Betrachtungen zum Wochenausklang: Da brat’ mir einer einen Storch …

Stormarner Tageblatt   23.02.2019

Stormarner Wochenschau

Da brat’ mir einer einen Storch …

Megi Balzer
Megi Balzer

Patrick Niemeier, Frauke Schlüter und Volker Stolten

Pole-Position Ein Top- Wirtschaftsstandort, eine Top-Arbeitslosenquote und und und: Stormarn ist schon ein starker Kreis im Land. Da verwundert es nicht, dass sich verstärkt junge Familien hier gern ansiedeln. Selbst die Tierwelt hat bereits von dem guten Ruf Wind bekommen. Nehmen wir nur einmal die Störche. Einige von den gefiederten Fliegern sind jetzt schon da, obwohl das Gros erst im April erwartet wird. Das müssen ganz ausgeschlafene Burschen und obendrein knallhart im Nehmen sein. Die fliegen sogar auf Stormarn, obwohl das Wetter in Spanien um Längen besser ist als hier. Aber wie heißt es so schön: „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ – oder besser – der frühe Storch fängt den Frosch. Die holde Weiblichkeit wird dieses frühe Aufstehen der klappernden Männlichkeit hoffentlich zu würdigen wissen und für ordentlich Nachwuchs sorgen. Bezogen auf das vergangene Jahr ist da nämlich noch mächtig Luft nach oben. Zumindest ist mit den Blitzstartern aus dem sonnigen Süden der Anfang im Norden gemacht. Wäre schön, wenn sich die Binsenweisheit beim Nachwuchs in diesem Jahr bewahrheiten würde: „Klappern gehört zum Handwerk …“

Brötchengeber „Halt mein Freund, wer wird denn wegen der Parkgebühren in der Oldesloer Innenstadt gleich in die Luft gehen. Greife lieber zur HB, pardon zur Brötchentaste, dann geht alles wie von selbst.“ In der Tat: Die Einführung des 15-minütigen Gratis-Parkens via Automat ab November ist ein feiner Schachzug der Kreisstadt und wahrlich bürgerfreundlich. Das hat was! Bislang hatte man doch eher den Eindruck, die Parkdauer- und Park-Gebühren-Wächter warten in den Büschen nur darauf, nach dem Ablaufen der Parkzeit vorzupreschen und den Verkehrsteilnehmern ein Knöllchen zu verpassen. Wenigstens in den ersten 15 Minuten ist das in Zukunft dann nicht mehr der Fall. Klar: Die Stadt hat durch den Service erst einmal Mindereinnahmen, erhofft sich allerdings Synergie-Effekte. Profitieren tut der Bürger. Und das ist auch gut so!

Naturschutz Der Kreisbauernverband hatte zu einer Podiumsdiskussion zum Thema Naturschutz geladen. Klar wurde dabei unter anderem, dass sich Landwirte sehr schnell in der Opferrolle sehen, wenn es um dieses Thema geht und sich missverstanden oder zu Unrecht angeklagt fühlen. Ob dann suggestive Fragestellungen in Richtung der Naturschützer durch einen nicht neutral wirkenden Moderator und missverständlich artikulierte Thesen darüber, dass der Schutz des Regenwaldes in Übersee ökologisch wichtiger ist als der Schutz von Travewiesen, wirklich helfen, ist fraglich. Kein Landwirt wird bestreiten können – was ja auch sein gutes Recht ist – dass er ökonomisch über die Runden kommen muss, dass allerdings Naturschutzbelange offenbar schnell als Angriff empfunden werden, ist gesamtgesellschaftlich dann auch problematisch. Positiv bleibt hängen, dass man im Austausch ist und dass vor allem auf Seiten der Landwirte die Vorurteile abgebaut werden müssen, die sie den Naturschützern andersrum immer wieder vorhalten. Dazu kann der Dialog beitragen.

E-Highway An der A 1 zwischen Reinfeld und dem Kreuz Lübeck wächst und wächst der E-Highway für Lkw nonstop. Kommt ja selten vor, dass alles so reibungslos läuft. Wintermüdigkeit kann man den am Bau beteiligten Gewerken nun wirklich nicht nachsagen. Unermüdlich ziehen sie Stahlmauern am Rand der Autobahn, bringen in gefährlich luftiger Höhe Stromleitungen und Stromabnehmer für die Brummis an. Das ist Knochenarbeit und ganz bestimmt nichts für Höhenängstliche. Hut ab! Man nimmt auch noch Rücksicht auf die Autofahrer und hat nur eine einzige Vollsperrung in der Nacht zu Sonntag auf Montag eingeplant – dann, wenn am wenigsten Verkehr ist. Weiter so!

 
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