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Kreisbrandmeister: Bürger rufen zu schnell die Feuerwehr

Stormarner Tageblatt  24.12.2022

Einsatzzahlen sind auf einem Rekord-Niveau / Olaf Klaus möchte für richtigen Umgang sensibilisieren

Kreisbrandmeister Olaf Klaus in der Feuerwache in Bad Oldesloe.  Patrick Niemeier
Kreisbrandmeister Olaf Klaus in der Feuerwache in Bad Oldesloe. Patrick Niemeier

Patrick Niemeier

Wer im Kreis Stormarn in einer Feuerwehr ist, ist nicht beruflich als Retter für die Bürger im Kreis unterwegs, sondern ehrenamtlich – neben seiner eigentlichen Arbeit. Und so werden die stark gestiegenen Einsatzzahlen nicht nur eine Belastung für die eigene Kraft und die Familien, sondern auch für die Arbeitgeber, die bisher noch sehr verständnisvoll seien. Das betonte Kreisbrandmeister Olaf Klaus im Gespräch.
So oder so sei es wichtig, die hohe Zahl an Einsätzen und somit auch die Belastung für die Ehrenamtler zu senken. Klaus will die Stormarner darum mehr dafür sensibilisieren, was überhaupt ein Fall für die Feuerwehr ist und wann man sich selbst helfen kann. „Es gibt schon Einsätze – muss ich ganz ehrlich sagen – da fragen wir uns gerade bei Unwettern, warum sonst niemand einfach diesen einen Ast kurz zur Seite gehoben hat“, betont der Kreisbrandmeister. Es würden teilweise Kräfte für Aufgaben gebunden, die keine Feuerwehrleute erfordern.
Natürlich solle sich niemand in Gefahr bringen, aber zum Beispiel Totholz im eigenen Vorgarten stelle für niemanden eine akute Gefahr dar, selbst wenn der Zaun ein wenig beschädigt wurde. „Das Bewusstsein dafür, was wirklich ein Notfall und Einsatz für uns ist und was eher nicht, scheint verloren zu gehen“, sagt Klaus. Es sei aufgefallen, dass in den vergangenen Jahren immer schneller der Notruf gewählt wurde. „Wir wollen auf genau dieses Phänomen auch im nächsten Jahr eingehen und dafür weiter sensibilisieren“, sagt der Kreisbrandmeister.
Er habe zusätzliche Zeit in der Integrierten Regionalleitstelle Süd im Kreisgebäude in Bad Oldesloe verbracht, um live mitzubekommen, mit welchen Anliegen Bürger dort anrufen und wie die Disponenten genau arbeiten.

Bürger müssen sich auch selbst helfen
Manche Bürger müssten sich vielleicht wieder mehr darum kümmern, wie sie sich in manchen nicht so dramatischen und gefährlichen Situationen auch selbst helfen können und nicht nur darauf warten, dass es jemand für sie richtet. Es würden manche Vorfälle dramatischer geschildert, als sie seien. „Klar, dann kommt die Feuerwehr und man selbst muss es nicht machen, aber das kann nicht die Lösung sein“, so Klaus.
Gerade mit Blick auf mögliche größere Szenarien wie einen kreisweiten Blackout sei Aufklärungsarbeit wichtig. „Denn dann werden die Bürger zum Beispiel auch selbst sehr gefordert sein. Darauf sollten sie vorbereitet sein. Das fängt an, dass man genug Vorräte und Wasser im Haushalt hat, dass man weiß, an wen man sich wenden oder wohin man gehen kann“, sagt Klaus.
Auch hierzu wolle man 2023 gemeinsam mit dem Kreis intensiver informieren.

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Ein ganz besonderer Moment

Stormarner Tageblatt  24.12.2022

Warum der Weihnachtsmann für Flüchtlingskinder so wichtig ist

Die Organisatoren (v.li.) Elham Shojaei, Hans-Ulrich Raab, Einrichtungsleiterin Ilka Lambke, Peter Rüggen und Ibrahim El Nabulsi.  Susanne Rohde-Posern
Die Organisatoren (v.li.) Elham Shojaei, Hans-Ulrich Raab, Einrichtungsleiterin Ilka Lambke, Peter Rüggen und Ibrahim El Nabulsi. Susanne Rohde-Posern

Susanne Rohde-Posern

Aufgeregt flitzen Scharen von Kindern durch den langen Flur der Gemeinschaftsunterkunft an der Kastanienallee. Diente das Gebäude früher als Schwesternwohnheim für die nahe Asklepios-Klinik, so leben hier heute Familien aus verschiedenen Ländern, die aus unterschiedlichen Gründen aus ihrer Heimat geflohen und in Bad Oldesloe gelandet sind.
Die Zimmer und Wohnungen in der Unterkunft sind klein und trist, aber die rund 30 Kinder, die hier mit ihren Eltern oder alleinerziehenden Müttern wohnen, bringen Leben und Fröhlichkeit in das ansonsten graue Gebäude. Sakina Haidary, Mutter von vier Söhnen, verteilt selbst gebackene Kekse an ihre Mitbewohner und die Gäste. Seit zwei Jahren wohnt die Familie aus Afghanistan hier in einer Wohnung der Unterkunft. Die Kinder sind heute besonders aufgeregt, denn gleich wird der Weihnachtsmann mit Geschenken vorbeikommen.

