Käfigweg in den Kneeden

Stormarner Tageblatt  06.07.2020

Brücke über die Bahnstrecke zwischen Bad Oldesloe und Reinfeld ist saniert und nun noch sicherer

Gewöhnungsbedürftig: Das Aluminiumkonstrukt. Niemeier
Gewöhnungsbedürftig: Das Aluminiumkonstrukt. Niemeier

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Es wirkt ein wenig so, als würde man direkt auf dem Weg in einen Hochsicherheitstrakt sein – denn der Gang über die frisch restaurierte Brücke am Kneeden zwischen Bad Oldesloe und Reinfeld führt jetzt durch eine Art Käfig.

Doch hinter dem Aluminiumkonstrukt befinden sich nicht etwa gefährliche Tiere, sondern weiterhin einfach nur der Wanderweg auf der einen Seite und die B 75 auf der anderen. Grund für den etwas martialisch aussehenden Aufbau, der nun auch den Blick auf die Bahngleise versperrt, der gerne von Passanten genutzt wurde, wenn gerade ein Zug aus oder nach Lübeck passierte, ist der Schutz vor den Hochspannungsleitungen. Eine eigentlich dafür konstruierte Vorrichtung, die verhindern sollte, dass Spaziergänger mit den Hochspannungsleitungen in Berührung kommen, war von Schimmel und Fäulnis befallen. Die Neukonstruktion verhindert nun auch, dass auf das Geländer geklettert werden kann. In der Vergangenheit hatte es auch Hinweise darauf gegeben, dass Fotos von Jugendlichen, die auf dem Geländer sitzen, die Runde machten. Solche lebensgefährlichen Mutproben sind nun ebenfalls nicht mehr möglich. Jede Form des aufs oder über das Geländer klettern wird durch das Konstrukt unterbunden.

Gleichzeitig wurden auch die Holzbohlen an sich erfolgreich ausgetauscht. Mittlerweile ist der beliebte Weg in den Kneeden nach rund einem Monat Sperrung wieder freigegeben und kann nun ausgiebig von Wanderern genutzt werden. Die Bahnüberquerung ist übrigens auch ein Teil des berühmten „Jakobswegs“. Der Pilgerweg führt auf insgesamt 46 Kilometern durch Stormarn und ist somit auch wieder voll begehbar.

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