Wenige Besucher, viele gute Ideen

Stormarner Tageblatt   10.09.2018

Beteiligungsverfahren zur Umgestaltung des „Alten Friedhofs“ in Bad Oldesloe

Stadtbild prägend: Das historische Eingangstor.
Stadtbild prägend: Das historische Eingangstor. nie

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Der alte Friedhof im Herzen der Oldesloer Innenstadt ist ein Kleinod, historisch und botanisch – das ist mittlerweile hinlänglich bekannt.Architektonisch ist er einmalig in der Region, gleichzeitig dient er als Naherholungsort. Seit mehreren Jahren wird nun diskutiert, wie er aufgewertet werden könnte. Erstens soll die ursprüngliche historische Gestaltung wieder mehr herausgearbeitet , zweitens die Aufenhaltsqualität gestärkt werden. Bei einer Bürgerversammlung sprach sich die überwältigende Mehrheit für die Ideen der Planer aus. Die Chance mit Fördergeldern den Bereich nun zu überarbeiten besteht, Gutachten botanischer und historischer Natur sind erstellt und politisch mehrfach diskutiert worden. Dabei wurde klar, dass eine Förderung ausschließlich der Renovierung des Eingangstors – wie von der SPD ins Spiel gebracht – nicht möglich sein wird. Es wird also auf einen umfangreicheren Umbau hinauslaufen. Jetzt hatten interessierte Bürger die Möglichkeit, vor Ort Anregungen zu geben. Dajana Schröder von der Deutschen Städte- und Grundstückentwicklungsgesellschaft (DSK) führte das Beteiligungsverfahren auf dem Friedhof durch und hätte sich ein wenig mehr Resonanz gewünscht. „Wir haben alle Kanäle bespielt und da würden wir uns natürlich wünschen, dass es ein riesiges Interesse gibt“, so Schröder. Doch die Oldesloer reagierten eher verhalten. „Es war aber okay. Die, die da waren, haben interessante Sichtweisen und Ideen vorgetragen. Qualität geht da auch oft vor Quantität“, so Schröder.

Tatsächlich hatte sich das Team von DSK viel Mühe geben, mit Infotafeln und interaktiven Meinungsabfragen die Oldesloer einzubinden.

Zusätzlich gab es Führungen und ehrenamtliche Beiträgte zum Beispiel von „Bad Oldesloe macht Theater“. Die Bürger, die vor Ort waren, zeigten sich von vielen Umgestaltungsideen überzeugt. Einige machten aber auch ihrem Frust Luft, dass der Ort schon jetzt nachts ein Treffpunkt zwielichtiger Gestalten sei. Teenager und Drogenabhängige würden dort Partys feiern. Auch die Angst vor sich dort versteckenden Kriminellen existiert. „Manche haben sehr subjektive, praktische Vorschläge und Bedenken, andere sehen er das Ganze“, so Schröder. Einigkeit bestand eigentlich bei allen Teilnehmern: es soll natürlich keine Eventfläche werden, sondern ein Ort der Ruhe bleiben.

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