Oase feiert 25. Geburtstag

Stormarner Tageblatt  12.09.2022

Vor 25 Jahren wurde der Verein „Oldesloer alternative soziale Einrichtung“ gegründet

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Andrea Kefrig-Blase und Wiebke Finck feierten mit den Mitarbeitern das 25-jährige Bestehen der Oase in Bad Oldesloe. Susanne Rohde
 
Oase-Sitz: Die ehemalige Herose-Villa in der Ratzeburger Straße in Bad Oldesloe. Susanne Rohde

Susanne Rohde-Posern

Bad Oldesloe Vor 25 Jahren wurde der Verein „Oldesloer alternative soziale Einrichtung e.V.“ gegründet. Heute, nach einem Vierteljahrhundert, ist die Oase fester Bestandteil im sozialen und gesellschaftlichen Leben der Kreisstadt und in den heutigen Krisenzeiten wichtiger denn je. „Wir hätten uns damals nicht träumen lassen, dass wir so lange durchhalten würden und unser Verein mal so groß wird“, sagt Vereinsgründerin Wiebke Finck, die seit 25 Jahren den Vorsitz innehat.
Aus kleinsten Anfängen mit rein ehrenamtlichem Engagement und einem Jahresbudget von 5000 DM entwickelte sich die Oase zu einer Einrichtung mit rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einem Budget in Millionenhöhe. Aus einem Anlaufpunkt für Familien unterschiedlichster Herkunft und Altersklassen wurde zunächst ein Familienzentrum mit kindergartenähnlicher Einrichtung und ab 2007 ein Mehrgenerationenhaus.
„Wir haben uns gegründet, weil es so einen Anlaufpunkt für Familien noch nicht gab. Wir waren auch die ersten, die Kinder unter drei Jahren betreut haben“, erzählt Wiebke Finck. Vor kurzem wurde eine Servicestelle für Nachbarschaftshilfe eingerichtet und seit zwei Jahren wird hier auch eine kleine Gruppe von Krippenkindern betreut. Von Beginn an hat die Oase ihren Sitz in der alten Herose-Villa in der Ratzeburger Straße 20, die grundsaniert wurde und sich einen ganz besonderen Charme bewahrt hat.

Oase existiert in Bad Oldesloe seit 25 Jahren

Mit viel Charme und Energie lenken auch die beiden Leiterinnen Wiebke Finck und Andrea Kefrig-Blase die Geschicke des Vereins seit nunmehr 25 Jahren, gepaart mit großer Fantasie und unkonventionellen Ideen, Mut und Standhaftigkeit. „Es war und ist viel harte Arbeit und nicht immer lustig, aber wir haben auch sehr viel Unterstützung durch Paten und Aktive, die mit uns am Ball bleiben“, sagt Andrea Kefrig-Blase.
Besonders die letzten beiden Corona-Jahre haben die Mitarbeitenden der Oase an ihre Grenzen gebracht. „Aber wir sind stets mit dem gewachsen, was die Leute wollten und brauchten. Dabei haben wir immer viele eigene Ideen in unsere Arbeit einfließen lassen“, betont Wiebke Finck. Ein tolles Projekt sei vor neun Jahren die „Wertebildung in Familien“ gewesen.

Demokratische Form der Kinderbetreuung

„Dabei haben wir sehr viel gelernt. Laut einer Umfrage unter unseren Mitarbeitern damals waren Humor und Spaß die wichtigsten Werte und das gilt auch heute noch“, erzählt die 72-Jährige. Wurden anfangs Adventskränze gebastelt und Kinder bespaßt, so ist das Hauptthema heute die demokratische Form der Kinderbetreuung.
Denn seit 2014 leitet die Oase die Offene Ganztags- und Ferienbetreuung an zwei Oldesloer Grundschulen und rief vor mehr als zehn Jahren die Notfallbetreuung für Kinder berufstätiger Eltern im Hansebelt ins Leben. „Dadurch haben sich auch viele neue bürokratische Probleme und Hürden aufgetan und unsere Arbeit wurde zunehmend anstrengend“, sagt Wiebke Finck.
Das sei ohne die vielen kompetenten Mitarbeiterinnen des Vereins nicht zu schaffen. „Unser tolles Team macht unsere professionelle Arbeit aus“, betont Andrea Kefrig-Blase, die auch die gute Zusammenarbeit mit der Stadt lobt.

Einsatz für Stadtteilarbeit in Bad Oldesloe

In Bad Oldesloe machte sich der Verein stets für Stadtteilarbeit stark. Auftakt war der Schanzenbarg, wo die Oase im Auftrag der Stadt die Betreuung des Spielplatzes übernehmen und Angebote für Kinder und Jugendliche entwickeln sollte. „Wir haben im Schanzenbarg das erste Beteiligungsprojekt für Kinder und Jugendliche bei der Neugestaltung ihres Spielplatzes ins Leben gerufen“, so Wiebke Finck. Inzwischen setzt die Oase diese Stadtteilarbeit auch auf anderen Spielplätzen um.
Viele weitere Angebote, von Elternberatung bis Kompetenztraining an Schulen, kamen im Laufe der Zeit hinzu, außerdem besondere Kunstaktionen, Lesungen und Fortbildungen. Die Oase etablierte sich zudem als Standort für Weiterbildung. Also alles gut? Nicht ganz.
„Wir brauchen jetzt Leute, die bereit und in der Lage sind, die Oase zu übernehmen. Das ist kein Job, den man von 8 bis 15 Uhr machen kann, man muss mit Herzblut dabei sein und mit der Verantwortung umgehen können“, sagt Andrea Kefrig-Blase, die in diesem Jahr 60 wurde. Und das in einer Zeit, in der viele Familien von Existenzängsten geplagt werden und immer mehr Menschen vereinsamen.
Die Oase feierte das Jubiläum mit einem kleinen Fest in der alten Villa und hofft, dass es den Verein auch noch 25 Jahren geben wird.

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