Siebtklässlerin malt Plakatmotiv für das Vogelschießen 2022

Bad Oldelsoe Die Vorbereitungen auf das Vogelschießen in Bad Oldesloe laufen weiterhin auf Hochtouren. Jetzt wurden die Plakate im Stadtgebiet aufgehängt. Auch dieses Mal wurde es im Rahmen eines Schülermalwettbewerbs ausgewählt. Die Bilder hatten dieses Mal die siebten Klassen der „Schule am Masurenweg“ entworfen und eingereicht.
Die Abstimmung darüber, welche Motive für Werbezwecke genutzt werden sollen, fand mit einer Auswahl aus den 65 Entwürfen wieder in der Fußgängerzone an einem Infostand in der Hindenburgstraße statt. „Als Gewinnerin beim Hauptplakat setzte sich schließlich Christina Osenko mit ihrem Entwurf durch“, berichtete Martin Nirsberger, Schulleiter der Theodor-Storm-Schule. Viele Oldesloer nutzten am Infostand bereits die Gelegenheit, um ihre Vorfreude auf das Fest nach zwei Jahren Pandemie-Absage zu betonen.

3000 Schulkinder nehmen am Vogelschießen teil
Am 30. Juni werden wieder rund 3000 Schulkinder der ersten bis acht Klassen an dem Fest teilnehmen. Dadurch ist es eines der größten Kinderfeste in ganz Norddeutschland mit einer Tradition, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht.
Traditionell ist auch die Route des Hauptumzugs, der wieder um 8.30 Uhr an der Theodor-Mommsen-Schule starten wird. Auch dieser bleibt – entgegen anderslautender Gerüchte – unverändert, wie Sabine Prinz, Vorsitzende des ehrenamtlichen Vogelschießen-Vereins, berichtet.
Für viel Aufregung sorgte derweil die Aussage von Prinz im Gespräch mit dem Tageblatt, dass man sich immer wieder damit befassen müsse, ob es nicht sinnvoller sei, das Fest an einem Sonnabend stattfinden zu lassen. Die Emotionen kochten bei einigen sehr traditionsbewussten Oldesloern in den sozialen Medien hoch, als sie von dieser Option hörten.

Verlegung wäre für Musiker positiv
Allerdings sind diese Überlegungen rein pragmatischer Natur und sollen eben nicht der „Anfang vom Ende der Tradition“ sein, wie manche Kritiker behaupten, sondern ein Versuch, das Fest für die Zukunft fit zu machen. Denn es werde immer schwieriger, Spielmannszüge oder andere Auftretende für den Umzug an einem Donnerstagvormittag zu gewinnen.
So selbstverständlich wie früher ist es selbst in Oldesloer Unternehmen nicht mehr, dass Mitarbeiter für das Fest freigestellt werden. Außerhalb der Kreisstadt sei das Verständnis bei Unternehmen laut Auftretenden noch geringer. Gerade zu Beginn der Sommerurlaubszeit – Vogelschießen ist immer am Donnerstag vor den Sommerferien – sei es schwierig, einen freien Tag genehmigt zu bekommen.
Tradition braucht Überarbeitung – und genau daher sei es immer komplizierter geworden, weitere Spielmannzüge oder Marching Bands zu gewinnen. Das sei aber eigentlich notwendig, um den Umzug bunt und musikalisch abwechslungsreich zu gestalten.
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