Grillen und Bier statt Salsa und Kino

Stormarner Tageblatt   05.11.2018

Veranstaltungsbereich der Stadt Bad Oldesloe stellt neue Ideen vor / Stormarnhalle-Adventsmarkt vielleicht zum letzten Mal

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Zufrieden blickt Kultur- und Veranstaltungschefin Inken Kautter auf die städtischen Veranstaltungen des Jahres 2018 zurück. Seit Amtsantritt 2015 gehört es zu Kautters Konzept, immer wieder neue Veranstaltungen und Eventideen in der Kreisstadt auszuprobieren. So etablierte sich dann das Pflaster-Artfestival. 2018 waren „Salsa auf der Hude“ und das „Autokino auf dem Exer“ zwei der neuen Angebote, die auch die Handschrift der inzwischen nach Scharbeutz abgewanderten Tabea Braun trugen. „Salsa auf der Hude wurde von allen Altersgruppen besucht. Beim Autokino konnten wir vor allem mit dem Mitternachtsfilm ein sehr junges Publikum ansprechen“, stellt Kautter fest.

Die Oldesloer zeigten sich für an neuen Veranstaltungen interessiert und aufgeschlossen. Es sei wichtig, immer wieder mit Neuem aufzuwarten, weil es damit einfacher werde, überregional wahrgenommen zu werden. Allerdings sind Kapazitäten und Finanzen für die Planung begrenzt, und so verzichtet das Kulturbüro der Stadt etwas überraschend auf eine Neuauflage von „Salsa“ und „Autokino“. Dafür gibt es aber einige neue Ideen.

Am Sonnabend, 5. Januar, heißt es „Wintergrillen im Rathaussaal“. Der mehrfache Vizeweltmeister im Grillen, Tom Heinzle, führt ins Wintergrillen ein. Die Speisen sollen dann anschließend im Rathaussaal verköstigt werden. Am Sonntag, 19. Mai, folgt das nächste neue Event mit„Bad Oldesloe singt“. Das Ziel ist, mehrere hundert Menschen auf dem Marktplatz gemeinsam mit Liveband und professionellem Chorleiter zum größten Chor der Stadt zu machen. Der Eintritt soll frei sein. Die Kosten schätzt Kautter auf 13000 Euro. Kooperationsgespräche mit der Musikgermeinschaft Klngstdt und der Musikschule laufen bereits.

Neu wird am Wochenende 26. und 27. Oktober der „Craft-Beer-Markt“ mit Street-Food und Craft Beer sowie Livemusik sein. Kostenpunkt in Veranstaltungsbudget: 15 000 Euro. Wiederholen wird sich zum dritten Mal „Pflaster-Art“ mit Straßenmusikern und Straßenmusik in der Fußgängerzone vom 30. August bis 1. September.

Zu den jüngeren und älteren Traditionen gehören Vogelschießen (27. Juni), „Ernte deine Stadt“ (29. Mai) sowie das Pfingstkonzert mit Stormarn Magic (9. Juni). Der Adventsmarkt in der Stormarnhalle könnte hingegen 2018 zum letzten Mal in der jetzigen Form über die Bühne gehen. Da die Brandschutzauflagen verschärft wurden und zudem der Bürgermeister Leistungen des Bauhofs für die Veranstaltung gestrichen hat, sind die Kosten auf mittlerweile 20 000 Euro gestiegen. Daher soll mit Ausstellern und Organisatoren über eine Verlegung im Jahr 2019 gesprochen werden. Möglich wäre es, den Markt im kommenden Jahr in das Kub-Foyer und das historische Rathaus zu verlegen. Das würde aber mit einer drastischen Reduzierung der Verkaufsstände einhergehen.

Spannend bleibt die Frage der verkaufsoffenen Sonntage. Da sich gegenwärtig aus Reihen der Kaufleut e niemand findet, der die verkaufsoffenen Sonntage in der Kreistadt ausrichten möchte (wir berichteten), hatte Bürgermeister Lembke angeboten, dass sich die Kaufleute an bestehende Veranstaltungen anhängen könnten – wie jüngst mit „Pflaster-Art“ erprobt. „Es ist nur ein Serviceangebot, dass wir unseren Rahmen zur Verfügung stellen, weil sich bei den Geschäftsleuten ja gerade niemand abzeichnet, der die für einen verkaufsoffenen Sonntag notwendigen Rahmenveranstaltungen 2019 in die Hand nimmt“, beschreibt Lembke die Notlösung. Nicole Brandstetter wollte im Namen der Wirtschaftsvereinigung wissen, ob es möglich sei, dass an anderen Stellen in der Stadt parallel dann weitere Aktionen stattfinden könnten. „Das ginge natürlich. Die Kaufleute könnten an anderen Stellen auch eigenes Programm durchführen, es müsste nur zum gemeinsamen Motto passen und sich thematisch einpassen“, so Bürgermeister Lembke.

 
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