Stormarner Tageblatt 27.05.2022
Im Oldesloer Ortsteil Schadehorn hat der Bau des neuen großen Windparks begonnen / Fertigstellung im Frühjahr 2023
Patrick Niemeier
Bad Oldesloe hat einen großen Schritt in Richtung Energiewende gemacht. Mit einem feierlichen Spatenstich sind die Bauarbeiten am Mega-Windpark im Ortsteil Schadehorn offiziell gestartet. Gemeinsam gaben Bürgermeister Jörg Lembke, Klaus Uhl (Enercon), Jürgen Fahle (Stadtwerke Bad Oldesloe) und Thomas Sternberg (Projektberater) den gemeinsamen Startschuss. Entstehen sollen vier neue 180 Meter hohe Windkraftanlagen, die bis März 2023 alle fertiggestellt und im Betrieb sein sollen. Jede der Anlagen soll eine Leistung von 4,2 Megawatt haben. Insgesamt sollen in Schadehorn 16,8 Megawatt produziert werden. Pro Jahr rechnet Jürgen Fahl von den Oldesloer Stadtwerken mit einer Produktion von 40 Millionen Kilowattstunden.
90 Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr
„Insgesamt benötigt die Stadt Bad Oldesloe jedes Jahr ungefähr 90 Millionen Kilowattstunden Strom. Dazu zählen natürlich auch die Gewerbebetriebe und die Straßenbeleuchtung“, sagt Fahl. Insgesamt komme man mit den 40 Millionen Kilowattstunden trotzdem somit aber fast auf die Hälfte des benötigten Strombedarfs der gesamten Kreisstadt. „Wir sind da auf einem sehr guten Weg. Gerade die aktuellen Entwicklungen zeigen doch, wie wichtig es ist, bei der Energiegewinnung nicht abhängig zu sein“, sagt Lembke.
Zu den 40 Milllionen Kilowattstunden, die der neue Windpark produzieren soll, komme noch der Strom aus den bestehenden Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen, sodass Bad Oldesloe kurz davor sei, zumindest auf dem Papier in Sachen Stromgewinnung autark zu sein. Außerdem sei es positiv für die Kreisstadt, dass die Stadtwerke als Betreiber ausgewählt wurden. Denn so fließen Einnahmen aus dem Stromverkauf auch in die Stadtkasse. Bevor er genutzt werden kann, wird der Strom allerdings auch noch knapp 10 Kilometer nach Reinfeld in ein Umspannwerk transportiert werden müssen. Dafür werden jetzt während der Bauarbeiten an den Anlagen selbst, parallel auch die entsprechenden Kabel als Infrastruktur verlegt.
20 Millionen Euro
Investiert werden laut der Pläne insgesamt 20 Millionen Euro. „Das ist natürlich der aktuelle Stand. Wie wir ja wissen, wird es in allen Bereichen momentan teurer. Bisher scheinen wir davon noch nicht betroffen und hoffen dass das so bleibt. Auch bei den Zeitplänen haben wir bisher nur minimale Verschiebungen“, sagt Fahl. Spektakulär wird sicherlich die Anlieferung der fast 80 Meter langen Rotorblätter, die natürlich mit Spezialtransportern auf die Strecke geschickt werden. Diese Transporte sind für den September geplant.