Highlight im Alltag
Die Weihnachtsfeier im Gemeinschaftsraum der Unterkunft, die unter der Trägerschaft der Johanniter steht, ist ein Highlight im oft eintönigen Alltag der Bewohner, die aus Afghanistan, Syrien, der Ukraine und aus afrikanischen Ländern kommen. Ihre Geschenkwünsche durften die Kinder vorab auf Wunschzettel schreiben, die dann an den Deutschen Kinderschutzbund weitergeleitet wurden.
„Das ist eine schöne und unkomplizierte Aktion für unsere Kinder, sie sind schon ganz aufgeregt. Für Geschenke haben wir sonst keinerlei Mittel zur Verfügung“, sagt Einrichtungsleiterin Ilka Lambke. Die Kinderwünsche sind eher bescheiden und reichen von Spielzeugautos und Puppen bei den Kleinen bis zu Computertastaturen und Gamingzubehör bei den Älteren. Ob aber in den Geschenkpäckchen auch wirklich steckt, was sich die Kinder gewünscht haben, ist noch nicht ganz sicher.
„Wir haben die Wunschzettel gesammelt und sie dann für die so genannte Wunschstern-Aktion an unsere Paten, Sponsoren und Unterstützer weitergeleitet“, sagt Stephanie Wohlers, Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes Kreisverband Stormarn. Die 40 Wunschsterne der Kinder aus der Gemeinschaftsunterkunft landeten bei der Firma Schmelzer Hörsysteme, wo sie an die Tannenbäume in den Filialen gehängt wurden. Alle Kunden konnten dann einen Stern mitnehmen und auf diese Weise einen Weihnachtswunsch der Kinder erfüllen.
„Dieses Weihnachten dürfen wir mal größer denken, denn die Resonanz war riesig. Insgesamt können jetzt kreisweit fast 300 Kinder beschenkt werden“, freut sich Stephanie Wohlers.

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Darum läuft es auf dem Recyclinghof jetzt bargeldlos

Stormarner Tageblatt  22.12.2022

Auch der Recyclinghof Elmenhorst/Lanken hat jetzt eine Schranke.  Guido Behsen
Auch der Recyclinghof Elmenhorst/Lanken hat jetzt eine Schranke. Guido Behsen

