

Über Sinn und Unsinn, über die richtige Technik, die Kosten, Fördermöglichkeiten und genauem Standort bis hin zur Form der Vergabe der Radparkplätze ist in den vergangenen Jahren ausgiebig diskutiert worden. Jetzt sind alle Dinge geklärt und die 136 überdachten Stellflächen, die Ende 2021 fertig errichtet wurden, können ab sofort von allen Interessenten gebucht werden.
Die neue Unterstellmöglichkeit für Zweiräder soll Pendler und Nutzer der Bahn allgemein dazu motivieren, ihren Pkw auf dem Weg zum Bahnhof nicht zu nutzen. Damit soll unter anderem das Klima geschützt werden, die Nutzung der Bahn attraktiver werden und die Parkplatzsituation am Bahnhof Bad Oldesloe entspannt werden. Möglich ist die Buchung des gesicherten Zugangs zu den die Zweirad-Garagen über das Portal von Nah.SH, wie Bürgeramtsleiter Thomas Sobczak mitteilte. „Es können tägliche, wöchentliche, monatliche Plätze für drei oder sechs Monate gebucht werden. Das ist alles kostenlos in den ersten zwei Jahren“, sagt er.
Man habe sich in der Verwaltung dafür entschieden, dass für jede Buchungsmöglichkeit nur bestimmte Kontingente zur Verfügung stehen. So können nicht alle Plätze für drei oder sechs Monate weggebucht und im schlimmsten Fall nicht genutzt werden. Auf der anderen Seiten können Nutzer, die nur ab und zu für einen Tag die Möglichkeit nutzen wollen, nicht den Dauer-Pendlern alle Plätze blockieren.
Wer sich bei Nah.SH im Internet einlogged, kann dort sowohl die Sonderstellplätze für Lastenbikes und Fahrräder von Menschen mit körperlichen Einschränkungen reservieren, eben auch als Kurzzeit- oder Langzeitstellplätze. Außerdem stehen 71 Schließfächer zur Verfügung. Wer seinen Platz bucht, erhält einen Pin-Code, mit dem die Tür an der jeweiligen Rad-Garage genutzt werden kann. Insgesamt verteilen sich die Stellflächen auf sechs unterschiedliche Garagen. Die Stadtverwaltung hat erklärt, dass das Nutzungsverhalten genau beobachtet werde.
Insgesamt kostete die Baumaßnahme bisher 840 000 Euro. Davon wurden 75 Prozent aus Fördergeldern von Nah.SH gezahlt. Die restlichen Kosten übernahm die Stadt Bad Oldesloe, erklärt die neue Bauamtsleiterin Ute Obel.
Bürgermeister Jörg Lembke hofft, dass nach der langen Wartezeit die Möglichkeit für Rad-Zug-Pendler „so richtig einschlagen wird“. Er gehe davon aus, dass die Plätze gut gebucht und genutzt werden. Was mit den außerdem noch vorhandenen Fahrradboxen passiert, stehe derweil noch nicht fest, erklären Sobczak und Lembke. Hier müsse der Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschuss noch Entscheidungen treffen. In der Vergangenheit hatte es mit den Fahrrad-Abstellboxen diverse Probleme gegeben.
So wurden vergebene Boxen quasi „vererbt“, privat weitergegeben oder die Boxen als Lager für Gartengeräte und andere Dinge genutzt. Wie genau eine Vermietung in Zukunft aussehen kann, steht noch nicht fest und muss politisch auf den Weg gebracht werden.

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