Hoffnung auf neue Kunden in der Innenstadt

Stormarner Tageblatt  15.11.2022

Lokale Ladenflächenmanagerin sieht Woolworth-Ansiedlung positiv

Die Bad Oldesloer Ladenflächenmanagerin Gada von Bohr in der Innenstadt, im Bereich der zukünftigen Woolworth-Filiale.  Patrick Niemeier
Die Bad Oldesloer Ladenflächenmanagerin Gada von Bohr in der Innenstadt, im Bereich der zukünftigen Woolworth-Filiale. Patrick Niemeier

Patrick Niemeier

Ein Kaufhaus für Bad Oldesloe. Seit der Schließung von „M&H“ 2012 kam dieser Wunsch immer wieder auf. Jetzt wird die Kette Woolworth im Frühjahr eröffnen. Der Haken für einige Kritiker ist allerdings, dass sich das Angebot eher im unteren Preissegment bewegt. „Es ist natürlich besser als Leerstand, aber qualitativ nicht das, was wir uns für die Bad Oldesloer Innenstadt am Marktplatz gewünscht hätten“, reagierte die Wirtschaftsvereinigung der Kreisstadt leicht enttäuscht.

Woolworth reagiert gelassen auf Kritik
Woolworth hat mittlerweile auf diese leichte Kritik reagiert und betont, dass sich die Qualität des Angebots in den vergangenen Jahren immer weiter erhöht habe und manche Menschen noch ein falsches Bild der Kaufhauskette haben. Woolworth habe es sich zum Ziel gesetzt, 1000 Filialen in Deutschland zu betreiben. 540 seien es aktuell, teilte Woolworth-Sprecher Roland Rissel mit. Man ist also auf Expansionskurs und ein zusätzlicher Standort wird Bad Oldesloe sein.
Doch wie sieht eigentlich das Ladenflächenmanagement der Stadt Bad Oldesloe die Situation? „Wir bedauern zunächst den Weggang des Modehauses Rohde sehr und hätten es auch für die Sortimentsvielfalt der Innenstadt im Sinne unseres Einzelhandelskonzepts begrüßt, wenn sich Rohde noch länger an den Standort Bad Oldesloe gebunden hätte“, sagt Gada von Bohr, in der Stadtverwaltung für das Ladenflächenmanagement zuständig.

Leerstand mitten in Bad Oldesloe verhindert
„Es ist jedoch unter den gegebenen Umständen als gute Entwicklung zu betrachten, dass es an so prominenter Stelle wie am Marktplatz keinen mittelfristigen Leerstand geben wird und hoffentlich ein reibungsloser Übergang nach kurzer Renovierungszeit gelingt“, ergänzt von Bohr. Dass der Eigentümer frühzeitig einen neuen Mieter für die Immobilie akquirieren konnte, bestätige ihr, dass größere Filialisten größeres Marktpotential am Standort Bad Oldesloe sehen.
„Als Wirtschaftsförderung setzen wir darauf, dass Woolworth mit seinem umfangreichen Warenangebot, wenn auch eher im niedrigpreisig angesiedelten Segment, gemeinsam mit unseren schon ansässigen Händlern für Kundenverkehr in der Innenstadt sorgt“. Es werde spannend zu beobachten, wie Woolworth sein Filialkonzept umsetzen werde, da Bad Oldesloe einer der wenigen Standorte der Kaufhauskette mit zwei Etagen sein werde. „Ich werde im neuen Jahr mit der Filialleitung in Kontakt treten und hoffe, dass das Team von Woolworth in Bad Oldesloe bereit ist, sich – soweit das als Filialist möglich ist – an Aktionen in der Innenstadt zu beteiligen“, kündigt von Bohr an.
Sie freue sich auf ein gutes Miteinander, denn schlussendlich sollten alle an einem Strang für die gemeinsame Innenstadt ziehen.

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Das ändert sich auf Recyclinghöfen

Stormarner Tageblatt  15.11.2022

Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) treibt die Digitalisierung voran

Patrick Niemeier

Elektronische Eingangskontrolle und keine Bargeldzahlung mehr – die Digitalisierung hält auch auf den Recyclinghöfen der Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) immer mehr Einzug. Und das werden die rund 600000 jährlichen Nutzer der Höfe in Stormarn und dem Herzogtum-Lauenburg auch direkt bemerken.
Denn die Ein- und Ausfahrt wird – ähnlich wie bei manchen Parkhäusern – ab 2023 durch elektronische Schranken kontrolliert werden. Um die Recyclinghöfe in Zukunft nutzen zu können, benötigt man eine AWSH-Servicekarte. Doch das ist nicht die einzige Änderung. Die Bezahlung wird nämlich in Zukunft nicht mehr mit Bargeld möglich sein, wie Olaf Stötefalke, Sprecher der AWSH, bestätigt.

