Kreis Stormarn vor der Notbremse

Stormarner Tageblatt  22.04.2021

Donnerstag ausschlaggebend / 20 Prozent der Infizierten in Stormarn kommen aus Bad Oldesloe

Landrat Dr. Henning Görtz und die Verwaltung beobachten das Geschehen genau.  Finn Fischer

Landrat Dr. Henning Görtz und die Verwaltung beobachten das Geschehen genau. Finn Fischer

Patrick Niemeier Das Gesundheitsamt Stormarn hat gestern wieder einen Einblick in die genauen Informationen zum aktuellen Corona-Infektionsgeschehen in Stormarn gegeben. Aktuell gibt es demnach diverse Corona-Fälle in Kitas, Schulen, Betrieben und Pflegeheimen.

22 Corona-Fälle in Kitas und Schulen

Insgesamt wurden zuletzt 22 Corona-Fälle in sieben Kitas und elf Schulen durch Tests bestätigt. Wie man an den Zahlen bereits erkennen kann, sind es allerdings zumeist Einzelfälle. In zwei Alten- und Pflegeheimen gibt es mittlerweile wieder insgesamt 12 infizierte Bewohner und vier Infizierte unter den Mitarbeiterin. Vor Kurzem galten die Stormarner Pflegeheime bereits als komplett coronafrei.
Auch zehn Stormarner Betriebe sind von Corona-Fällen betroffen. Dort sind es ingesamt 42 positiv Getestete von denen 22 aus dem Kreis Stormarn stammen und somit in die Stormarner Statistik einfließen.
Insgesamt sei das Infektionsgeschehen im Kreis aber weiterhin diffus. Es lasse sich eben nicht bestimmten Einrichtungen, Personengruppen oder Regionen zuordnen. Infektionen mit Corona-Mutationen wurden insgesamt in den vergangenen Monaten 842 Mal durch Laboruntersuchungen nachgewiesen.

Kommt die Notbremse? Donnerstag entscheidet!

Am Mittwoch musste das Gesundheitsamt des Kreis Stormarn 52 Corona-Neuinfektionen registrieren. Daher steht der Inzidenzwert im Kreis bei 104,9 (Stand gestern). Wenn der Corona-Inzidenzwert an drei Tagen in Folge über 100 steigt, greift die „Notbremse“. Das soll auch in Stormarn so sein. Daher wurde am Mittwoch noch keine Entscheidung gefällt, wie es ab Montag, 26. April weitergeht. Es hängt jetzt alles von der Entwicklung des Infektionsgeschehen am heutigen Donnerstag ab.
„Für den Fall, dass auch am morgigen Donnerstag die Inzidenz über 100 verbleibt, wird unser Gesundheitsamt in Abstimmung mit dem Sozialministerium, mit Beginn der kommenden Woche eine neue Allgemeinverfügung mit verschärfenden Maßnahmen unter anderem für Einzelhandel, Schule, Kita, Außengastronomie und Kontaktbeschränkungen in Kraft setzen“, erklärt Kreissprecher Gregor Tuscher.

100 Infizierte kommen aus der Kreisstadt

Aktuell sind 494 Stormarner infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Rahmen einer Infektion hat sich nicht weiter erhöht. 288 Personen sind bisher seit Beginn der Pandemie im Rahmen einer Infektion verstorben. Dieser Wert stieg in den letzten Tagen nicht weiter an. Auf den Intensivstationen im Kreis werden aktuell sechs Covid-19-Patienten behandelt. Vier von ihnen müssen laut Intensiregister invasiv beatmet werden. Bad Oldesloe verzeichnete in den vergangenen sieben Tagen bis zum Montag, 20. April, mit 62 bestätigten Corona-Neuinfektionen die mit Abstand meisten neuen Fälle. Eine Rolle spielt dabei auch das Infektionsgeschehen in einer Flüchtlingsunterkunft wo insgesamt 22 positive Tests auftraten.
Es folgen wie in den Vorwochen Barsbüttel (28), Reinbek (25) und Ahrensburg (21) sowie Glinde (19) und Bargteheide (16). Kein Amt, keine Gemeinde oder Stadt im Kreis blieb übrigens ohne Neuinfektionen. Die wenigsten neuen Fälle kamen in der Gemeinde Tangstedt (4), der Stadt Reinfeld (5) sowie in Oststeinbek, Gemeinde Trittau, Amt Trittau sowie dem Amt Bad Oldesloe-Land hinzu (je 6).
Die meisten aktuell Infizierten stammen ebenfalls aus Bad Oldesloe (100), gefolgt von Barsbüttel, Reinbek (je 57) , Glinde und Ahrensburg (je 41). Über 20 sind es jeweils noch in Bargteheide (31), Amt Siek (26) sowie in der Gemeine Ammersbek (22). Die wenigstens aktiven Fälle gibt es in Reinfeld (8) und der Gemeinde Tangstedt (8).

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