Interkulturelle und Faire Woche in Bad Oldesloe

Stormarner Tageblatt  15.08.2022

Die Idee hinter dem Event: Toleranz schaffen durch Begegnungen

Wollen das Gemeinschaftsgefühl in Bad Oldesloe stärken: Yavuz Bilgic (v. l.), Vorsitzender der Mevlana-Moschee, Hartmut Jokisch vom Kaktus-Verein und die Organisatorin des Willkommenscafés Gudrun Behnsen-Katenhusen.  Finn Fischer
Wollen das Gemeinschaftsgefühl in Bad Oldesloe stärken: Yavuz Bilgic (v. l.), Vorsitzender der Mevlana-Moschee, Hartmut Jokisch vom Kaktus-Verein und die Organisatorin des Willkommenscafés Gudrun Behnsen-Katenhusen. Finn Fischer

Finn Fischer

Aygün Caglar weiß, wie er und seine Glaubensbrüder und -schwestern von einigen Mitbürgern gesehen werden. „Wir sind nicht nur alte Männer mit langen Bärten“, sagt das Mitglied der Mevlana-Moschee in Bad Oldesloe. Vielmehr seien Menschen, auch viele junge, in der Moschee aktiv, die sich integrieren und an der Gesellschaft teilhaben.

Tag der offenen Tür in der Moschee
Deswegen setzt die Moschee auf Öffentlichkeitsarbeit und veranstaltet einen Tag der offenen Tür am 3. Oktober von 14 bis 17 Uhr. Caglar war gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Gemeinde, Yavuz Bilgic, bei der Vorstellung des Programms. „Unsere Moschee ist eigentlich immer geöffnet. Am 3. Oktober wollen wir zusätzlich Gelegenheit für einen Austausch bieten“, so Bilgic.

Musikalische Eröffnung beim Willkommenscafè
Auch christliche Gemeinden und konfessionslose Vereine und Organisationen beteiligen sich an der Interkulturellen Woche. Das Forum für Migration und Integration eröffnet die Reihe gemeinsam mit der Oldesloer Musikschule am Sonnabend, 27.August, von 15 bis 17.30Uhr im Bürgerhaus mit einem Willkommenscafé, bei dem auch der Chor „Gesang der Kulturen“ auftreten wird. Am Freitag, 2. September, gibt es um 19 Uhr in der Stadtbibliothek einen Vortrag zu den UN-Nachhaltigkeitszielen.
Einen Tag später, 3. September, 10 bis 13 Uhr, stellen regionale Anbieter und Vereine bei „Ernte deine Stadt“ Produkte und Angebote im Bürgerhaus vor – vom lokalen Hühnerei bis zur Photovoltaikanlage für den heimischen Balkon.

Fair Play und Neues aus den Partnerstädten
Am Freitag, 9. September, berichten Stadtverordnete, die zuvor die Oldesloer Partnerstädte im Nahen Osten besucht haben, über „Neues aus Jifna und Beer Yaacov“. Einen Tag später veranstaltet „Sport vor Ort“ und der Integrationsverein Kaktus gemeinsam das zweite Oldesloer Fairplay Turnier – hoffentlich mit einem fairgehandelten Ball. Letzteres gestaltete sich schon im vergangenen Jahr schwierig.
„Wir sind im Sport an die Ausrüster gebunden und probieren schon seit einer Weile, fair hergestellte Bälle zu bekommen“, sagt Bernd Neppeßen vom Volleyball Club Bad Oldesloe.
Die Volleybälle aus fairer Produktion wurden bereits vor einem Jahr bestellt und sind seitdem mit dem Schiff unterwegs, wie Hartmut Jokisch, Initiator der Fairen und Interkulturellen Woche erzählt.

Frieden in Palästina – Eine Frau erzählt
Dem Turnier folgt ein Vortrag, den die katholische Kirche am 12. September um 19Uhr im Bürgerhaus organisiert. Auf Einladung der St. Vicelin-Gemeinde referiert Sumaya Ferhat-Naser aus Palästina über ihre Friedensarbeit in der Konfliktregion. Am 14. September entwirft das Mehrgenerationenhaus Oase mit Familien ein Oldesloe-Spiel und will am 15.September gemeinsam mit Gästen Beispiele für gesellschaftliches Engagement aus anderen Ländern finden. „So können wir mal über den Tellerrand schauen“, sagt Andrea Kefrig-Blase von der Oase.
Die nächsten Termine sind zwei Vorträge im Bürgerhaus. Am 20. September, 19 Uhr, berichten zwei junge Wissenschaftlerinnen über ethnische Konflikte auf dem Balkan und in Israel/Palästina und am 22 September, 20 Uhr, beleuchtet die Universitätsgesellschaft das Leben der dortigen christlichen Minderheiten.

Heilender Gesang aus mehreren Kulturen
Am 24. und 25. September veranstaltet die Stadt Bad Oldesloe das Sängerfest Choralle, am 26. September, 19 Uhr, gibt es im Bella Donna Haus „Heilenden Gesang“ aus unterschiedlichen Kulturen und am 2. Oktober, 11 Uhr, ein Faires Frühstück im Bürgerhaus.
Im Kultur- und Bildungszentrum (KuB) wird am 3.Oktober um 16 Uhr der Film „Ein Dorf sieht schwarz“ gezeigt, in dem es um einen Arzt aus dem Kongo geht, der in einem Dorf bei Paris eine Stelle angenommen hat und sich dort mit Rassismus auseinandersetzen muss.
Bei „Komm, Schwester, erzähl uns aus Deinem Land – Ukraine“ am 6. Oktober, 18Uhr, im Bella Donna Haus kommen Frauen aus dem kriegsgebeutelten Land zu Wort. Vom 25. September bis 11. Oktober ist im KuB außerdem eine Karikaturen-Ausstellung zur Uno-Flüchtlingshilfe zu sehen. Das Programm liegt aus bei Kaktus e. V. (Hindenburgstraße 25) und der Stadtinfo im KuB (Beer-Yaacov-Weg 1).

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