Oldesloer Lokalpolitik sieht Tourismus-Potenzial

Stormarner Tageblatt   23.02.2019

Über 70000 Übernachtungen und immer mehr Tagesgäste / Stadtinfo bekommt Unterstützung

Motiviert und engagiert in der Stadtinfo: Manja Eggers (l.) und Anja Lübben. Nie
Motiviert und engagiert in der Stadtinfo: Manja Eggers (l.) und Anja Lübben. Nie

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Ein Blick in die Statistiken zeigt es: In Sachen Kultur und Tourismus befindet sich Bad Oldesloe weiter auf dem Weg nach oben. Das liegt auch am Kultur- und Bildungszentrum (Kub) mit der Stadtinfo, die sich großer Beliebtheit erfreut. Dort können nicht nur Tickets für die jährlich rund 200 Veranstaltungen im Kub gekauft werden, sondern es ist zugleich Anlaufstelle für Touristen, Tagesgäste oder Oldesloer, die ein Fahrrad oder ein Kanu mieten, sich über Stadtführungen informieren wollen oder eben Erinnerungsprodukte rund um die Kreisstadt kaufen wollen – von der Tasse über die Postkarte bis zum Poloshirt.

Halbe Stelle extra 2018 besuchten rund 10 000 Kunden die Stadtinfo. Bei 208 Öffnungstagen waren es ungefähr 48 Kundenkontakte pro Tag. Weil die Resonanz so gut ist, wurde für den Stellenplan 2019 eine weitere halbe Stelle eingeplant – auch um die Öffnungszeiten halten zu können. Eine Öffnung am Sonnabend wurde dabei sogar erstmal noch nicht mit eingerechnet. Der Hauptausschuss sollte grünes Licht für die zusätzliche Stelle geben.

Matthias Rohde (FBO) gefiel das gar nicht. „Wir sollten Bürgerbüro und Stadtinfo zusammenlegen. An beiden Orten haben wir zu wenig Personal. Es wäre viel bürgerfreundlicher, wenn man das zusammenlegt und sich die Mitarbeiterinnen gegenseitig unterstützen. Wir als FBO finden es schlimm, dass immer wieder Stellen eingefordert werden, aber die Verwaltung an der Struktur nichts ändert – stattdessen wieder eine Stelle mehr“, so der FBO-Mann.

Jürgen Schneider (SPD) konnte dieser Argumentation nicht folgen. „Das sind zwei grundsätzlich unterschiedliche Dinge. Es passt doch nicht, dass der eine seine Sozialhilfe oder einen Personalausweis beantragen will, einer möchte Karten kaufen und ein Tourist sich über Stadtführungen informieren – was soll das sein?“, fragt der Sozialdemokrat. So ähnlich sah es auch Hauptamtsleiter Malte Schaarmann, der Rohdes Vorschlag richtigstellen wollte. „Die Unterstellung, wir würden Abläufe und Struktur nicht bedenken, stimmt nicht. Ich hatte Ihnen das schon am Telefon erklärt. Diese Trennung war immer so gewollt. Die Nachfrage ist da und ich möchte hier mal das Engagement der motivierten Mitarbeiterinnen hervorheben, die sich dort in der Stadtinfo reinhängen“, so Schaarmann.

„Wir sind dafür“ „Die teilen da auch gelbe Säcke aus. Das ist keine touristische Glanzleistung“, blieb Rohde auf seinem Kurs. „Wir sehen die Notwendigkeit. Es ist alles besprochen. Die Verwaltung hat das Signal gegeben, dass die Unterstützung gebraucht wird. Daher sind wir natürlich dafür“, so Andreas Lehmann (CDU). „Es gibt großes Potenzial im touristischen und kulturellen Bereich. Daher sind wir absolut dafür“, so Hendrik Holtz (Die Linke). „Ich verstehe die Grundsatzdiskussion nicht. Es wurde angefragt, es gibt eine Mehrheit. Was wird da jetzt sinnlos lamentiert?“, fragt Wolfgang Schmidt (Freie Wähler). Auch Grüne, FDP und die Familienpartei begrüßten ausdrücklich die neue Stelle.

Jährlich übernachten in Bad Oldesloe über 70 000 Personen. Hinzu kommen 300 000 Tagesgäste und 5000 Wohnmobil-Übernachtungen.

 
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