Nach Lockerungen: Was ist wieder erlaubt?

Stormarner Tageblatt  06.05.2021

Die Corona-Maßnahmen im Kreis Stormarn können ab heute reduziert werden / Doch was ist möglich und was noch nicht?

In den Innenstädten dürfen ab heute wieder mehr Geschäfte öffnen.  Patrick Niemeier
In den Innenstädten dürfen ab heute wieder mehr Geschäfte öffnen. Patrick Niemeier

Patrick Niemeier
Keine Ausgangsbeschränkungen mehr und direkt wieder geöffnete Schulen, Kitas und Außengastronomie – die verschärften Corona-Maßnahmen in Stormarn enden am heutigen Donnerstag. Das bestätigte die Kreisverwaltung offiziell am Mittwoch. Voraussetzung dafür war, dass zuvor an fünf Werktagen hintereinander der Corona-Inzidenzwert für Stormarn vom Robert-Koch-Institut (RKI) offiziell mit unter 100 angegeben wurde. Das war am 28. April, Mittwoch vor einer Woche, das erste Mal der Fall. Es folgten weitere Tage mit ebenfalls Inzidenzen von zum Teil deutlich unter 100. Gestern lag dieser Wert bei 67,2, der niedrigsten Stand seit Anfang April.
Laut der bundesweit einheitlichen Gesetzesregelung des Infektionsschutzes ist ab dem übernächsten Tag nach Erreichen des fünften Werktags (Sonnabend, 1. Mai, hatte als Feiertag nicht mitgezählt) die Lockerung der beschlossenen Maßnahmen möglich. Und genau das setzt die Kreisverwaltung heute ohne Einschränkungen um.

Teststrategie und Präsenzunterricht
Doch was ist in Stormarn nun wieder erlaubt? „Es gelten die Regeln für Kreise mit einem Inzidenzwert über 50 und unter 100. Das ist im Prinzip das, was wir vor der Verschärfung hier im Kreis hatten“, sagt Gregor Tuscher, Sprecher der Kreisverwaltung. Das bedeutet konkret, dass – nach Rücksprache mit dem Bildungsministerium – die Schulklassen 1 bis 6 wieder Präsenzunterricht erhalten. Die Jahrgänge 7 und 8 gehen in den Wechselunterricht, die Q1 und alle Abschlussjahrgänge sollen Präsenzangebote erhalten. In den Schulen wird die Teststrategie fortgesetzt, die bereits vor dem verschärften Shutdown zur Anwendung gekommen war.
Für die Kitas bedeuten die Anpassungen der Maßnahmen, dass sie in den sogenannten Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen wechseln. Das bedeutet, dass wieder alle Kinder in den Einrichtungen betreut werden dürfen. Die Maßgaben der bekannten Hygiene- und Abstandsregeln und der Kontaktbeschränkung bleiben allerdings in den Kitas bestehen. Anders als zuerst noch angekündigt, hat sich der Kreis in Abstimmung mit dem Land entschieden, die Lockerungen im Bereich Kitas und Schulen auch direkt am Donnerstag und nicht erst am Montag umzusetzen. Geschäfte des Einzelhandels, die sich im „Click and meet and test“ befanden, dürfen wieder öffnen, allerdings müssen die Geschäftsleute die Daten ihrer Kunden registrieren. Das ist klassisch analog in Papierform oder in digitaler Form mit der Luca-App möglich.

Ausgangssperren sind aufgehoben
Ausgenommen von dieser Regelung sind weiterhin die Geschäfte des täglichen Bedarfs. Das sind alle, die sich vor dem verschärften Shutdown nicht im „Click and meet“ Modus befanden. „Die Regelung dass nur eine Person pro Haushalt einkaufen darf, wurde aufgehoben“, sagt Kreissprecher Gregor Tuscher. Die Innenbereiche Freizeit- und Kultureinrichtungen dürfen – wie der Einzelhandel – nur mit der Registrierung der Kontaktdaten betreten werden. Auch die Außengastronomie darf unter den bekannten Hygienebedingungen wieder öffnen. Es ist ebenfalls eine Registrierung notwendig. Friseure dürfen Kunden wieder ohne ein negatives Corona-Testergebnis bedienen, solange es möglich ist, einen medizinischen Mund- und Nasenschutz zu tragen. Sollte das den Kunden nicht möglich sein, weil zum Beispiel gesichtsnahe Behandlungen durchgeführt werden, muss ein negativer Corona-Test vorgelegt werden. Die Mitarbeiter der Friseur-Studios müssen Mund- und Nasenschutz tragen. Diese Regeln gelten auch für Nagel-, Tattoo- und Massagestudios. Auch die Ausgangsbeschränkungen sind aufgehoben. Sie gelten laut Kreisverwaltung noch bis 0 Uhr. Das Durchfahren des Kreises ist auch nach 22 Uhr wieder gestattet. Die bestehende Maskenpflicht zum Beispiel in der Bad Oldesloer Fußgängerzone oder der Ahrensburger Innenstadt bleibt allerdings wie vor dem verschärften Shutdown bestehen.

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