Neuer Kreisverkehr kommt!

Stormarner Tageblatt  26.07.2022

Bad Oldesloe erhält Fördergeld vom Land: Bau soll noch 2022 beginnen

 

Patrick Niemeier

Kein Bauprojekt der letzten Jahre hat in Bad Oldesloe so lange und sich so oft wiederholende Diskussionen ausgelöst, wie der geplante Bau eines Kreisverkehrs an der Kreuzung Mommsenstraße/Sülzberg und Am Kurpark. Vor allem die FBO-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung übte immer wieder harte Kritik und Anträge ein, um das Projekt doch noch zu stoppen. Grund: Die FBO sieht den Kreisel als „Millionengrab“ und „Steuergeldverschwendung“, der den Verkehr nicht positiv verändern werde. 2017 wurde das Projekt erstmals präsentiert. Damals ging man noch davon aus, dass es 2018 schon mit dem Bau losgehen werde, der den Stadteingang von dieser Seite auch optisch verbessern soll.

FBO 2017 noch offen für den Kreiselbau

Auch die FBO zeigte sich damals zunächst noch offen für die Idee, wurde aber skeptischer, als klar wurde, dass der angrenzende Tunnel am Pölitzer Weg nicht mit optimiert und saniert werden würde. Außerdem meldete man Zweifel an den Kalkulationen an. Zusammen mit den Straßenausbaubeiträgen wurde der Kreisel 2018 im Kommunalwahlkampf eines der dominierenden Themen. Die „Freien Bürger“ befanden sich zuletzt mit ihrer mittlerweile komplett ablehnenden Haltung auf komplett verlorenem Posten. Die unzähligen Anträge hatten keine Chancen auf Mehrheiten, auch weil die Verwaltung mehrfach erklärte, dass der Bau gefördert werde und Teil des „Stadtumbaus West“ sei, im Rahmen dessen schon gut 12 Millionen Euro in der Kreisstadt investiert wurden.
Bürgermeister Jörg Lembke schloss aus, dass das Projekt noch gestoppt werden könne. „Das könnte sogar dazu führen, dass wir Gelder zurückzahlen müssen. Außerdem ist alles angeschoben dafür“, sagte er im Frühjahr. 2020 wurde auch bereits ein Haus abgerissen, das dem neuen Kreisverkehr weichen muss. Es handelte sich um eine ehemalige Obdachlosenunterkunft der Stadt, die zu trauriger Berühmtheit gekommen war, als es dort 2017 zu einem Tötungsdelikt kam. Dass der Baustart allerdings trotzdem mehrfach verschoben wurde, war für die FBO und manche Bürger ein Signal, dass es vielleicht doch nicht losgehen würde und hinter den Kulissen noch umgeplant werde.
Mit diesen Diskussionen und Mutmaßungen ist nun endgültig Schluss. Wie die Verwaltung bestätigte, ist vom Land jetzt eine Förderzusage in Höhe von einer Million Euro eingegangen. Die weiteren Kosten zahlen die Stadt und der Bund zu jeweils einem Drittel.
Ziel des neuen Kreisels ist es, dass der Verkehr zum und vom Bahnhof in Bad Oldesloe besser gesteuert wird. Vor allem der Busverkehr soll besser gelenkt werden können. Auch die Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger werde erhöht, gleichzeitig Staubildungen in der Reimer-Hansen-Straße verhindert. Mehrfach wurden Berechnungen vorgestellt, zu welchen zeitlichen Einsparungen es dadurch im ÖPNV kommen wird. Der Bürgermeister geht davon aus, dass noch in diesem Jahr mit dem Bau begonnen werden kann. Die endgültige Zusage der Förderung ermögliche, dass man nun Sicherheit habe, sagt Agnes Heesch, Sprecherin der Stadtverwaltung. Die konkreten Planungen könnten jetzt in die finale Phase gehen.

Bau möglichst in einem Rutsch abschließen

„Ziel ist es, dass der Kreisverkehr in einem Rutsch ohne viele Unterbrechungen gebaut werden kann, sodass die Belastung der Bürger durch notwendige Sperrungen möglichst gering gehalten wird“, sagt Lembke. Es müsse jetzt die Entwurfsplanung abgewartet werden, bevor der konkrete Zeitplan und auch die Umleitungsstrecke festgelegt werden können.

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