Betrachtungen zum Wochenausklang: Mut, Müll und Kultur-Mixtur

Stormarner Tageblatt   02.03.2019

Stormarner Wochenschau

Mut, Müll und Kultur-Mixtur

Megi Balzer
Megi Balzer

Patrick Niemeier und Stephan Poost

Beeindruckend In dieser Woche war die Zeitung voller Geschichten von beeindruckenden Menschen in Stormarn. Ob es Marleen Wulf ist, die in Meddewade zur Ehrenbürgermeistein ernannt wurde, die Oststeinbekerin Marga Flader, die in dieser Woche von Ministerpräsident Daniel Günther das Verdienstkreuz 1. Klasse, verliehen vom Bundespräsidenten, für ihre Arbeit in Afghanistan erhielt oder die Preisträger des Olof-Palme-Friedenspreises. Sie alle beeindrucken, weil sie sich weit über das Maß hinaus engagieren, ehrenamtlich. Doch ganz besonders beeindruckend ist wohl die Geschichte, die unser Kollege Patrick Niemeier über die 20-jährige Ann-Sophie Bäth aufgeschrieben hat. Eine junge Frau, die eine ganz besondere Mutmacherin ist. Nachzulesen ist die Geschichte übrigens auch auf shz.de.

Zu spät? Gestern Abend trafen sich alle Fraktionen – außer der FBO – der Stadtverordnetenversammlung Bad Oldesloe, um mit den Gewerbetreibenden der Innenstadt zu besprechen, wie es zu dem Beschluss Hagenstraße kam. Fußgängerzone oder verkehrsberuhigter Bereich? Die Wirtschaftsvereinigung Bad Oldesloe hat bereits Stellung bezogen und favorisiert einen sogenannten „Shared Space“, also einen Bereich, in dem sich alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt bewegen. Die FBO hat erklärt, sie bevorzuge den Durchgangsverkehr mit einer Ampelschaltung und wurde daher zur Diskussionsveranstaltung nicht eingeladen. Ob sich die Politik und die Geschäftsleute annähern? Vielleicht hätten Politik und Verwaltung die Bürger und Anlieger vor der Beschlussfassung fragen sollen…

Kulturfrage Das Oldesloer Kultur- und Bildungszentrum ist laut Konzept ein Ort für die bunte Mixtur. Als die Frage aufkam, ob man sich auf ein Genre spezialisieren wolle, wurde das von Arbeitskreisen und Lokalpolitik vor Jahren abgelehnt. Und so findet dort alles statt – von Musik über Theater bis hin zu Kabarett. Die Oldesloer Bühne trat nun an die Öffentlichkeit und beschwerte sich, dass sie quasi zu kurz komme. Vom Konkurrenzprogramm zur ehrenamtlichen Arbeit der Oldesloer Laiendarsteller ist die Rede und davon, dass andere Veranstalter bevorzugt würden. Immer wieder wurde zuletzt auch der Eindruck erweckt, dass auswärtige Auftretende bevorzugt würden. Nachweisbar sind die Vorwürfe der Oldesloer Bühne allerdings nicht haltbar und haben jetzt für eine vergiftete Atmosphäre in der Kulturszene und auch bei anderen Kulturschaffenden gesorgt. Denn die Bühne wurde keinesfalls in die Kub-Werkstatt abgedrängt oder durfte keine Termine im Saal buchen. Mal ganz abgesehen davon, ist es natürlich so, dass das Kub-Konzept auch seinen Preis hat. Denn das Programm ist immer ein Drahtseilakt: Das Präsentieren und Stärken von Kultur in Bad Oldesloe heißt eben nicht nur Präsentieren und Stärken von Kultur aus Bad Oldesloe. Dass auswärtige Theater, Profischauspieler und -musiker ebenfalls ihren Platz im Kub haben, war von Anfang an so gewünscht. Die entscheidende Frage für das Programm neben den traditionellen Auftritten bleibt dann: Was will das Publikum sehen? Und was bringt frische Ideen in die Kulturszene? Wer hat Konzepte, die auch Zuschauer über die Stadtgrenzen hinaus anlocken?

Ausgespielt Der „gelbe Sack“ wird in Stormarn entsorgt. Ab 2020 kommt er sozusagen in die „gelbe Tonne“. Dann nämlich können die Stormarner nicht nur die klassischen Verpackungen in die „gelbe Tonne“ entsorgen, sondern auch Wertstoffe wie Kunststoffe und Metalle. Alles einfach in eine Tonne. So hofft man bei der AWSH mehr Abfälle für die Wiederverwertung zu erfassen, also die Recyclingquote zu erhöhen. Apropos verschwinden. Rund 160 Millionen alte Handys sind in deutschen Schubladen verschwunden. In den Geräten schlummern viele teure Rohstoffe. Mit einer besonderen Aktion macht die AWSH auf diesen Schatz aufmerksam. Bei all’ den teuren Rohstoffen, die von der AWSH dann erfasst werden, darf man gespannt sein, welche Auswirkungen eine verbesserte Recyclingquote auf die Müllgebühren hat.

 
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