Impfstelle in Bad Oldesloe stellt Betrieb ein

Stormarner Tageblatt  30.12.2022

Landrat Henning Görtz zieht eine positive Bilanz

Bad Oldesloe Nach fast genau zwei Jahren ist Schluss. Am 4. Januar 2021 fanden in der Impfstelle Bad Oldesloe in der Jugendherberge die ersten Impfungen gegen Covid-19 statt. Gestern hat die Impfstelle in der Jugendherberge am Konrad-Adenauer-Ring in Bad Oldesloe ihren Betrieb eingestellt, teilt der Kreis Stormarn mit.
Allein von November 2021 bis Januar 2022 wurden hier bis zu 600 Impfungen pro Tag durchgeführt. Insgesamt wurden in den Impfzentren und Impfstellen des Kreises Stormarn seit dem 4. Januar 2021 knapp 270000 Impfungen vorgenommen, berichtet der Fachbereich Gesundheit.
„Wir haben die Impfstelle in den vergangenen beiden Jahren dringend gebraucht, um so viele Menschen wie möglich impfen zu können und der Pandemie entgegenzuwirken, betont Landrat Henning Görtz. „Wir mussten die Impfstelle damals in kürzester Zeit errichten. Das war eine große Herausforderung, die wir zusammen mit der Bundeswehr und den Hilfsorganisationen gemeistert haben.“
In den beiden Jahren gab es in der Impfstelle immer wieder Phasen mit großer Nachfrage nach Impfungen. Zu Beginn musste die Verteilung des knappen Impfstoffs noch priorisiert werden. Alten Menschen und Personen mit Vorerkrankungen wurde die Impfung zuerst angeboten. Um der großen Nachfrage nach Impfungen gerecht zu werden, versorgten unter der Koordination von Dr. Schönfeld und Dr. Wöhrmann bis zu zehn Ärztinnen und Ärzte sowie 40 Mitarbeitende des DRK die Impfsuchenden. Landrat Dr. Görtz dankte allen Mitarbeitenden der Hilfsorganisationen sowie dem ärztlichen Personal für die Unterstützung und Organisation des Betriebes der Impfstelle.
„Sie haben maßgeblich dazu beigetragen, dass die Pandemie beherrschbar wird und wir wieder zu einem normalen Leben zurückkehren können“, so Henning Görtz.
Wer künftig gegen Covid-19 geimpft werden möchte, wird vom Kreis an die jeweilige Hausarztpraxis verwiesen. Alternativ stehen noch sieben Impfstellen in Flensburg, Husum, Kiel, Lübeck, Schwarzenbek, Prisdorf und Neumünster zur Verfügung.
gbe

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„Es wird sich viel bewegen“

Stormarner Tageblatt  29.12.2022

Flüchtlinge, Klima, Sicherheit: Der Kreis Stormarn formuliert die Ziele und Herausforderungen für 2023

Zuversicht, aber auch Demut: Kreispräsident Hans-Werner Harmuth (l.), Landrat Henning Görtz (beide CDU).  Kreis Stormarn
Zuversicht, aber auch Demut: Kreispräsident Hans-Werner Harmuth (l.), Landrat Henning Görtz (beide CDU). Kreis Stormarn

Guido Behsen

Es könnte alles so schön sein. Der Kreis Stormarn blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück, die Zukunftsaussichten sind gut. Wäre da nicht der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine mit all seinen dramatischen Folgen.
„Der Krieg in der Ukraine erschüttert unsere Grundwerte von Demokratie und Menschlichkeit“, schreiben nun auch Kreispräsident Hans-Werner Harmuth und Landrat Henning Görtz im Grußwort des Kreises Stormarn zum Jahreswechsel. „Wir danken den Städten und Gemeinden im Kreis Stormarn, die für mittlerweile über 3000 geflüchtete Menschen Quartiere bereitgestellt haben, und wir danken den haupt- und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, ohne die eine Betreuung und Integration dieser Menschen nicht möglich wäre.“

