Fernwärme für die Kreisstadt

Stormarner Tageblatt  06.10.2022

Hauptausschuss Bad Oldesloe hat Investitionen von 500000 Euro bewilligt

Patrick Niemeier

Mehr Fernwärme für Bad Oldesloe. Das beschloss der Hauptausschuss der Kreisstadt auf seiner aktuellsten Sitzung. Dafür werden den Stadtwerken 500000 Euro mehr im Haushalt zur Verfügung gestellt. Die Entscheidung soll gut für die Energiewende und den Klimaschutz sein.
Der Antrag kam von den Grünen. Das Problem dabei – sehr ins Detail ging der Antrag nicht, laut dem der Investitionsplan der Stadtwerke Bad Oldesloe um den entsprechenden Betrag aufgestockt werden soll. Das monierte dann auch Tobias Wriedt von der CDU. „Ich würde mir schon wünschen, dass wir erfahren wie sich 500000 Euro genau berechnen“, sagte Wriedt.
„So genau lässt sich das nicht sagen. Also ich denke, dass wir 500000 Euro verbaut bekommen, aber man kann das nicht so genau versprechen“, sagte Jürgen Fahl von den Stadtwerken. Denn dafür müsste erstmal die entsprechende Nachfrage vorhanden sein, bevor in größerem Stil Leitungen verlegt werden können. Auf Verdacht könne das nicht geschehen.

Wärmenetz in Bad Oldesloe soll ausgebaut werden
Bei Fernwärme-Systemen wird Wärme über längere Wege in einem wärmegedämmten Rohrsystem als Wärmenetz transportiert. Diese Wärme kann gezielt hergestellt worden sein, sie kann aber auch als Abwärme nutzbar gemacht werden. Es kann auch geothermische oder solarthermische Energie in Fernwärmnetze eingespiesen werden.

Janson mit engagiertem Kurzvortrag
Wilfried Janson aus der Grünen-Stadtverordnetenfraktion führte in einem engagierten Kurzvortrag gleich eine ganze Reihe Möglichkeiten auf, wie man zum Beispiel mit Wärmepumpen in Zukunft Wärme gewinnen könnte. Vor allem die Nutzung von Wärme, die mit erneuerbaren Energiequellen oder als Abwärme gewonnen wurde, ist natürlich klimafreundlich. Die Umstellung auf solche Wärmenutzungen nennt sich Analaog zur Mobilitätswende, und Energiewende: „Wärmewende“.
Aktuell wird in Bad Oldesloe an drei Standorten Fernwärme generiert. Am Hallenbad, am Schanzenbarg und am Möhlenbecker Weg. Besonders wenig Kohlendioxid erzeugt dabei laut der Vereinigten Stadtwerke die Anlage im Möhlenbecker Weg mit nur 29 Gramm Kohlendioxid pro Kilowattstunde. Am Schanzenbarg sind es 140 Gramm und am Hallenbad 186 Gramm.

Wärme wird aus Biogas erzeugt
Der geringe Kohlendioxid-Ausstoß am Möhlenbecker Weg liege darin begründet, dass die Wärmeerzeugung dort zu 89,1 Prozent aus Biogas erfolge. Die Reduktion von Kohlendioxid ist einer der entscheidenden Faktoren im Klimaschutz. „Um ehrlich zu sein, klingt der Vortrag für mich eher nach nach fünf Millionen Euro Investition als nach 500000 Euro, aber wir als CDU möchten uns dem explizit nicht versperren. Auch wir sind dafür, neue Wege zu gehen und entsprechend dafür“, sagte der Christdemokrat Jörn Lucas. Er wolle der Legendenbildung und Missverständnissen vorbeugen, dass die CDU gegen Klimaschutz oder Energiewende sei.
Auch die übrigen Fraktionen neben CDU und Grünen stimmten zu. Entsprechend stehen den Stadtwerken Bad Oldesloe 2023 nun 500000 Euro extra für die Erweiterung des Fernwärmenetzes in Bad Oldesloe zur Verfügung. „Wir werden gut damit umgehen“, versprach Fahl.

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