Elmenhorst „Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier“, weiß Olaf Stötefalke, Sprecher der Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH). Darum hat es ihn auch nicht gewundert, dass die Ankündigung des bargeldlosen Zahlungssystems für die 13 Recyclinghöfe in Stormarn und dem Kreis Herzogtum Lauenburg von vielen Kunden kritisiert wurde.
„Wir leisten gerade viel Überzeugungsarbeit und das wird auch noch etwas länger so sein“, ist Stötefalke sich bewusst.
Zusammen mit AWSH-Geschäftsführer Dennis Kissel nennt er gegenüber unserer Zeitung die Gründe für die Umstellung.
Corona: „In der Corona-Pandemie wurde etwa die Entsorgung von Sperrmüll mangels Alternativen zu einer Art sozialem Event“, erinnert sich Dennis Kissel. „Um die Hygienestandards einzuhalten, mussten wir die Zahl der Kunden, die sich gleichzeitig auf dem Hof befinden, reduzieren.“ Die Regelungen seien dann aber für Personal und Kundschaft gleichsam komfortabel gewesen. Kissel: „Man konnte von einem angenehmen Entsorgungserlebnis sprechen.“
Das sogenannte Parkhaus-System, das ab Januar 2023 auf allen AWSH-Recyclinghöfen gilt, trage den Corona-Anforderungen Rechnung. „Es zählt, wie viele Kunden gerade auf dem Gelände sind“, weiß Kissel. „Es trägt zur Regulierung und letztlich zur Beschleunigung der Abläufe bei.“ Der Kunde zieht bei der Einfahrt am Automaten eine Service-Karte. Die wird dann vom Personal mit den Gebühren belastet. Diese wiederum zahlt der Kunde nach der Entsorgung seines Mülls entweder an einem Terminal auf dem Hof oder an einem Automaten bei der Ausfahrt.
Verantwortung: „Wir haben auf den Recyclinghöfen zum Teil mit erheblichem Bargeldverkehr zu tun. Das bedeutete für die Mitarbeiter auch eine tägliche Abrechnung, für die sie am Ende haften“, erklärt Kissel. „Wenn dann am Ende des Tages mal 100 Euro in der Kasse fehlten, fiel das auf die Mitarbeiter zurück.“ Ein dem Geschäftsführer zufolge „untragbarer Zustand“.
Kriminalität: „Das Geld landet nach Feierabend im Tresor auf dem Gelände des Recyclinghofs“, führt Dennis Kissel weiter aus. „Das blieb auch Kriminellen nicht verborgen. Wir hatten es zuletzt auf allen Höfen regelmäßig mit Einbruchsversuchen zu tun.“ Wenn die AWSH-Mitarbeiter die Einnahmen zu Bank bringen, seien sie zum Teil mit erheblichen Summen unterwegs: „Auch dieses Risiko möchten wir ihnen nicht mehr zumuten.“
Personalmangel: „Es gab den Vorwurf, wir wollten mit der Maßnahme Personal einsparen, das stimmt aber nicht“, sagt AWSH-Sprecher Olaf Stötefalke. Vielmehr wolle man, dass sich die Mitarbeiter um ihre eigentlichen Aufgaben kümmern können statt um Geldwechsel. „Und da gibt es bei rund 600000 Kunden jährlich genug zu tun.“ Richtig sei, dass der Fachkräftemangel auch die AWSH betreffe. „Wir suchen also eher Personal, als das wir es einsparen wollen“, stellt Geschäftsführer Kissel klar. Abfallwirtschaft bleibe ein „personalintensives Geschäft“.
Laut AWSH-Sprecher Olaf Stötefalke seien manche Verbraucher grundsätzlich skeptisch gegenüber der Kartenzahlung. Da sei eben Überzeugungsarbeit gefragt: „Vorbehalte, wir würden unsere Kunden kontrollieren oder gar überwachen, lassen sich im Gespräch in der Regel ausräumen.“
gbe

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Müllabfuhr-Kosten bleiben stabil

Stormarner Tageblatt  22.12.2022

Auf den 13 Recyclinghöfen der Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) wird alles anders

Die Beispielrechnung zeigt: Die Preise für die Müll-Entsorgung bleiben stabil.  AWSH
Die Beispielrechnung zeigt: Die Preise für die Müll-Entsorgung bleiben stabil. AWSH

