E-Highway-Feldversuch auf dem Prüfstand

Stormarner Tageblatt  14.02.2022

A1 bei Reinfeld: Anonyme Umfrage zur Akzeptanz in der Bevölkerung ist Teil der begleitenden Forschung

Volker Stolten

Vor gut zwei Jahren, Anfang 2020, wurde der zehn Kilometer lange E-Highway auf der A1 zwischen der Anschlussstelle Reinfeld und dem Kreuz Lübeck als Teststrecke freigegeben. Ein Feldversuch im Realbetrieb. Seitdem sind und fahren Hybrid-Lkw der Spedition Bode aus der Karpfenstadt dort unter Strom und testen die elektrischen Oberleitungen. Das Pilotprojekt ist auf drei Jahre angelegt, wird vom Bund mit 19 Millionen Euro gefördert und läuft unter den vier Buchstaben FESH („Feldversuch eHighway Schleswig-Holstein“).
Da die gesellschaftliche Akzeptanz, gerade bei solchen öffentlichen Großprojekten, aber enorm wichtig ist, sollen während der aktiven Testphase explizit Beteiligte sowie betroffene Bürger im lokalen Umfeld der Strom-Strecke mit einbezogen werden. Auch für sie heißt es „mittendrin statt nur dabei“. Derzeit läuft die dritte Erhebungsphase. Sie findet Ende Februar ihren Abschluss – hoffentlich unter starker Beteiligung der Bürger. Das würde die FESH-Verantwortlichen freuen, die dazu eine anonyme Meinungsumfrage anbieten. Die Umfrage steht online zur Verfügung auf der Homepage www.ehighway-sh.de.
Hinter der Umfrage steht die Friedrich-Schiller-Universität Jena. „Zur Teilnahme sind alle herzlich eingeladen, die zu unserer Akzeptanzforschung beitragen möchten“, sagt Rüdiger Trimpop, Leiter der Befragung. „Es sind sowohl unterstützende als auch kritische Stimmen willkommen. Der Mehrwert liegt darin, ein möglichst vielfältiges Wahrnehmungs- und Meinungsspektrum einzufangen“, betont der Wissenschaftler.
Es geht um die Einstellungen der Befragten zum E-Highway und um Fragen wie: Welche Chancen und Herausforderungen sehen Sie? Welche Hoffnungen und Befürchtungen verknüpfen Sie mit dieser neuen Technologie? Diese und weitere Aspekte können anhand von Skalen bewertet werden. Zudem können die Umfrage-Teilnehmenden ihre Erfahrungen, Anmerkungen, Kritikpunkte und Fragen darlegen. „Die Ergebnisse der Akzeptanzforschung finden Berücksichtigung in der abschließenden Bewertung des Feldversuchs“, sagt Trimpop. „Die Menschen haben also eine direkte Möglichkeit, ihre Sichtweise einfließen zu lassen, und die Verantwortlichen können bei Informationsdefiziten gezielt nachbessern.“

Dieser Beitrag wurde unter Presseartikel veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.