Haushalt in Stormarn ist schuldenfrei
Ein schuldenfreier Haushalt und die Entlastung der Kommunen durch eine Senkung der Kreisumlage stehen laut Görtz und Harmuth auf der Habenseite des Kreises, ebenso der Beschluss des Kreistages, die Sozialleistungen für die Menschen in Stormarn weiter auszubauen. „Nun können mehr Familien die Geschwisterermäßigung für Hort, OGS, Kita und Krippe in Anspruch nehmen“, schreiben sie.
Die Tafeln im Kreis würden zudem mehr Unterstützung erhalten, die Aufwendungen für Menschen mit geringem Einkommen oder besonderen Hilfebedarfen steigen. Darüber hinaus stelle der Kreis mehr Personal zum Beispiel für Schulsozialarbeit, den öffentlichen Gesundheitsdienst und die Jugendhilfe zur Verfügung.
So viel zum Rückblick. Was sind die Ziele, Maßnahmen und Projekte, die sich der Kreis für 2023 auf die Fahnen geschrieben hat? Im Grußwort ist dazu Folgendes formuliert:
Verbesserung der öffentlichen Sicherheit durch den Bau einer neuen Leitstelle für die Koordination der jährlich über 120000 Einsätze von Feuerwehr und Rettungsdienst in den Kreisen Stormarn, Ostholstein und Herzogtum Lauenburg. Kostenpunkt: 28,5 Mio. Euro.
Unterstützung für die Städte und Gemeinden beim Wiederaufbau eines flächendeckenden Sirenennetzes mit einem Förderprogramm über insgesamt 4,5 Mio. Euro.
Kampagne zur Gewinnung weiterer Kräfte für den Katastrophenschutz. Wie bei den Feuerwehren sei man auch bei den übrigen Hilfsorganisationen auf ehrenamtliche Mitarbeit angewiesen. „Machen Sie gerne mit“, appellieren Landrat und Kreispräsident.
Aufwertung des ÖPNV durch neue Busverbindungen, Elektrobusse, attraktivere Haltestellen und das 49-Euro-Ticket.
Umstellung der kompletten Fahrzeugflotte auf E-Autos, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden.
Ausbau des Radwegenetzes, um das Radeln in der Freizeit sowie auf dem Weg zu Schule und Arbeit weiter zu erleichtern.
Investition hoher Beträge in den Erhalt und die Sanierung von Brücken und Kreisstraßen, um die Infrastruktur in Ordnung zu halten.
Digitalisierung der Verwaltung. Über ein neues Onlineportal soll es z.B. möglich sein, einen Bauantrag komplett digital einzureichen.

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Falsche Handwerker bestehlen Senioren in Bad Oldesloe

Stormarner Tageblatt  29.12.2022

Fälle häufen sich im Kreis Stormarn

Bad Oldesloe Weil sie angeblich Gasanschlüsse kontrollieren müssen oder weil ein Wasserrohrbruch vorliege, klingeln dreiste Betrüger aktuell im Kreis Stormarn an vielen Türen von Senioren. Tatsächlich kommen sie nicht, um den Menschen zu helfen, sondern um zu stehlen.
Denn sie sind keine Handwerker, sondern ganz gewöhnliche Kriminelle, die es auf das Eigentum von Senioren abgesehen haben.
In Bad Oldesloe kam es am 27. Dezember gleich zu zwei Fällen. Laut Blumendorf klingelte gegen 10.45 Uhr ein Mann an der Tür einer 64-Jährigen. Angeblich sei er Handwerker und angeblich habe es ein Gasleck in der Nachbarschaft gewesen.
Die 64-Jährige war sogar noch behilflich, indem sie in anderen Räumen auf Anweisung des Täters Leitungen auf- und zudrehte. In dieser Zeit entwendete der Dieb Bargeld aus den Wohnräumen.
Ebenso lief es gegen 11 Uhr in der Wiesenstraße ab. Dort öffnete ein 82-Jähriger und ließ den Mann herein. Dieser stahl Geld, anstatt sich um die Wasseranschlüsse zu kümmern.
Der Mann soll in beiden Fällen ungefähr 30 Jahre alt und von kräftiger Figur gewesen sein. Er habe ungepflegt gewirkt. Er trug einen Drei-Tage-Bart. Der Tatverdächtige habe außerdem in beiden Fällen eine grüne Hose mit bunten Flicken getragen.
Die Kriminalpolizei in Bad Oldesloe hat die Ermittlungen übernommen. Wer Hinweise zu dem falschen Handwerke und seinem kriminellen Treiben machen kann, soll sich unter 04531/5010 melden.
Erst kürzlich war es in der Kreisstadt Bad Oldesloe zu einem weiteren mysteriösen Fall gekommen, der ähnlich gelagert war. In diesem Fall wollte ein Mann die Telefonanschlüsse prüfen, verließ die Wohnung aber schnell wieder, als er sah, dass nicht nur eine ältere Frau zu Hause war, wie er es wohl erwartet hatte.
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Stormarner Schnappschuss

