Asklepios’ größtes Logistikzentrum

Stormarner Tageblatt  22.10.2022

Klinik-Konzern eröffnet riesiges Zentrallager in Bad Oldesloe

16 000 Quadratmeter stehen im Asklepios-Logistikzentrum zur Verfügung. Fotos: Frauke Schlüter (2)
Zwei Mitarbeiterinnen im Pick-up-by-light-Bereich, in dem die Waren kommissioniert werden.
Zwei Mitarbeiterinnen im Pick-up-by-light-Bereich, in dem die Waren kommissioniert werden.

Frauke Schlüter

Von der A 1 aus ist das neue Zentrallager der Asklepios-Kliniken schon aus der Ferne sichtbar. Es wurde auf einem Gewerbegrundstück direkt neben dem Amazon-Logistikzentrum errichtet. Vom ersten Spatenstich bis zur offiziellen Einweihung gestern vergingen etwas mehr als zwei Jahre.

Investionen von mehr als 40 Millionen Euro
Die Asklepios-Kliniken-Gruppe steuert ab sofort die Logistik für ihre bundesweit rund 170 medizinischen Einrichtungen vom modernen Zentrallager in Bad Oldesloe aus. „Mehr als 40 Millionen Euro hat Asklepios in eine hoch automatisierte, verlässliche und zukunftssichere Versorgung der Kliniken investiert“, so Alexander Pollklesener, Geschäftsführer der Asklepios Großhandelsgesellschaft mbH.
Sämtliche Anforderungen aus den Kliniken, Reha-Kliniken und medizinischen Versorgungszentren laufen hier zusammen. Eine eigene Lkw-Flotte transportiert die medizinischen Materialien dann bis in den Harz. Weiter entfernte Regionen Deutschlands werden mit anderen Speditionen bedient.
Das Logistikzentrum ist mit der neusten Roboter- und Digitaltechnik ausgestattet, wie Asklepios-Geschäftsführer Janis Gadanac bei einer Führung durch das 16000 Quadratmeter große Zentrum sagte. Das Zentrallager ist in Wareneingang, Lager und Warenausgang gegliedert und beherbergt auch den zentralen Einkauf von Asklepios. „Das neue Lager ist in seiner Dimension und Ausstattung bundesweit einzigartig für die Branche“, sagte Geschäftsführer Janis Gadanac.
Insgesamt arbeiten 150 Mitarbeiter in der Logistikzentrale. Gelagert und kommissioniert werden rund 3000 unterschiedliche Produkte – von Spritzen über Kanülen und Verbandsmaterial bis hin zu Schutzmitteln. Man arbeite daran, so Gadanac, dass auch Medikamente in Bad Oldesloe gelagert werden könnten. Da sei man aber wegen des Arzneimittelgesetzes noch in den Planungen.
Jährlich werden durch die Asklepios-Logistik 1,8 Millionen Bestellpositionen mit einem Gesamtvolumen von mehr als einer Milliarde Euro umgesetzt. „Die Lieferkettenabrisse während der Corona-Pandemie haben uns allen vor Augen geführt, wie wichtig eine exzellente Logistik und die kompetente Bevorratung ist, um eine sichere Versorgung der Patienten zu gewährleisten“, unterstrich Kai Hankelen von Asklepios. Eine Erweiterung der Logistik- und Lagerkapazitäten sei möglich. Man habe schon bei der Planung darauf geachtet, dass das Logistikzentrum das zweifache Volumen bewältigen könne.

Nicht nur große Kliniken werden versorgt
Versorgt werden sollen, ergänzt Gadanac, neben den großen Kliniken auch Großpraxen, medizinische Versorgungszentren sowie Kleinkunden wie Menschen mit Pflegegrad. Bei Engpässen gewährleiste die Bevorratung im Oldesloer Zentrum eine dreimonatige Versorgungssicherheit.
Das Logistikzentrum verfügt über einen außergewöhnlichen Digitalisierungs- und Automatisierungsgrad. Neben einem vollautomatischen Hochregallager – 160 Meter lang und zehn Meter hoch – mit 21000 Palettenstellplätzen, das brandschutzbedingt sauerstoffreduziert ist und daher keine Sprinkleranlage mehr benötigt, gibt es ein vollautomatisches Fördersystem, das die einzelnen Bereiche verbindet. Das gehe, so Gadanac, vom Wareneingang über das Hochrregallager, von der Kommissionierung über die Pick-up-Light-Anlage bis hin zum Warenausgang.
In einem zweiten Lagerbereich, dem „Autostore“, werden Kleinteile in 15000 Boxen gelagert und mit mehreren Robotern an den richtigen Platz befördert. Alle Förderbehälter, die das Lager verlassen, werden in einer Spezialanlage gewaschen. Auf dem Dach der Halle kann später eine Solaranlage angebracht werden, die das Lager mit Strom versorgt.
Gadanac schaut optimistisch in die Zukunft: „Noch befinden wir uns im Aufbau und kümmern uns um die eine oder andere Kinderkrankheit, aber sobald das komplette System einwandfrei läuft, können weitere Kliniken und externe Kunden beliefert werden, was auch zusätzlichen Bedarf an Fachpersonal im Bereich Logistik mit sich bringen wird.“ Unter anderem arbeiten hochqualifizierte Berufsgruppen wie Anlagensteuerer und Elektrotechniker im Zentrallager.

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