Der zweite Anlauf

Stormarner Tageblatt   25.02.2019

2017 scheiterte ein geplantes Wohnprojekt in Bad Oldesloe / Jetzt greifen die Initiatoren neu an

Auf der „Bullenkoppel“ am  Traveufer möchte die „Moin Bad Oldesloe GbR“ in Zukunft ein Wohnprojekt entstehen lassen.Nie

Auf der „Bullenkoppel“ am Traveufer möchte die „Moin Bad Oldesloe GbR“ in Zukunft ein Wohnprojekt entstehen lassen.Nie

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Haben die Oldesloer Politiker zu schnell entschieden? Aus dem Gesprächskreis „WohnTreff“ der Seniortrainer in Bad Oldesloe war 2016 die „moin Bad Oldesloe GbR“ gegründet. Ziel war es auf der Bullenkoppel mit einer eigenen Genossenschaft ein Wohnprojekt aus der Taufe zu heben. Doch die Vorstöße scheiterten und die Lokalpolitik verhinderte durch Beschlüsse, dass die Bullenkoppel – nahe Travestadion – zum Bauland wurde.

2017 wurde schließlich die komplette Fläche mit der Begründung, dass es sich um eine ökologisch besonders wertvolle Fläche handele als Ausgleichsfläche für andere Bebauungspläne genutzt. Frustriert löste sich nach den erfolglosen Bemühungen die „Moin Bad Oldesloe GbR“ wieder auf, auch der bis dato beliebte „Wohntreff“ wurde aus dem Programm der Seniortrainer gestrichen.

2018 aber gründete man sich neu. Von den ehemals 25 Mitstreitern sind immerhin noch neun Gesellschafter übrig geblieben und die haben ein Ziel, dass sie jetzt erneut der Lokalpolitik vortrugen: ein gemeinschaftliches Wohnen entstehen lassen mit noch nicht festgelegten Organisationsformen. Aktuell favorisieren die Gründer eine Wohnungseigentümergemeinschaft und die Gründung eines Mietervereins.

Bauen will man – trotz der 2017er Beschlüsse – auf der Bullenkoppel. Der Vorwurf der engagierten Oldesloer lautet: Die Entscheidungen damals waren nicht gut durchdacht, ohne entsprechende Gutachten erstellt worden und manche Begründung würde einer genauen Kontrolle nicht standhalten. Wenn man sich Flächen zur Stadterweiterung anschaue, stoße man fast zwangsweise auf die favorisierte Fläche.

Dass die Bullenkoppel als Verbindungsstück zwischen Naturschutzgebieten gesehen werde, sei „ein Witz“, es handle sich – auf der Landkarte angesehen – wirklich um einen so kleinen Bereich, dass seine Rolle im Biotopverbundsystem nicht zu erkennen sei. Architektonische Herausforderungen seien lösbar, ebenso die Verkehrsanbindung an vorhandene Infrastruktur. Benachbarte Ausgleichsflächen würden das Schutzgebiet Trave schützen.

Die Gründe die dafür sprechen würden, dort Wohnungen und Häuser entstehen zu lassen wiegen aus Sicht der Moin-GbR schwerer als die Zweifel. Man müsse zum Beispiel keine neue aufwendigen Erschließungen durchführen, man würde dringend benötigten Wohnraum erschaffen, es würde auch sozialer Wohnungsbau entstehen und die Stadt würde dem Gebot der Innenentwicklung folgen. Lokalpolitik und Verwaltung verzichteten bisher darauf sich zu den öffentlich im Bau- und Planungsausschuss vorgetragenen Wünschen zu äußern.

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