Kosten steigen, der Zeitplan geht auf

Stormarner Tageblatt  07.01.2023

Regionalleitstelle in Bad Oldesloe: Deswegen wird der Bau teurer

Der Bau der neuen Regionalleitstelle soll fast 30 Millionen Euro kosten. Der Neubau liegt im Zeitplan.  Kreis Stormarn
Der Bau der neuen Regionalleitstelle soll fast 30 Millionen Euro kosten. Der Neubau liegt im Zeitplan. Kreis Stormarn

Patrick Niemeier

Wer in Ostholstein, Stormarn oder dem Herzogtum-Lauenburg den Notruf wählt, landet in der Integrierten Regionalleitstelle Süd in Bad Oldesloe. Ungefähr 120000 Einsätze werden von dort aus Jahr für Jahr koordiniert. Aktuell ist die IRLS noch im Kreis-Verwaltungshochhaus direkt am Oldesloer Bahnhof untergebracht. Doch der Umzug in neue Räumlichkeiten – ebenfalls in Bad Oldesloe – rückt näher.
Denn in dem Neubau, in dem Platz für bis zu 25 Einsatzleitplätze sowie 25 Büroarbeitsplätze sein wird, schreiten die Arbeiten voran, wie Thilo Scheuber, Bauamtsleiter beim Kreis Stormarn, bestätigt. „Anfang 2023 plant der Kreis Stormarn das Richtfest. Die Fertigstellung des Gebäudes ist für Ende 2023/Anfang 2024 vorgesehen, sodass die Inbetriebnahme durch die Leitstelle in 2024 erfolgt“, sagt Scheuber.Insgesamt seien die Arbeiten ganz genau im angestrebten Zeitplan. „Die Dach- sowie Fensterarbeiten werden zeitnah beginnen, sodass wir den Bau dicht bekommen. Anschließend beginnen die Innenausbaugewerke und der technische Ausbau“, so Scheuber.
Auch dieses Großprojekt blieb nicht von den Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs verschont. Neben der Inflation seien auch einige Gewerke deutlich teurer geworden, als vorher berechnet worden sei. „Während der Corona-Pandemie lag die Ursache für Kostensteigerungen an gestörten Lieferketten oder Lieferengpässen gerade für Teile der technischen Ausbaugewerke von Heizung, Lüftung, Sanitär und alles rund um die erneuerbaren Energien, die zu einer Verknappung und somit zu deutlich hören Kosten geführt haben“, berichtet der Bauamtsleiter.
Und dann kam der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, der sowohl die Lieferketten zusätzlich störte, als auch zu einem Anstieg der Gaspreise führte. Dadurch seien Materialien wie Aluminium, Kupfer oder Zement teurer geworden, weil für Herstellung dieser Produkte viel Energie gebraucht wird. „Außerdem sind Produkte wie Holz und Erdölprodukte, Bitumen, Folien und Dichtbahnen von entsprechenden Preissteigerungen betroffen. Wir vereinbaren mit den Auftragnehmern eine Preisgleitklausel, sodass unerwartete und sprunghafte Preissteigerungen aus dem Risiko der Auftragnehmer genommen werden“, erklärt Scheuber.
Das durch den Kreis übernommene Kostenrisiko richte sich dann nach dem Baupreisindex des Statistischen Bundesamtes. „Der Kreistag hat im aktuellen Haushalt und die Folgehaushalte eine Kostensicherheit über den Kostenberechnungsstand – vor Corona – von 3730600 Euro geordnet, die in dem Gesamtbudget von 28557100 Euro über die Jahre 2019 bis 2024 verteilt ist“, berichtet Scheuber. Bisher seien die Kosten 3615933 Euro teurer als 2020 berechnet. Diese Mittel seien bereits eingeplant.
„Wir erwarten aufgrund des aktuellen Kostenniveaus in der Prognose für die noch auszuschreibenden Leistungen tatsächliche Mehrkosten von ungefähr 2,2 Millionen Euro bis zur Fertigstellung“, sagt Scheuber. Der Trend der Kostensituation sei seiner Erfahrung nach seit einem Monat stagnierend oder sogar eher etwas fallend: „Wir haben im Januar viele Submissionen und werden dann eine konkretere Aussage dazu machen können.“

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