Platz da für das Gewerbegebiet West

Stormarner Tageblatt  16.02.2021

Der Bedarf ist da: Diskussion im Oldesloer Wirtschafts- und Planungsausschuss

Hier soll das Gewerbegebiet entstehen – auf einem Acker zwischen „Rögen“ und Grabauer Straße. Finn Fischer
Hier soll das Gewerbegebiet entstehen – auf einem Acker zwischen „Rögen“ und Grabauer Straße. Finn Fischer

Finn Fischer
Bad Oldesloe Die Vermarktung der Grundstücke im kürzlich erschlossenen Gewerbegebiet bei Rethwischfeld hat gezeigt: Der Bedarf ist groß. Bad Oldesloe braucht dringend neue Entwicklungsmöglichkeiten für Betriebe. Die sollen in den nächsten Jahren auf einem Acker zwischen dem Gewerbegebiet „Rögen“ und der Grabauer Straße geschaffen werden. Zunächst muss die Politik einen Aufstellungsbeschluss verabschieden. Dieser wurde in der jüngsten Sitzung diskutiert, eine Entscheidung allerdings zunächst vertagt. In interfraktionellen Gesprächen soll zunächst die Frage geklärt werden, ob die obligatorische Ausgleichsfläche vor Ort oder an andere Stelle vorgesehen wird.

Anwohner wünschen sich einen breiten Grünstreifen
Anwohner wünschen sich einen möglichst breiten Grünstreifen zwischen dem Biotop im Wohngebiet West und den geplanten Gewerbeflächen. Außerdem muss festgelegt werden, wie viel Fläche für Freizeitanlagen wie Sportplätze vorgesehen wird. „Wir als Wirtschaftsbeirat sehen mit dem neuen Gewerbegebiet signifikantes Potenzial, das strukturelle Defizit der Stadt Bad Oldesloe zumindest in Teilen auszugleichen und hoffen, dass das neue Gebiet möglichst schnell ,auf die Straße’ gebracht wird“, sagte der stellvertretende Wirtschaftsbeiratsvorsitzende Frederik Gronwald (Foto).
Gespräche mit der Verwaltung, Politik und der Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft (WAS) hätten gezeigt, dass voraussichtlich trotz Corona eine hohe Nachfrage nach Flächen existiere. Deswegen brauche es ausreichend Gewerbegrundstücke. Dabei spielte der Beiratsvorsitzende auf die geplanten Gemeindeflächen an. Also solche, auf denen sich keine Unternehmen ansiedeln dürften und Freizeitanlagen vorgesehen sind.
„Es geht dabei nicht darum Gewerbefläche gegenüber Gemeindefläche abzuwägen, sondern aus unserer Sicht ist es wichtig, am tatsächlichen Bedarf zu planen und keine Pufferflächen vorzusehen“, so Gronwald. Tatsächlich ist die Nachfrage groß, wie die Stadtverwaltung in einer Vorstellung der Beschlussvorlage deutlich machte.

Interesse von lokalen und auch externen Gewerbetreibenden
Voraussetzung für die Erschließung ist, dass das Gewerbegebiet Süd-Ost bei Rethwischfeld vollständig ausgelastet ist. Das ist laut Stadt annähernd der Fall. Deswegen sollen jetzt die Planungen für das „Gewerbegebiet West“ beginnen.

Es gibt bereits Interesse von Gewerbetreibenden vor Ort als auch von extern, die Bedarf angemeldet haben. In dem Verfahren müssen die Grundlagen geklärt werden, wie die Größe der Gemeinbedarfsfläche. Das wird von der Stadtverwaltung derzeit geprüft. Bei den weiteren Planungen müssen die Auswirkungen der Windkraftanlagen beachtet werden, Abstände und die der Biogasanlage. Außerdem die Biotope im Gebiet. Welche erhalten werden können oder ausgeglichen werden müssen.
Ein erster Entwurf zeigt, wie das Gewerbegebiet künftig aussehen könnte. An der Grabauer Straße  soll ein Kreisverkehr gebaut werden. Eine Straße wird dann diesen Knotenpunkt mit dem südlich gelegenen, bestehenden Gewerbegebiet „Rögen“ verbinden. Im östlichen Teil sollen im Zuge der Planung Gemeinflächen, etwa für einen neuen Sportplatz, entstehen.

Ansässige Firmen im Rögen sollen erweitern können
Das übrige Areal wird in relativ klein geschnittene Grundstücke unterteilt. Teilweise sind Erweiterungsmöglichkeiten für bereits ansässige Firmen im „Rögen“ vorgesehen. Eine Entscheidung ist im Wirtschafts- und Planungsausschuss noch nicht gefallen, die Politik hat Beratungsbedarf angemeldet. Annika Dietel (SPD): „Wir wollen uns interfraktionell beraten und nach Möglichkeit schon vorher gemeinsame Ziele abstecken. “

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