Bezahlung nur noch bargeldlos
„Die Bezahlung kostenpflichtiger Abfälle erfolgt in Zukunft nur noch kontakt- und bargeldlos“, sagt der AWSH-Sprecher. Darin solle aber keine Verschlechterung des Angebots gesehen werden – im Gegenteil. Die AWSH gehe davon aus, dass sich durch die elektronisch geregelte Ein- und Ausfahrt sowie die digitale Bezahlung die Abläufe auf den Recyclinghöfen beschleunigen und optimieren.
So entfällt zum Beispiel die Ausgabe von Wechselgeld, und die Mitarbeiter können sich um andere Dinge als die Bezahlung kümmern. Die Kassenautomaten sind also sozusagen auch ein Beitrag gegen den Fachkräftemangel. Ausnahmen vom bargeldlosen Bezahlvorgang werde es daher nicht geben.
Und so läuft der Besuch auf einem Recyclinghof der AWSH in Zukunft ab: Zunächst ziehen die Kunden bei ihrer Ankunft vor Ort an einem Automaten eine der neuen AWSH-Servicekarten. Diese schaltet laut Stötefalke dann die Zufahrt zum Hof selbst frei.
Die Mitarbeiter vor Ort werfen dann einen genauen Blick auf die mitgebrachten Abfälle, die entsorgt werden soll. Mögliche Kosten werden auf der Servicekarte gespeichert. Diese müssen dann an einem Kassenautomaten bezahlt werden, bevor die Kunden wieder vom Hof fahren können.

Elektronisches Einlass- und Ausfahrtsystem
„Möglich ist die Bezahlung mit EC- oder Kreditkarte oder auch mit dem Smartphone“, erklärt Stötefalke. Wenn keine Kosten mehr offen sind, öffnet sich die Schranke und die Karte bleibt im Automaten. Auch Recyclinghof-Besucher, die keine kostenpflichtigen Abfälle dabei hatten, können nur durch die Schranke wieder hinausgelassen werden.
Das neue Einlass- und Ausfahrtsystem könnte auch genutzt werden, um die Anzahl der Personen auf dem Gelände zu kontrollieren.
Die Beschränkungen hatten auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie zwar zum Teil zu langen Warteschlangen vor den Recyclinghöfen geführt, auf der anderen Seite hatte die AWSH aber bereits betont, dass die Abläufe auf den Höfen an sich mit einer übersichtlichen Anzahl an gleichzeitigen Kunden besser gelaufen sei. Laut Stötefalke können gewerbliche Kunden, die eine AWSH-Kundenkarte besitzen, diese übrigens behalten. Sie kann ebenfalls für den neuen Ablauf auf dem Hof eingesetzt werden. Start des neuen Systems soll der 2. Januar sein. Die sieben Recyclinghöfe in Stormarn werden aktuell gerade mit der entsprechenden Infrastruktur ausgestattet.

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Kaufhaus-Kette kontert Kritik

Stormarner Tageblatt  14.11.2022

Woolworth stellt Konzept für Eröffnung in Bad Oldesloer Innenstadt vor

In diese Immobilie zieht 2023 Woolworth in der Bad Oldesloer Innenstadt.  Patrick Niemeier
In diese Immobilie zieht 2023 Woolworth in der Bad Oldesloer Innenstadt. Patrick Niemeier

