Landrat blickt auf Pandemie zurück

Stormarner Tageblatt  23.04.2022

Henning Görtz: Kritik und Unverständnis auf der einen Seite – Lob auf der anderen Seite

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Gaben im Februar auf dem Höhepunkt der vierten Welle ein Corona-Update: Oliver Lövenforst (v.l.), Landrat Henning Görtz, Christiane Clobes und Rebecca Klöhn von der Kreisverwaltung Stormarn. Patrick Niemeier

. Patrick Niemeier

Es waren aufregende und aufreibende Monate für das Gesundheitsamt der Stormarner Kreisverwaltung. Zum Jahreswechsel geriet die Pandemie-Lage im Kreis zunehmend außer Kontrolle. Der Grund dafür waren vor allem Disco-Events an den Weihnachtsfeiertagen, bei denen das Coronavirus in Form der Omikron-Mutation mitfeierte.
Tausende Stormarner mussten in Quarantäne. Die Neuinfektionen griffen stärker als je zuvor im Kreis um sich. Mittlerweile ist eine neue Phase der Pandemie erreicht. Das liegt an neuen Erkenntnissen zum häufig milden Verlauf der Infektionen mit der Omikron-Variante sowie an einer hohen Impfquote. Das ermöglicht in Schleswig-Holstein die Lockerung fast aller Corona-Beschränkungen.
https://www.e-pages.dk/stormarnertageblatt/2985/assets/a457044676i0009_max1024x.jpgDie richtige Zeit, um gemeinsam mit Edith Ulferts, Fachbereichsleiterin Soziales und Gesundheit beim Kreis, sowie Landrat Henning Görtz (kl. Bild, oben) auf die vergangenen Monate und Jahre für eine Pandemie-Zwischenbilanz zurückzublicken.
Eine große Herausforderung sei es gewesen, dass man viele zusätzliche personelle Ressourcen benötigt habe, um der Situation im Gesundheitsamt überhaupt Herr werden zu können, kann Ulferts berichten. Auch die Integration von Mitarbeitern der Bundeswehr sei herausfordernd gewesen. Zugleich sei es auch eine der positiven Erfahrungen gewesen, wie man sich gegenseitig unterstützt habe. Gemeinsam habe man die Flut an Meldungen bearbeiten können.
Landrat Henning Görtz ist der Meinung, dass man durchaus ein positives Zwischenfazit nach über zwei Jahren Pandemie ziehen könne. „Angesichts der teilweise extrem hohen Zahlen finde ich, dass es uns gut gelungen ist, mit der Corona-Lage umzugehen“, sagt er.
Dass die Diskotheken Weihnachten 2021 noch öffnen durften, habe man nicht erwartet und daraus habe sich eine herausfordernde Situation ergeben. Allgemein seien die Vorlaufzeiten bei der Umsetzung von neuen Regeln durch Bund und Land extrem kurz gewesen gewesen. Herausfordernd sei auch das „Hin und Her im Umgang mit Corona-Regeln in Schulen und Kitas“ gewesen. Dass es trotzdem gelungen sei, die anstehenden Aufgaben zu bewältigen, sie nur durch die hohe Motivation in der Verwaltung möglich gewesen. Zum Teil sei auch nachts und an Wochenende gearbeitet worden.
„Wir haben an einem Strang gezogen“, betont der Landrat und schließt sich damit dem Lob Ulferts für den guten Zusammenhalt an. „Damit meine ich die Kolleginnen und Kollegen im Gesundheitsamt und im Katastrophenschutz, aber auch unsere gesamte Kreisverwaltung und die Städte und Gemeinden“, sagt Görtz.
Auch das Ehrenamt habe mit sehr viel Einsatz mitgezogen. Als Beispiele könne er die Kreistagsabgeordneten nennen, die schnell und unkompliziert den Rücken der Verwaltung gestärkt haben. Lobenswert sei auch der ehrenamtliche Einsatz von Feuerwehren und Hilfsorganisationen gewesen.
„Die Bundeswehr war ebenfalls eine wertvolle Unterstützung. Ein wichtiger Schritt war Anfang 2021 die Bereitstellung der Impfstoffe und die Einrichtung der Impfzentren“, blickt Görtz zurück auf unterschiedliche Phasen der Pandemieentwicklung im Kreis. „Mit den Impfungen konnte den Menschen geholfen und wirksamer Schutz vor schweren Verläufen geschaffen werden. Ohne die Impfungen hätte eine Inzidenz von über 1000 zu einem Zusammenbruch des Gesundheitssystems geführt“, betont der Landrat.
Aus der Pandemie könne man nun auch Lehren ziehen. Die Herausforderungen eventueller weiterer Infektionswellen könnten gut gemeistert werden, ist sich der Landrat sicher. Die entsprechenden organisatorischen und personellen Grundlagen dafür seien gelegt. „Wir werden unsere Prozesse immer wieder überprüfen und hinterfragen und zudem die Entwicklung genau beobachten“, sagt Görtz. Generell heißt es aus der Kreisverwaltung, dass man dazu aufrufe, natürlich weiterhin jetzt freiwillig Vorsicht walten zu lassen.
„Dazu gehört es zum Beispiel freiwillig die Maske beim Einkaufen zu tragen, gerade wenn es mal enger wird“, sagt Kreissprecher Gregor Tuscher. Außerdem rufe man dazu auf, sich weiterhin impfen zu lassen und auch die Auffrischimpfungen und Booster-Möglichkeiten zu nutzen.

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