Guido Behsen

Die schlechte Nachricht: Wer in Stormarn die gängigen vier Mülltonnen für Restmüll, Papier, Bioabfall und Wertstoffe vor der Tür stehen hat, zahlt 2023 mehr für die Entsorgung. Die gute: Die Kosten steigen im Monat um etwa einen Cent. Im Kreis Herzogtum Lauenburg ist es unwesentlich mehr.
Damit machte Dennis Kissel (Foto), Geschäftsführer der Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH), den Stormarner Verbrauchern am Mittwoch eine Art Weihnachtsgeschenk. Wenigstens beim Müll müssen sie künftig nicht tiefer in die Tasche greifen.
„Darauf sind wir schon stolz“, sagen Dennis Kissel und AWSH-Sprecher Olaf Stötefalke einmütig. Dabei treffen steigende Energiepreise auch die Entsorger. „36 Fahrzeuge werden nicht von Luft und Liebe bewegt, sondern mit Diesel“, sagte Kissel. Dem stünden jedoch „dämpfende Effekte“ entgegen. Kissel: „Wir haben langfristige, stabile Verträge mit unseren Partnern, das kommt uns und den Verbrauchern jetzt zugute.“ Der Modellrechnung zufolge zahlten Nutzer einer 60-Liter-Restmülltonne (Abholung alle zwei Wochen), einer 80-Liter-Biomülltonne (2-wö.), einer 240-Liter-Papiertonne (monatlich) und einer 240-Liter-Wertstofftonne (2-wö.) im Jahr 2022 11,60 Euro pro Monat. 2023 werden es 11,61 Euro sein. „Wir haben eine langjährige Preisstabilität bei deutlich gesteigerten Leistungen“, sagt Olaf Stötefalke und verweist darauf, dass in den Gebühren auch die kostenlosen Leistungen auf den Recyclinghöfen enthalten seien.
Auf den 13 Höfen wurde bzw. wird zum Januar 2023 wie berichtet ein sogenanntes Parkhaussystem eingeführt. Heißt: Der Kunde zieht bei der Einfahrt am Automaten eine Service-Karte. Die wird dann vom Personal gegebenenfalls mit den zu zahlenden Gebühren belastet. Diese wiederum zahlt der Kunde nach der Entsorgung seines Mülls entweder an einem Terminal auf dem Hof oder an einem Automaten bei der Ausfahrt.
Bezahlt wird ausschließlich bargeldlos. „Wir bekommen da natürlich nicht nur positive Rückmeldungen“, räumt Dennis Kissel ein, „aber wir sind im Austausch mit den Kunden und klären auf, sowohl vonseiten der Verwaltung als auch durch die Mitarbeiter auf den Höfen.“ Austausch, Aufklärung und Anreize, darauf setzt die AWSH.
„Es landen noch immer zu viele Wertstoffe und vor allem zu viele Bioabfälle in der Restmülltonne“, weiß Olaf Stötefalke. Dabei habe gerade der Biomüll als potenzieller Energielieferant großes Potenzial. „Mit dem Vier-Tonnen-System haben wir das Angebot geschaffen, einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten“, ergänzt Geschäftsführer Kissel. „Mit langem Atem und manchmal sanftem Druck wird dieses Angebot auch gut angenommen.“
So werde hin und wieder ein Blick in die Biotonnen geworfen. Von zu viel Kontrolle oder etwa einem Papiertonnenzwang hält der AWSH-Chef dagegen nichts: „Schon jetzt sind bereits etwa 90 Prozent der Haushalte in Stormarn und dem Kreis Herzogtum Lauenburg mit der Papiertonne ausgestattet.“
Die Abfuhrtermine bleiben 2023 nahezu unverändert. Allein in den Straßen Kremerbergredder und Kremerbergweg in Ammersbek verschiebt sich die Abfuhr der Biotonne von Donnerstag auf Dienstag, im Kreis Herzogtum Lauenburg gibt es in Lauenburg und Mölln Änderungen bei der Wertstofftonne. Wer es ganz genau wissen will, dem empfiehlt die AWSH die kostenlose App „AWSH – Wertvolle Termine“. Die benachrichtigt den Nutzer zum Beispiel am Vorabend einer Abfuhr und wird auch von Geschäftsführer Dennis Kissel benutzt: „Denn zu Hause bin natürlich ich für den Müll zuständig.“

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Ukraine-Hilfe und Rock-Open-Air

Stormarner Tageblatt  21.12.2022

Diese Ereignisse prägten das bald abgelaufene Jahr in Bad Oldelsloe

EIne Ukraine-Solidaritäts-Kundgebung fand auf dem Marktplatz in Bad Oldesloe statt. Patrick Niemeier
EIne Ukraine-Solidaritäts-Kundgebung fand auf dem Marktplatz in Bad Oldesloe statt. Patrick Niemeier
Bürgermeister Jörg Lembke und Bürgerworthalterin Hildegard Pontow blicken auf das Jahr 2022 in Bad Oldesloe zurück.  Stadt Bad Oldesloe
Bürgermeister Jörg Lembke und Bürgerworthalterin Hildegard Pontow blicken auf das Jahr 2022 in Bad Oldesloe zurück. Stadt Bad Oldesloe

Patrick Niemeier

Ukraine-Hilfe, Vogelschießen, Chor-Wettbewerb, Rock-Open-Air und mehr: Bürgerworthalterin Hildegard Pontow (CDU) und Bürgermeister Jörg Lembke (parteilos) schauen auf das Jahr 2022 in Bad Oldesloe zurück. Welche Ereignisse haben Bad Oldesloe in diesem Jahr geprägt?

Dass alles oft anders kommt, als man es sich gedacht hat, zeigte sich 2022 schon zu Beginn des Jahres. Und zwar in dramatischer Weise. Der Überfall Russlands auf die Ukraine habe das Thema Corona-Pandemie schnell in den Hintergrund rücken lassen, weiß Bürgerworthalterin Hildegard Pontow (CDU) in ihren Worten zum Weihnachtsfest und zum Jahreswechsel zu berichten. „Noch vor Jahresfrist waren wir uns sicher: Corona geht dem Ende zu und die Normalität kehrt wieder ein. Wir erfreuen uns wieder an den ’normalen’ Dingen des Lebens und erobern uns langsam die alten Abläufe zurück“, sagt auch Bürgermeister Jörg Lembke (parteilos) rückblickend.
Doch dann kam der Krieg nach Europa zurück. „Es ist nun bereits zehn Monate her, dass Russland sein Nachbarland Ukraine überfiel und damit auch unser Leben erneut veränderte“, sagt Lembke. Auch Bad Oldesloe ist von steigenden Lebensmittel- und Energiepreisen natürlich nicht verschont geblieben.

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