Neue historische Einblicke in alte Bad Oldesloer Zeiten

Stormarner Tageblatt  24.12.2020

Trotz der Corona-Pandemie ist der zwölfte Band „Bad Oldesloe in alten Bildern“ doch fertiggestellt worden.

Claus und Nico von Hausen bringen die Reihe seit einigen Jahren heraus.  ST
Claus und Nico von Hausen bringen die Reihe seit einigen Jahren heraus. ST
 

Der neue Band  ist für 19,80 Euro erhältlich beim Verlag unter der Telefonnummer 04531/181058, in der Buchhandlung Willfang, beim Buchservice Rehme und im Geschäft Pareibo in der Bad Oldesloer Innenstadt solange der Vorrat reicht.

Patrick Niemeier
Bad Oldesloe Zum Weihnachtsfest liegt bei vielen Oldesloern Jahr für Jahr eine weiterer Band „Bad Oldesloe in alten Bildern“ unter dem Weihnachtsbaum. Der kleine Verlag von Hausen hat trotz der Corona-Pandemie daran gearbeitet, dass das auch 2020 so sein kann. In diesen Tagen ist der mittlerweile zwölfte Band aus der Druckerei eingetroffen.

Projekt stand auf der Kippe

Tatsächlich stand das Projekt zwischenzeitlich auf der Kippe. „Am Anfang der Pandemie stand es in den Sternen, ob das Projekt tatsächlich auch 2020 auf den Markt kommen kann. Denn es sind gerade ältere Menschen, die uns Auskunft oder Bildmaterial geben und die sind nun mal besonders durch das Virus gefährdet“, berichtet Nico von Hausen.
Erneut habe ihn auch sein Vater Claus von Hausen, mittlerweile betagter Erfinder der Reihe, mit seiner Erfahrung zur Seite gestanden. Er habe wertvolle Tipps gegeben und tatsächlich auch manche Bilder als nicht so wichtig aussortiert, berichte Nico von Hausen.
„Wir hoffen jetzt unseren treuen Lesern in dieser echt trüben Zeit pünktlich zu Weihnachten eine kleine Freude damit zu machen“, sagt der Verleger, nachdem die Bücher etwas verzögert eingetroffen sind. Denn auch für die Druckerei und die Lieferanten sei natürlich die Corona-Pandemie allgegenwärtig.
Der Startschuss zum 12. Band fiel lange bevor man auch nur über Corona nachdachte. Im vergangenen Jahr übergab die Oldesloerin Monika Thiem dem Verlag nämlich eine Festschrift der Stadtschule zum 150. Geburtstags. Der Auftakt für eine erste Idee . Der „Ur-Oldesloer“ Hans-Joachim Kröger stellte mit seinen Bildern einen kleinen Einblick in die Lübecker Straße und zum Bau von Postgebäude, Parkhaus und Gebäudekomplex am Berliner Ring zur Verfügung.. „Schon Wahnsinn wie schnell Bauten doch vorangehen können“, schmunzelt von Hausen, der in der Nachbarschaft aufwuchs und heute noch lebt.

Bilder der Bürgerschützengilde

Viele Bilder steuerte die Bürgerschützengilde dieses Mal aus ihrem großen Fundus bei. Zum Beispiel ist der Vorstand der Bürgerschützengilde aus dem Jahre 1957 mit Namen abgelichtet.
Die Bilder aus dem privaten Archiv der Familie Benz erfreuten sich bereits im letzten Jahr großer Beliebtheit, erinnert sich von Hausen. Auch für das neue Buch habe Holger Benz noch einige weitere Einblicke in die Oldesloer Vergangenheit zusammentragen können. Auch Erwin Doeubler, so eine Art „Geheimwaffe“ des Verlages, öffnete für den zwölften Band schließlich wieder seine Bilderschatztruhe. So entstand ein Kapitel zum Kreiskankenhaus.
Bereits 1885 gab es auf dem Gelände der heutigen Stormarnhalle ein städtisches Krankenhaus. Daran kann sich heute sicher keiner mehr erinnern, doch es gibt nicht wenige Oldesloer die in den vielen Jahren später im Kreiskrankenhaus zur Welt kamen oder sich dort verarzten ließen.
Auf einen kleinen Einblick in die Geschichte des Arbeiter-Samariter-Bundes Bad Oldesloe können sich die Leser dank Günter Schütz und Stephan Gaede freuen. Am 26. November 1972 wurde im Wohnzimmer von Johann-Hinrich Vollstedt der Ortsverband des ASB in Bad Oldesloe gegründet. Das Hauptaugenmerk bei diesem Thema liege dabei laut von Hausen auf der Auslandshilfe. „Deswegen haben wir auch einige Bilder von außerhalb Oldesloes abgedruckt. Sie zeigen das Wirken dieser ehrenamtlichen Oldesloer Vereinigung gut auf“, erläutert er.
Dr. Manfred Brembach gibt mit einem erweiterten, leicht überarbeiteten Text des Redakteurs Achim Cleemann Einblick in den Oldesloer Kulturhof. Wer hätte gedacht das 1989, dass der damals noch relativ unbekannte und offenbar in Sachen Gage bezahlbare Harald Schmidt im Kulturhof aufgetreten ist?

Ehemalige Gaststätten vorgestellt

Besonders stolz ist von Hausen nach eigener Aussage über einen „Besuch alter Bad Oldesloer Gastronomie“. Autor Erwin Doeubler möchte die Leser mit in einige ehemalige Gaststätten. So erfährt man etwas über den Gasthof Altdeutscher Hof, auch bekannt als Restaurant Haberland und Insidern noch unter dem Namen „Zur Scheibenhütte“. Eine Übersicht über die  Oldesloer Gastronomie-Szene der Jahre 1979/1980 zeige hingegen gut, was sich seitdem in Sachen Kneipen, Restaurants und Hotels verändert hat.
Erinnerungen an das berühmt-berüchtigte Musiklokal „CC“ werden aufgefrischt. Das Central-Cafe, war ein beliebter Treffpunkt der Bad Oldesloer Jugend, besonders in den 1960er Jahre. Ein Zwischenfall mit einer Rockerbande am 27. Februar 1971 wird von Walter Albrecht beschrieben.

Persönliche Erinnerungen

Gerade diese persönlichen Einblicke und Erinnerungen machen laut von Hausen den Reiz und den Erfolg von „Bad Oldesloe in alten Bildern“ aus. Erinnerungen wieder aufleben lassen und zugezogenen Bürgern oder jüngeren Oldesloern aufzeigen was das „alte Oldesloe“ so liebenswert machte, seien seine Ziele. „Gerade in diesem Jahr möchten wir allen danken, die zum Projekt Band 12 beigetragen haben. Sei es mit Bild- und Infomaterial oder mit einer Vorbestellung“, sagt von Hausen.

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