Stadt plant Energie zu sparen

Stormarner Tageblatt  26.08.2022

Bad Oldesloe prüft, ob die Temperatur in Schulen, Büros und Turnhallen im Winter gesenkt werden kann

In der Bad Oldesloer Stadtverwaltung werden aktuell Maßnahmen für das Energiesparen diskutiert  Patrick Niemeier
In der Bad Oldesloer Stadtverwaltung werden aktuell Maßnahmen für das Energiesparen diskutiert Patrick Niemeier

Patrick Niemeier

Steigende Energiepreise, eventuell Engpässe bei der Gasversorgung – der Winter könnte durch die Auswirkungen des Krieges den Russland gegen die Ukraine führt, hart werden. Und so macht sich auch die Stadt Bad Oldesloe Gedanken darüber, wie Energie eingespart werden kann.
„Die Stadtverwaltung Bad Oldesloe setzt sich derzeit mit der Frage des Energiesparens intensiv auseinander und versucht kurzfristige Maßnahmen, die schnell umsetzbar sind, zu identifizieren und umzusetzen“, sagt Bauamtsleiterin Ute Obel auf Nachfrage des Stormarner Tageblatts.
Außerdem sei man dabei – auch unabhängig von einer aktuellen, akuten Energie-Krise – mittelfristig umsetzbare Maßnahmen konsequent weiterzuverfolgen. Dazu gehöre es zu Identifizieren, wo besonders viel Energie verbraucht werde. Darunter fallen laut Obel alter Lüftungsanlagen oder alte beziehungsweise nicht mehr optimal funktionierende Heizungen in Gebäuden der Stadt. Diese Überprüfung werde für alle Liegenschaften der Stadt – darunter fallen zum Beispiel die Verwaltungsgebäude, Schule, die Schwimmhalle, das Kultur- und Bildungszentrum, die Bibliothek – organisiert und die Ergebnisse analysiert. Einige konkrete Maßnahmen seien bereits angestoßen. So die komplette Analyse der Schulen mit Blick auf eine LED-Umrüstung in den Bereichen, in denen diese nicht sowieso schon vorhanden sei. In sämtlichen Neubauten sei natürlich sowieso nur LED-Technik verbaut worden. Das Projekt „Straßenbeleuchtungs-Sanierung“ werde außerdem weiter vervollständigt. So sind in einem Testgebiet die Laternen mit „intelligenten, vernetzten, Zusatzmodulen“ ausgestattet worden. Diese sollen jetzt einen noch höheren Spareffekt erzielen. Es handele sich dabei laut Obel um eine Pilotprojekt, was auf andere Straßenbeleuchtungen übertragen werden könnte, die dafür bereits schon vorgerüstet sind.
Außerdem erarbeitet das Verwaltungsteam in Bad Oldesloe bereits eine Vorschlagsliste zum Thema Energiesparen. Diese soll ausgewertet und dann umgesetzt werden. Dabei werde auch geprüft, inwieweit die Temperatur in Büros in welchen Maß gesenkt werden könne. Auch in Schulräumen und Turnhallen könnte die Raumtemperatur gesenkt werden. Der Stromverbrauch solle durch einen noch verantwortungsvolleren Umgang gesenkt werden. Das gelte auch für den Kraftstoffverbrauch der Stadtverwaltung. „Viele Fragen werden aber auch dem politischen Entscheidungsvorbehalt unterliegen. Das gilt zum Beispiel für die Frage ob die Straßenbeleuchtung für bestimmte Zeiten abgeschaltet werden kann“, sagt Obel.
Insgesamt gehe die Verwaltung davon aus, dass durch die angedachten Maßnahmen mindestens das von der EU vorgegebene Einsparziel von 15 bis 20 Prozent erreicht werden kann. Auch abgesehen von der Gas-Krise bemühe man sich fortlaufend Einsparpotenziale auch vor dem Hintergrund von Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit zu identifizieren. Auch für das Einrichten von Wärmehallen für Bürger, deren Wohnung ohne Heizung nicht mehr bewohnbar sein könnten, gebe es erste Überlegungen.

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