Stadt saniert seit zwei Jahren ein erworbenes Gebäude

Stormarner Tageblatt  04.08.2022

Wegen akuter Raumnot der Oldesloer Verwaltung gekauft: Haus steht aber seit Herbst 2019 leer

Bad Oldesloe Dass es so lange dauern würde, bis die neuen Räumlichkeiten bezogen werden können, hätte wohl niemand erwartet. Bereits Ende 2019 bestätigte die Stadt Bad Oldesloe gegenüber dem Stormarner Tageblatt, dass man das historische Gebäude in der Mühlenstraße 21 erwerben werde. Der Grund: akuter Büroraummangel. Im Januar 2020 wurde schließlich Vollzug gemeldet. Das Interesse der Stadt an dem klassischen Ackerbürgerhaus aus dem 19. Jahrhundert bestand schon längere Zeit, doch bis Herbst 2019 residierten in dem Gebäude die Redaktionen von Stormarner Tageblatt und Markt, die dann in modernere Räumlichkeiten in der Mühlenstraße 18 bis 20 umzogen. Dadurch war der Weg für die Stadt frei, den eigenen Raummangel schnell zu beheben. Doch daraus wurde nichts. Denn bis zum Sommer 2022 ist noch immer kein Büro im Gebäude fertig eingerichtet.
Aktuell wird die eingerüstete Immobilie weiterhin saniert. Das Gebäude ist ein Baudenkmal und wurde zuletzt 1994 unter Erhaltung des Giebels in den klassischen Abmessungen komplett neu gestaltet. Von einer schnellen Lösung für akute Raumnot kann allerdings nun keine Rede sein, was in der Lokalpolitik auch mittlerweile für Kritik sorgte. Erstaunt reagierte man vor einem Jahr, als plötzlich von der Verwaltung angedacht wurde, das Erdgeschoss als Ladengeschäft zu vermieten. Denn wenn das möglich sei, könne der Raumdruck in der Verwaltung gar nicht so hoch sein, was Bürgermeister Jörg Lembke aber umgehend dementierte.
Es tauchten dann während der Sanierungsarbeiten immer neue Probleme auf. So stiegen die prognostizierten Sanierungskosten schnell von 100000 Euro auf 375000 Euro an. Hauptprobleme: mangelhafter Brandschutz im Obergeschoss und auch die Auflagen für Arbeitssicherheit und Schallschutz konnten nach einer ersten Bestandsaufnahme nicht erfüllt werden. Der Wirtschafts- und Planungsausschuss bewilligte daher 2021 mit deutlicher Kritik und Sorgenfalten auf der Stirn der Ausschussmitglieder 100000 Euro extra mit der Auflage, tatsächlich nur die notwendigsten Arbeiten abzuschließen, damit beide Stockwerke genutzt werden können. Jetzt soll laut Stadtsprecherin Agnes Heesch der Einzug der ersten Verwaltungsmitarbeiter kurz bevor stehen. Noch im August soll der Fachbereich Finanzen in das repräsentative Gebäude einziehen können.
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