Rüffel für den Kreis

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Die Bildungskarte soll als wichtiger Bestandteil für die Teilhabe von Kindern aus finanziell schwächeren Familien auch in Stormarn eingeführt werden. Das ist mittlerweile Fakt. Vorausgegangen war eine lange Zeit der Diskussionen, weil vor allem die Lokalpolitiker der Kreisstadt nicht verstehen konnten, weshalb die Kreisverwaltung Stormarn so lange zögerte und die Einführung zunächst wegen „angeblicher Datenschutzgründe“ immer wieder verschoben hatte. Vor allem Dr. Edith Ulferts, Fachbereichsleiterin Gesundheit und Soziales beim Kreis, war erneut in die Kritik geraten. Ihr wurde Desinteresse und Untätigkeit vorgeworfen.

Es bildete sich daher in der Kreisstadt der seltene Schulterschluss zwischen der Linken und der CDU. Gemeinsam erhöhte man den Druck stetig, bis der Kreis reagierte. Im Frühjahr wurde die Einführung der Karte durch den Kreis schließlich bekanntgegeben. Doch passiert ist bisher trotzdem wenig.

Dem christdemokratischen Oldesloer Lokalpolitiker Jörn Lucas war aufgefallen, dass auch in Bad Oldesloe nicht alles umgesetzt wurde, was durch den Bildungs- Sozial- und Kulturausschuss gefordert worden war. Dieser hatte nicht nur darauf gedrängt, dass die Stadt sich für die Einführung der Karte stark machen solle, sondern auch konkret Informationsveranstaltungen für die Menschen, die berechtigt sind, aber auch vor allem für Anbieter beschlossen. Tatsächlich war es so, dass der BSKA am 3.April der Verwaltung mit auf den Weg gegeben hatte, dass die Stadt Bad Oldesloe dezentrale Infoveranstaltungen in mehreren Sprachen durchführen sollte. Dazu sollte über die Schulen noch vor den Sommerferien eingeladen werden. Lucas wollte nun wissen, weshalb das nicht passiert sei und ob der ebenfalls beschlossene runde Tisch für Anbieter stattgefunden habe.

„Es ist aus unserer Sicht eine Kreisaufgabe. Von dort hat es bisher keine Infoveranstaltungen gegeben, weder für Berechtigte noch für Anbieter. „Das soll nun im November erfolgen“, so Bürgeramtsleiter Thomas Sobczak.