Infos zum Busfahrer-Streik in Stormarn

Stormarner Tageblatt  24.10.2022

Streik privater Busunternehmen: Viele Schulbusse im Kreis Stormarn fahren nicht

Bad Oldesloe In den Herbstferien äußerte sich Björn Schönefeld, beim Kreis Stormarn für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zuständig, noch erleichtert darüber, dass der lange Streik der Busfahrer die Schüler nicht betreffe. „Wenn zusätzlich der Schülerverkehr betroffen ist, sind die Einschränkungen für alle deutlich schmerzhafter“, sagt Schönefeld.
Und genau das tritt jetzt wieder ein. Denn da sich der Omnibusverband Nord (OVN) und die Gewerkschaft Ver.di nicht auf einen neuen Tarifvertrag für die Busfahrer privater Busunternehmen einigen konnten, ruft die Gewerkschaft nun erneut zum Streik auf. Ver.di fordert weiterhin eine Lohnerhöhung von 1,95Euro pro Stunde für die Busfahrer. Dabei ist man weiterhin relativ weit entfernt vom Gegenvorschlag des OVN, der eine mehrstufige Lohnerhöhung bis 2024 vorschlägt.
Konkret heißt das, dass der neue Streik die gesamte erste Schulwoche nach den Ferien betreffen wird – vom 24. bis 28. Oktober. Es wird erwartet, dass ein Großteil der Linien von Autokraft, der Ahrensburger Betriebsgesellschaft und der Dahmetal nicht fahren werden. Davon sind daher zahlreiche Schulbuslinien und der von Schülern häufig genutzte Stadtverkehr in Bad Oldesloe und Ahrensburg stark betroffen.
Eine Sprecherin der Deutschen Bahn, zu der die Autokraft gehört, geht von starken Einschränkungen für Schüler und Pendler aus. Auf der Homepage der DB-Regiobus-Nord sei daher erneut ein Streikfahrplan veröffentlicht worden. Diesem sind alle Linien und Fahrten zu entnehmen, die trotz des Streiks bedient werden sollen.
Allerdings kann mit Sicherheit immer erst am Tag selbst gesagt werden, welche Busse genau fahren, wenn feststeht, wie viele Fahrer zur Verfügung stehen und wie viele tatsächlich im Streik sind. Die Fahrten zur Schule oder zum Vereinstraining und anderen Freizeitaktivitäten sind daher schwer bis gar nicht zu planen und sollten in der Woche vom 24. bis 28. Oktober privat von Eltern organisiert werden.
Gerade für Schulen, die sich gegen das morgendliche Verkehrschaos der „Elterntaxis“ wehren und vor allem im Sinne des Klimaschutz immer wieder appellieren, nicht mit dem Privat-Pkw zur Schule zu fahren, ist der Streik auch auf dieser Ebene ein Problem. Es ist zu vernehmen, dass das Verständnis für die Busfahrer durch die ausgelöste starke Belastung der Schüler sinkt. Pendler, die Busse in Stormarn nutzen, müssen sich entsprechend auch nach anderen Möglichkeiten umschauen.
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