Kreisbrandmeister Klaus vereidigt

Stormarner Tageblatt  30.03.2022

Erste Herausforderung ist Ausbildung der Stormarner Jugendwehren, die in der Pandemie zu kurz kamen

Landrat Görtz (links) mit Olaf Klaus und dem stellvertretenden Kreisbrandmeister Christian Rieken.  Peter Wüst/rtn
Landrat Görtz (links) mit Olaf Klaus und dem stellvertretenden Kreisbrandmeister Christian Rieken. Peter Wüst/rtn

Patrick Niemeier

Gemeinsam ist man stärker – so könnte ungefähr das Motto lauten, mit dem Stormarns neuer Kreisbrandmeister Olaf Klaus in seine Amtszeit startet. Der Bad Oldesloer Gemeindewehrführer wurde jetzt von Landrat Henning Görtz im kleinen Kreis vereidigt. „Leider konnte das dieses Mal nicht im Kreistag stattfinden, aber natürlich verzichten wir nicht darauf, das nochmal explizit auch öffentlich zu machen“, sagt Görtz. Er sei sehr froh, dass man mit Olaf Klaus einen neuen Kreisbrandmeister gefunden habe, dem er vollständig vertraue und der kompetent an die Herausforderungen herangehe.
Nach dem überraschenden Rücktritt von Kreisbrandmeister Gerd Riemann zum Ende des Jahres habe es natürlich auch „etwas geknirscht“. Die genauen Hintergründe für den Abschied von Riemann, dessen Amtszeit im Herbst 2022 geendet hätte, sind bisher nicht öffentlich kommentiert geworden. „Umso schöner ist es, dass wir einen neuen Kreisbrandmeister haben, der auch noch mit einem wirklich sehr guten Ergebnis in sein Amt gewählt wurde“, sagt Görtz. Klaus hatte am 11. März in Ahrensburg 133 von 154 Delegiertenstimmen erhalten. Es war kein Gegenkandidat angetreten.
Der 46-jährige Raumausstatter aus der Kreisstadt möchte zunächst auch Gemeindewehrführer in Bad Oldesloe bleiben. „Wir schauen, wie das läuft. Bis 2023 soll das aber definitiv erstmal so weitergehen“, sagt Klaus. Er freue sich sehr auf die neue Aufgabe.
„Es war vielleicht eine einmalige Gelegenheit, in dieses Amt zu kommen, und die habe ich ergriffen. So oft wird kein Kreisbrandmeister gewählt und so oft bietet sich die Chance nicht, dass man dann auch selbst dafür in Frage kommt“, sagt Klaus. Da er das Feuerwehrhandwerk in Bad Oldesloe von der Pike auf gelernt habe, glaubt er, dass er auch tatsächlich wisse, was Feuerwehrleute umtreibt und wo vielleicht die Schuhe mal drücken können. Er setze auf Kommunikation und Kooperation. Und das auch über die Feuerwehr hinaus. „In Bad Oldesloe läuft es schon länger sehr gut zwischen THW, ASB und Feuerwehr. Man muss über den Tellerrand hinausblicken. Und auch in Stormarn sind allgemein die Kooperationen sehr gut“, sagt er.
Das gelte auch für die Zusammenarbeit zwischen kleinen Dorf- und den größeren Stadtwehren. „Es ist wichtig, dass man sich unterhält, dass man sich austauscht“, sagt er. Gerade jetzt, in Zeiten, in denen Corona-Maßnahmen gelockert werden, gebe es einige akute Herausforderungen. „Es fehlte natürlich zuletzt an den traditionellen Zusammenkünften wie Amtsfeuerwehrfesten oder ähnlichen Veranstaltungen, wo man auch mal gesellig zusammensitzt und sich über Feuerwehren hinweg unterhält“, sagt Klaus.
Auch im Bereich der Ausbildung sei in der Pandemie einiges liegengeblieben. Gemeinsam mit Stellvertreter Christian Rieken sei das nun einer der ersten Bereiche, die in Angriff genommen werden. Erste Gespräche mit den Ausbildern der Wehren laufen bereits mit positiven Signalen. Ansonsten seien die Wehren genau wie Vereine und andere Bereiche der Gesellschaft davon betroffen, dass nach Online-Diensten und Co. die Menschen nun wieder „von ihrem Sofa geholt werden müssen“. Denn auch in den Wehren gebe es einige, die in der Pandemie ihr Verhalten und ihren Alltag verändert haben. „Das ist eine der zentralen Herausforderungen, der wir uns auch stellen werden. Insgesamt sind wir als Feuerwehren in Stormarn aber noch recht gut durch die Pandemie gekommen“, sagt Klaus.
Er lobt ausdrücklich den Kreis Stormarn. „Wir bekommen gute Ausrüstung und der Kreis nimmt Bedarfe sehr ernst und handelt. Das motiviert und dann macht es auch noch mehr Spaß“, sagt Klaus. Andreas Rehberg, Fachbereich Sicherheit und Gefahrenabwehr beim Kreis, betont, dass man das natürlich auch so beibehalten wolle. „Wir werden auch weiterhin sehen, wie wir möglichst mit Blick auf effektive Verwendung der Mittel die Bedarfe erfüllen können. Wir setzen auf eine gute Zusammenarbeit“, sagt Rehberg.

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