Vogelschießen 2019: Die Stadt ist gerüstet

Stormarner Tageblatt   22.06.2019

Sicherheitsvorkehrungen in Bad Oldesloe bleiben unverändert hoch

2018: Pure Handarbeit für den Vogel.  Hintergrund links Bürgermeister Jörg Lembke.archivfoto: nie
2018: Pure Handarbeit für den Vogel. Hintergrund links Bürgermeister Jörg Lembke.archivfoto: nie

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Das Vogelschießen steht vor der Tür. Bürgermeister Jörg Lembke sieht seine Stadt für das größte Kinder- und Familienfest in Stormarn gut aufgestellt. Die Sicherheitsvorkehrungen werden allerdings unverändert hoch bleiben. „Ich finde es zwar selbst nicht so schön, wenn zwischen gesperrten Kreuzungen mit Containern und Lkw gefeiert wird. Aber leider gibt es ja weltweit immer noch Anschläge auf öffentliche Veranstaltungen, daher wird sich niemand trauen, darauf zu verzichten. Diese Verantwortung wollen wir nicht übernehmen“, so der Verwaltungschef. „Der Minister wünscht es auch so. Wenn es nach dem Innenministerium ginge, würden wir ja eher als Stadt Betonpoller anschaffen und aufstellen“, so Lembke.

Auf dem Festplatz werde ein Sicherheitsdienst und Polizei eingesetzt. Einen Extraschutz für den Kunstrasenplatz werde es nicht geben. „Wir werden dort keine Security abstellen. Das funktioniert nicht. Und die Politik ist ja dagegen, dass der Platz eingezäunt wird“, sagt Lembke: „Was den Jugendschutz angeht, sind wir selbst nicht zuständig. Aber wir haben entsprechend Polizei und Jugendamt darauf hingewiesen, dass wir verstärkte Patrouillen in den Abendstunden wünschen, damit Situationen mit betrunkenen Minderjährigen und Vandalismus nicht erst entstehen.“

„Nachdem es im vergangenen Jahr Ärger mit Ständen gab, die entgegen der Verordnung Einweggeschirr und -becher benutzten, soll das nicht mehr vorkommen können. Lembke: „Wir werden mit dem Ordnungsamt da nochmal genau hinschauen.“

Problematisch war in der gesamten Vorbereitung, dass es durch Verkettung unglücklicher Umstände dazu gekommen war, dass eine vom ehrenamtlichen Vogelschießerverein zunächst geforderte und dann durch die Lokalpolitik auch bezuschusste 450-Euro-Kraft der Hauptorganisatorin Sabine Prinz doch nicht zur Verfügung stand. So musste Prinz als Leiterin der Stadtschule doch wieder sehr viele organisatorische Aufgaben übernehmen, die sie neben ihrem Hauptjob eigentlich nicht mehr erledigen wollte. Ob und wie es mit der Finanzierung einer 450-Euro-Kraft durch die Stadt weitergehe, wenn das Vogelschießen vorbei ist, konnte der Bürgermeister noch nicht sagen.

In der Bewegung wird derweil diskutiert, ob es noch zeitgemäß ist, ein Kinderfest mit dem simulierten Abschuss eines Tieres zu begehen. Überhaupt erscheint es unumgänglich, das Fest zu modernisieren. Immer weniger Häuser von Privat- und Geschäftsleuten werden zum Vogelschießen dekoriert. Was früher ein „Muss“ war, wird – wenn überhaupt – eher als Pflicht betrachtet. Daher hat die Stadt mit Deko- und Wimpelketten nachgerüstet für den festlichen Rahmen.

„Ich fände es schlimm, wenn man durch eine ungeschmückte Stadt laufen würde“, so Lembke. Wie der Stand in Sachen „Discowagen“ ist, wusste Bürgermeister Lembke nicht. „Letztes Jahr musste ein Fahrzeug stillgelegt werden, weil es keinen Tüv mehr hatte. Wenn es zugelassen ist, dann kann es auch mitfahren“, betont der Verwaltungschef.

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