Stormarner Tageblatt  28.12.2022

Susanne Rohde-Posern
Susanne Rohde-Posern

Bad Oldesloe Weihnachten ist vorbei und in vielen Wohnzimmern und Häusern werden jetzt die Weihnachtsbäume abgeschmückt und entsorgt. Dieser Weihnachtsbaum in der Mühlenstraße wurde von Karin Hoffmann zwischen der Bücherzelle und dem Tauschhaus aufgestellt und von Bürgerinnen und Bürgern schön geschmückt. „Jetzt, nach Weihnachten, kann jeder, der möchte, sich etwas von dem Weihnachtsschmuck mitnehmen“, findet Karin Hoffmann, die den Baum dann bald wieder entfernen lassen möchte.
srp

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„Umweltschweine“ kosten Geld

Stormarner Tageblatt  28.12.2022

Illegale Abfallentsorgung: Chef der Abfallwirtschaft Südholstein will mehr Video-Überwachung

Was nicht mehr in den Container passt, landet – wie hier in Grande – leider viel zu oft daneben.
Was nicht mehr in den Container passt, landet – wie hier in Grande – leider viel zu oft daneben.
AWSH-Geschäftsführer Dennis Kissel.  Guido Behsen

Guido Behsen

Was von Weihnachten übrig bleibt, ist auch im Kreis Stormarn alle Jahre wieder jede Menge Verpackungsmüll. Der landet dann in der blauen Papiertonne, in einem der Papiercontainer auf den öffentlichen Plätzen in den Gemeinden – aber auch viel zu oft daneben. „Vermüllte Depotplätze sind leider weiterhin ein Dauerthema“, sagt Dennis Kissel, Geschäftsführer der Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH). Deren Reinigung kostet die AWSH jedes Jahr hunderttausende Euro. Kissels Meinung nach sollte darum die Videoüberwachung von Containerstandorten, wie sie es in Stormarn derzeit nur in Großhansdorf gibt, ausgeweitet werden.

565 Standorte der AWSH gibt es
Insgesamt sei die Menge an Papiermüll gar nicht so signifikant gestiegen, wie man den Eindruck haben könnte. „Zwar fallen mehr Verpackungen an, dafür ist die Menge an Printprodukten rückläufig“, erklärt Dennis Kissel.

Bürger oft zu bequem zum Ordnung halten
Das Problem sei die Bequemlichkeit der Verbraucher bei der Entsorgung von Kartons und Päckchen: „Es kann doch wirklich nicht so schwer sein, ein Cuttermesser zu benutzen oder den Klebestreifen vom Karton abzutrennen“, stellt der AWSH-Chef fest. „Der Mensch ist eben ein Riese bei der Ankündigung, aber ein Zwerg bei der Umsetzung.“
Folge: Die Depotcontainer an den 565 Standorten in den Kreisen Stormarn und Herzogtum Lauenburg werden mit nur halbherzig oder gar nicht zerkleinerten Pappkartons buchstäblich vollgemüllt. „Dabei würde bei vernünftiger Handhabung viel mehr hineinpassen.“ Für die Faulen, die ihre Kartonage im Fall voller Papiercontainer einfach daneben abstellen, bringt Kissel sogar noch einen Rest Verständnis auf („Wir sind doch alle im Grunde bequem.“). Für Leute, die verschiedensten Müll einfach an einem Containerstandort abladen und verschwinden, hat der AWSH-Chef dagegen nur ein Urteil übrig: „Das sind Umweltschweine.“ Zum Glück seien Fälle wie der einer kompletten Gartenlaube, die in Mölln neben einem Depotcontainer entsorgt wurde, die Ausnahme.

Datenschutz macht Überwachung schwierig
Trotzdem plädiert Dennis Kissel dafür, die Videoüberwachung von Containerstandorten auszuweiten. „Leider ist das aus Gründen des Datenschutzes immer noch schwer umsetzbar“, bedauert er die Situation. Dabei habe das Großhansdorfer Beispiel gezeigt, dass die Maßnahme funktioniert und von der Bevölkerung mitgetragen wird.

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