Patrick Niemeier

Was braucht die Bad Oldesloer Innenstadt, um noch attraktiver zu werden? Welche Geschäfte locken neuen Kunden an? Welche Produkte fehlen und welche Qualität wird benötigt oder besonders nachfragt?
Fakt ist, dass das Modehaus Rohde am Markt nach zehn Jahren die Kreisstadt verlässt und in die Räumlichkeiten die Kaufhaus-Kette Woolworth einzieht. Damit könnte durchaus eine Lücke im Angebot geschlossen werden, denn seit der Schließung des Kaufhaus „M&H“ 2012 gab es keinen Händler mehr vor Ort, der ein Geschäft mit Kaufhauskonzept anbot.
Kritik an der Ansiedlung kam trotzdem, nachdem bekannt wurde, dass als Rohde-Nachfolge Woolworth ausgesucht wurde. Die Wirtschaftsvereinigung betonte, dass man im günstigen Segment schon genug Angebote in der Innenstadt habe und dass das Unternehmen im Vergleich zu Rohde eine Qualitätsverschlechterung sei. „Wir sind uns bewusst, dass einige Menschen nach wie vor ein kritisches Bild von Woolworth als Marke haben. Fakt ist, dass wir in den vergangenen Jahren die Qualität unserer Produkte spürbar gesteigert haben, diese aber immer noch zu attraktiven, günstigen Preisen anbieten“, entgegnet Woolworth-Sprecher Roland Rissel.
„Die modernen, hellen Kaufhäuser und unser Sortiment sind sehr weit von dem entfernt, was manche Menschen mit Blick auf die Vergangenheit mit der Marke Woolworth verbinden“, fügt er an. Doch was genau möchte das Unternehmen in Bad Oldesloe anbieten? „Unser Sortiment umfasst Bekleidung für die ganze Familie, Schreib- und Spielwaren, kleine Haushaltsgeräte, Artikel des täglichen Bedarfs – Bad, Reinigen, Heimtextilien – und eine große Auswahl an Dekoration. Ergänzt wird dieses Angebot mit Aktions- und Saisonartikeln“, sagt Rissel.
Da man auf Expansionskurs sei, schaue sich das Unternehmen um, wo es neue Filialen eröffnen kann. Aktuell seien es deutschlandweit 540 Woolworth-Filialen. Diese Anzahl soll zeitnah auf 1000 ansteigen. „Einer unserer Ansprüche ist, nah beim Kunden zu sein und den lokalen Handel zu stärken. Deshalb ziehen wir Städte ab 20000 Einwohner und einem attraktiven Handelsumfeld als Standorte in Betracht. Bad Oldesloe erfüllt diese Kriterien“, erklärt Rissel. Die Verkaufsfläche des jetzigen Modehaus Rohde sei perfekt für das eigene Kaufhauskonzept geeignet. Daher freue man sich, dass man mit dem Vermieter schnell einig geworden sei.
Eines der Hauptprobleme mit Filialisten größerer Ketten mit Blick auf die Innenstadtattraktivierung war in Bad Oldesloe in den vergangenen Jahren auch, dass diese sich nicht bei Veranstaltungen oder als Sponsoren einbrachten. Wie sieht das bei Woolworth aus? „Unsere Kaufhäuser sind stets eng mit der lokalen Wirtschaft und den anderen Handelsteilnehmern verbunden. Wir beteiligen uns daher gerne an Verkaufsoffenen Sonntagen und anderen städtischen Events“, sagt Rissel. In welchem Umfang das möglich sei, entscheiden die Filialleitungen vor Ort. „Über die zuständigen Bezirksleitungen in der Region halten wir zudem Kontakt zu den Marketingvereinen, Werbevereinigungen und Wirtschaftsförderungen vor Ort“, erklärt der Unternehmenssprecher.
„Wir hoffen, den stationären Einzelhandel in der Stadt zu ergänzen und dazu beitragen zu können, dass die Bad Oldesloer Innenstadt weiterhin attraktiv und lebendig bleibt“, betont Rissel.

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Darum war die Brücke über die Beste nicht zu retten

Stormarner Tageblatt  14.11.2022

Stadt lässt Übergang abreißen

Wie Sie sehen, sehen Sie nichts mehr: Die Brücke über die Beste in Bad Oldesloe ist abgerissen worden. Patrick Niemeier
Wie Sie sehen, sehen Sie nichts mehr: Die Brücke über die Beste in Bad Oldesloe ist abgerissen worden. Patrick Niemeier

Patrick Niemeier

Gesperrt war die marode Brücke zwischen dem Liebe-Wohnpark und dem Kirchberg schon länger, jetzt ist der Übergang über die Beste in Bad Oldesloe abgerissen worden. Die Sperrung war aus zwei Gründen erfolgt, wie die Verwaltung vor nun schon bald zwei Jahren mitteilte.
Erstens müsse die Holz-Fußgängerbrücke zeitnah und kostenintensiv saniert werden und zusätzlich sei es so, dass es Beschwerden gebe, dass der Bereich hinter einem Innenstadt-Discounter-Supermarkt in der Nacht als Treffpunkt genutzt werde. Passanten hatten daher darum gebeten, dass die Beleuchtungssituation verbessert werden müsste.
Es hieß im Januar 2021 – nach der Sperrung des Durchgangs und der Brücke durch die Stadt – auch, dass es zu einer Häufung von Polizeieinsätzen oder Straftaten im Bereich hinter dem Discounter gekommen sei. Darauf reagierte die Polizei selbst allerdings erstaunt. Denn eine solche Häufung habe man statistisch nicht erfasst. Vor rund einem Jahr – im Dezember 2021 – hatten sich mehrere Bürger darum bemüht, dass die Brücke erhalten bleibe. Vor allem Anwohner aus den angrenzenden Mehrfamilienhäusern wünschten sich, auch zukünftig den schnellen Weg in Richtung Kirchberg nutzen zu können. Außerdem sei der Abriss einer Brücke kein gutes Zeichen.
Doch bereits Ende 2021 legte sich Bürgermeister Jörg Lembke fest, dass der Abriss nicht mehr abzuwenden sei. Dabei sei auch entscheidend, dass der Weg nicht stark frequentiert und der entstehende Umweg nur für einige Passanten wenige hunderte Meter lang sei. Außerdem wäre eine Sanierung kostenintensiv geworden. „Die Brücke stand sowieso kurz vor Verfallsdatum quasi“, sagte Lembke damals.
Jetzt ist die Diskussion endgültig beendet, denn die Brücke und somit auch der komplette Durchgang in Richtung Kirchberg von dieser Seite aus existieren nicht mehr.
Aktuell kämpft Bad Oldesloe mit starken Problemen an mehreren Brücken im Stadtgebiet. Die Verwaltung hat bereits angekündigt, dass es in den nächsten Jahren zu mehreren Sanierungsprojekten und Sperrungen kommen werde. Aktuell ist eine Brücke hinter der Asklepios-Klinik in Richtung Brenner Moor gesperrt.

