Musikschule will mehr Geld für Tänzerinnen

Stormarner Tageblatt  30.11.2022

Politik soll auch diesen Teil der Einrichtung fördern

Musikschulleiter Marian Henze engagiert sich in politischen Ausschüssen für die Musikschule. Finn Fischer
Musikschulleiter Marian Henze engagiert sich in politischen Ausschüssen für die Musikschule. Finn Fischer

Patrick Niemeier

Viel Zeit für Musik blieb Musikschulleiter Marian Henze in den vergangenen Monaten nicht. Denn der Leiter der Bad Oldesloer „Musikschule für Stadt und Land“ war vor allem mit bürokratischen Dingen befasst.
Durch eine Veränderung der Zuschussstruktur für die Bildungseinrichtung musste er viel Überzeugungsarbeit in den politischen Gremien in Bad Oldesloe, Reinfeld und in den Gemeinden des Amts Bad Oldesloe Land leisten, damit diese zustimmen.
Nachdem zunächst 2021 Reinfeld und Bad Oldesloe zustimmten und eine Neuordnung ermöglichten, die die Musikschule finanziell besser absichern soll, folgte nun die Zustimmung aus dem Amt. „Wir können so gewährleisten, dass wir den Lehrern eine gewisse Sicherheit geben. Außerdem müssen wir tatsächlich schauen, wie etwas zu finanzieren ist, ohne dass die Beiträge zu teuer werden. Das ist auch eine soziale Verpflichtung“, erklärt Henze.
Kulturelle Bildung sei wichtig und soll so vielen Menschen wie möglich angeboten werden können. „Ich finde, dass es eine Form der Anerkennung und Wertschätzung der musikpädagogischen Arbeit hier vor Ort ist“, sagt Henze. Die Musikschule werde für ihr niedrigschwelliges Angebot für Familien vor Ort sowie als Kooperationspartner mehr denn je gebraucht, betont er, denn: „Nur eine öffentliche Musikschule kann dieses Angebot überhaupt in dieser Qualität langfristig liefern.“
Vor Kurzem haben dann auch Schritt für Schritt alle Kommunen im Amt Bad Oldesloe Land der neuen Regelung zugestimmt. Zuletzt konnte in Steinburg die Politik vor Ort zum großen Teil überzeugt werden. Dort pflegt die Musikschule seit vielen Jahren in der Außenstelle der Musikschule in der Grundschule Mollhagen einen festen Schülerstamm und plant, dort auch neu aufzubauen und im Ganztag noch präsenter zu sein.
„Für die bestehenden Schüler wollen wir natürlich das Angebot vor Ort in Schlagzeug, Gitarre und Cajon aufrechterhalten. Und wir wollen die kulturelle Bildung vor Ort unterstützen mit Familienrabatten und Sozialermäßigungen für die Familien. Gerade jetzt in einer finanziell für alle schwierigen Zeit wollen wir ein Zeichen setzen und Familien vor Ort nicht stärker belasten“, sagt Henze.

Tanzbereich seit 2016 Teil der Musikschule
Gerade daher hoffe er aber noch auf eine andere Entwicklung, die aus seiner Sicht überfällig sei. Denn während der Musikunterricht gefördert wird, gilt das nicht für den Tanzbereich, der aber seit 2016 fest zur Musikschule dazugehört. Dass noch Unterschiede zwischen Tanz- und Musikunterricht gemacht werden, sei absolut nicht mehr zeitgemäß.
Gerade in den Jahren der Pandemie sei es gelungen, den Fachbereich „Ballett und Tanz“ auf- und auszubauen. „Wir konnten entgegen dem Trend Schüler in dem Bereich binden – auch durch sehr gute Online-Angebote und künstlerisch-pädagogisch wertvolle Projekte der letzten Jahre“, sagt Henze. Doch das funktioniere langfristig nur, wenn es Planungssicherheit gebe. Entsprechend erhoffe er sich von den Lokalpolitikern, dass auch diese Schülerinnen unterstützt werden. „Wir brauchen eine Gleichbehandlung aller Fachbereiche innerhalb der Musikschule“, sagt Henze.
Heute diskutiert der „Bildungs-, Sozial- und Kulturausschuss“ in Bad Oldesloe überr das Thema.

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