Ulf Hahn ist neuer WAS-Chef

Stormarner Tageblatt  20.07.2021

Er will den wirtschaftlich stärksten Kreis in Schleswig-Holstein noch stärker machen

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Der neue WAS-Geschäftsführer Ulf Hahn (Mitte) mit Interimsgeschäftsführer Georg Frank (l.) und dem Aufsichtratsvorsitzenden und Landrat Henning Görtz. Foto: Patrick Niemeier Patrick Niemeier

Patrick Niemeier

Motiviert, aufgeschlossen, engagiert und bereit endlich loszulegen – so präsentierte sich Ulf Hahn bei seinem ersten öffentlichen Auftritt als neuer Geschäftsführer der Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn mbH. Zwar stand schon seit Dezember 2020 fest, dass Hahn die Nachfolge von Detlev Hinselmann antreten werde, doch dann gestaltete sich der Übergang von seinem alten Arbeitgeber als Wirtschaftsförderer im Herzogtum Lauenburg nach Stormarn doch durchaus etwas langwieriger, als zuerst gehofft. Jetzt, seit dem 15. Juli, ist er offiziell in seiner neuen Funktion gestartet. In der Zwischenzeit hatte Interimsgeschäftsführer Georg Frank, seit 1998 bei der WAS, die Geschäfte als Interimsgeschäftsführer geführt, wofür ihm Landrat Henning Görtz in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender dankte. Görtz betonte genau wie Hahn außerdem, dass auch die beiden vorherigen WAS-Geschäftsführer, Norbert Leinius und eben Detlev Hinselmann, gute Arbeit geleistet haben, auf der man aufbauen könne. „Doch Zeiten ändern sich und somit auch die Herausforderungen und Aufgaben. Wir sind uns sicher, dass wir mit Ulf Hahn die nächsten Weichen für die Wirtschaft im Kreis stellen können“, sagte Görtz. Stormarn, wo Hahn übrigens einst in Großhansdorf geboren wurde und dort auch aufwuchs, ist der wirtschaftsstärkste Kreis in Schleswig-Holstein und hat aus Sicht der Experten noch jede Menge Potenzial. „Wir haben mehr Anfragen von Unternehmen, die nach Stormarn kommen wollen, als Flächen, die wir anbieten können“, weiß Hahn. Die Nachfrage sei auch durch die gute Lage zwischen Hamburg und Lübeck und direkt an der A1 optimal. Außerdem könne man im Kreis auch sehr gut leben. Dass hier eine enorm geringe Arbeitslosigkeit herrsche mit nur knapp über 3 Prozent trotz der Corona-Krise sei natürlich erfreulich, aber auch ein Problem. Denn es fehlt an Fachkräften für freie Stellen. Das gelte von der Putzkraft bis zum Manager, wie Frank betonte. Die größte Herausforderung aktuell sei es aber, die Zukunft der Wirtschaft zu gestalten. Heutzutage sei es schwieriger, Kommunen und Städte für neue Gewerbegebiete zu begeistern, weil die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz inklusive der Sorge um Bodenversiegelung präsenter geworden sind. Überzeugungsarbeit sei wichtig. Dabei, das betont Hahn, sei man nicht nur getrieben durch die Kommunen, Städte und die Gesetzgebung, sondern natürlich auch durch den eigenen Willen der WAS, nachhaltig auf allen Ebenen ökologisch, ökonomisch und sozial wirken zu wollen. Noch stärker als bisher soll daher das Thema Netzwerken in den Fokus genommen werden. Außerdem wolle die WAS nicht nur bei Flächensuche und -kauf Ansprechpartner für die Wirtschaft sein, sondern auch für Themen wie Fachkräftemangel oder generell dem modernen Arbeitsleben. „Es muss und soll auch einen Mittelweg zwischen Büro und Home-Office geben zum Beispiel. Auch Co-Working oder Mobilität und Leben am Arbeitsort sind wichtigere Themen geworden“, betont Frank. Zentral sei natürlich das Thema weitere, gut geeignete Flächen zu finden und Städte, Gemeinden und die Bürger mit an Bord zu holen. Unendlicher Wachstum sei natürlich nicht sinnvoll und das Ziel, aber man müsse gemeinsam Wege finden, die die große wirtschaftliche Stärke Stormarns nicht nur erhalten, sondern sogar noch ausbauen zu können. „Auch die Fehmarnbelt-Querung und für uns dadurch der Hanse-Belt wird eine große Chance. Die darf aber nicht so aussehen, dass entlang der A1 überall Logistikzentren entstehen und sonst nichts, dann hätten wir da etwas falsch gemacht“, erklärte Görtz als Aufsichtsratsvorsitzender eine der zentralen Aufgaben der nächsten Jahre. Der Aufsichtsrat sei bereit für neue Bereiche, auch weitere finanzielle Ressourcen beziehungsweise Personal zur Verfügung zu stellen, sagte Görtz vor Ort Hahn zu. Der freut sich auf seine neue Aufgabe und darauf, jetzt richtig loslegen zu können. „Es gibt viele Herausforderungen, aber das macht es ja auch spannend“, sagt er.

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