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Neubau der Flutlichtanlage am Exer komplizierter als gedacht

Stormarner Tageblatt  14.11.2022

Am Kunstrasen auf dem Exer Bad Oldesloe stehen erneut Ersatz-Flutlichtmasten.  Patrick Niemeier
Am Kunstrasen auf dem Exer Bad Oldesloe stehen erneut Ersatz-Flutlichtmasten. Patrick Niemeier

Bad Oldesloe Sie sind nicht zu übersehen. Kurz hinter den Eckfahnen sind an zwei Seiten des beliebten Kunstrasenplatzes in Bad Oldesloe Gerüste aufgestellt worden. So mancher Passant, Fußballer und Sportfan erlebt daher ein Déjà-Vu. Denn schon im vergangenen Winter standen zwei Gerüste an dieser Stelle.
Diese wurden in der helleren Jahreszeit abgebaut und eigentlich sollten sie auch nur ein einmaliges Gastspiel in Bad Oldesloe geben. Doch tatsächlich steckt hinter den Aufbauten erneut ein Flutlicht-Provisorium. 2021 war festgestellt worden, dass zwei der großen Flutlichtmasten nicht mehr stabil sind. Sie können die schweren Lampen nicht mehr tragen. Entsprechend wurden für die dunkle Jahreszeit Provisorien geschaffen, damit es bei Wind und Wetter zu keinen Unfällen kommen konnte.

Gesamte Flutlichtanlage soll ausgetauscht werden
Eigentlich sollte im Sommer 2022 dann die komplette Flutlichanlage ausgetauscht werden, wie Bürgermeister Jörg Lembke im Dezember 2021 ankündigte. Die großen Masten sollten außerdem zurückgebaut werden. Auch weitere Modernisierungen – wie LED-Technik und eine Verbesserung der WLan-Situation am Exer – waren in diesem Zusammenhang in Aussicht gestellt worden.
Doch daraus wurde nichts, wie Agnes Heesch, Sprecherin der Stadt Bad Oldesloe, auf Nachfrage des Stormarner Tageblatts bestätigte. „Die Stadt Bad Oldesloe plant, die Beleuchtungsanlage des Exer Sportplatzes komplett zu ersetzen. Im Zuge der detaillierteren Planung und der ersten vorbereitenden Arbeiten stellte sich die Realisierung deutlich anspruchsvoller und langwieriger dar als zunächst erwartet“, sagt Heesch.
Dazu gehöre nämlich unter anderem die Prüfung auf Kampfmittel im Erdreich, der Fördermöglichkeiten. Diese Aufgaben konnten aber laut Stadtverwaltung noch nicht komplett erledigt werden, daher musste jetzt wieder eine Interimslösung aufgestellt werden. Diese sei in der dunklen Jahreszeit unbedingt notwendig. „Der Platz wird dringend benötigt, um Spiele austragen zu können“, sagt Heesch. Bis zur Demontage und zum Ersatzbau der Leuchten sei daher nun wieder eine Behelfsbeleuchtung aufgebaut.
Bürgermeister Lembke betonte bereits vor einem Jahr, dass er die Arbeiten im Rahmen der Instandhaltung sehe und er sich daher keinen politischen Auftrag dafür besorgen müsse. Nach den langen Pausen, die durch die Corona-Pandemie im Fußball verursacht wurden, sei es besonders wichtig, dass es genug Platz für Training und Fußballspiele gebe.
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