Müllabfuhr-Kosten bleiben stabil

Stormarner Tageblatt  22.12.2022

Auf den 13 Recyclinghöfen der Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) wird alles anders

Die Beispielrechnung zeigt: Die Preise für die Müll-Entsorgung bleiben stabil.  AWSH
Die Beispielrechnung zeigt: Die Preise für die Müll-Entsorgung bleiben stabil. AWSH

Guido Behsen

Die schlechte Nachricht: Wer in Stormarn die gängigen vier Mülltonnen für Restmüll, Papier, Bioabfall und Wertstoffe vor der Tür stehen hat, zahlt 2023 mehr für die Entsorgung. Die gute: Die Kosten steigen im Monat um etwa einen Cent. Im Kreis Herzogtum Lauenburg ist es unwesentlich mehr.
Damit machte Dennis Kissel (Foto), Geschäftsführer der Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH), den Stormarner Verbrauchern am Mittwoch eine Art Weihnachtsgeschenk. Wenigstens beim Müll müssen sie künftig nicht tiefer in die Tasche greifen.
„Darauf sind wir schon stolz“, sagen Dennis Kissel und AWSH-Sprecher Olaf Stötefalke einmütig. Dabei treffen steigende Energiepreise auch die Entsorger. „36 Fahrzeuge werden nicht von Luft und Liebe bewegt, sondern mit Diesel“, sagte Kissel. Dem stünden jedoch „dämpfende Effekte“ entgegen. Kissel: „Wir haben langfristige, stabile Verträge mit unseren Partnern, das kommt uns und den Verbrauchern jetzt zugute.“ Der Modellrechnung zufolge zahlten Nutzer einer 60-Liter-Restmülltonne (Abholung alle zwei Wochen), einer 80-Liter-Biomülltonne (2-wö.), einer 240-Liter-Papiertonne (monatlich) und einer 240-Liter-Wertstofftonne (2-wö.) im Jahr 2022 11,60 Euro pro Monat. 2023 werden es 11,61 Euro sein. „Wir haben eine langjährige Preisstabilität bei deutlich gesteigerten Leistungen“, sagt Olaf Stötefalke und verweist darauf, dass in den Gebühren auch die kostenlosen Leistungen auf den Recyclinghöfen enthalten seien.
Auf den 13 Höfen wurde bzw. wird zum Januar 2023 wie berichtet ein sogenanntes Parkhaussystem eingeführt. Heißt: Der Kunde zieht bei der Einfahrt am Automaten eine Service-Karte. Die wird dann vom Personal gegebenenfalls mit den zu zahlenden Gebühren belastet. Diese wiederum zahlt der Kunde nach der Entsorgung seines Mülls entweder an einem Terminal auf dem Hof oder an einem Automaten bei der Ausfahrt.
Bezahlt wird ausschließlich bargeldlos. „Wir bekommen da natürlich nicht nur positive Rückmeldungen“, räumt Dennis Kissel ein, „aber wir sind im Austausch mit den Kunden und klären auf, sowohl vonseiten der Verwaltung als auch durch die Mitarbeiter auf den Höfen.“ Austausch, Aufklärung und Anreize, darauf setzt die AWSH.
„Es landen noch immer zu viele Wertstoffe und vor allem zu viele Bioabfälle in der Restmülltonne“, weiß Olaf Stötefalke. Dabei habe gerade der Biomüll als potenzieller Energielieferant großes Potenzial. „Mit dem Vier-Tonnen-System haben wir das Angebot geschaffen, einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten“, ergänzt Geschäftsführer Kissel. „Mit langem Atem und manchmal sanftem Druck wird dieses Angebot auch gut angenommen.“
So werde hin und wieder ein Blick in die Biotonnen geworfen. Von zu viel Kontrolle oder etwa einem Papiertonnenzwang hält der AWSH-Chef dagegen nichts: „Schon jetzt sind bereits etwa 90 Prozent der Haushalte in Stormarn und dem Kreis Herzogtum Lauenburg mit der Papiertonne ausgestattet.“
Die Abfuhrtermine bleiben 2023 nahezu unverändert. Allein in den Straßen Kremerbergredder und Kremerbergweg in Ammersbek verschiebt sich die Abfuhr der Biotonne von Donnerstag auf Dienstag, im Kreis Herzogtum Lauenburg gibt es in Lauenburg und Mölln Änderungen bei der Wertstofftonne. Wer es ganz genau wissen will, dem empfiehlt die AWSH die kostenlose App „AWSH – Wertvolle Termine“. Die benachrichtigt den Nutzer zum Beispiel am Vorabend einer Abfuhr und wird auch von Geschäftsführer Dennis Kissel benutzt: „Denn zu Hause bin natürlich ich für den Müll zuständig.“

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