Archiv des Autors: CDU Bad Oldesloe

Vogelschießen – alles bereit

Stormarner Tageblatt   04.07.2018

Vorbereitungen auf dem Exer für großes Kinderfest laufen auf Hochtouren / Kunstrasen wird nicht eingezäunt

Andreas Olbertz Bad Oldesloe „Alles bestens“, schwärmt Axel Sesiani: „Bei dem Wetter macht das Arbeiten doch Spaß.“ Ein paar Schweißtropfen muss er sich dann doch von der Stirn wischen, seine Mitarbeiter nehmen einen großen Schluck Selter. Auf dem Exer laufen die Vorbereitungen für das Vogelschießen am morgigen Donnerstag. Autos und Wohnmobile müssen bis einschließlich Sonnabend andere Abstellflächen ansteuern. Die Stadtverwaltung hat die Zufahrt zum Exer bereits abgesperrt.

„Durch die Baustellen sind wir dieses Jahr etwas eingeschränkt“, erzählt Zeltbetreiber Sesiani. Dort, wo bislang verschiedene Hüpfburgen standen, wird an der Erweiterung und Sanierung des Skatelands gearbeitet. Kein Problem für Axel Sesiani. Die entsprechenden Attraktionen werden zur Stormarnhalle verlegt. Besonders für kleine und mittlere Kinder hat er das Angebot in diesem Jahr ausgeweitet, um mehr Attraktivität zu schaffen.

Richtfest zur Mittagszeit – das Gerippe des 800-Quadratmeter-Zelts steht. Axel Sesiani schmunzelt. „Das Zelt ist gar nicht das Schlimmste“, erklärt der Veranstalter, „das ist wie beim Hausbau, da steht die Hülle heutzutage ja auch schnell, aber dann kommt der Innenausbau.“ So sei es bei ihm auch. Das Verlegen der Leitungen und Kabel, Tresenbau, Tische mit Bänken aufstellen und natürlich das Dekorieren nähmen viel mehr Zeit in Anspruch.

Die Wetterprognosen sehen gut aus. „Genau richtig“, freut sich Sesiani: „Wer möchte schon bei 30 Grad auf ein Fest gehen?“ Das Zelt wird Platz für rund 1500 Gäste bieten. Dieses Potenzial wird am Nachmittag wohl noch nicht ausgeschöpft. „Mit freundlicher Unterstützung von Klangstadt haben wir wieder ein paar Nachwuchsbands engagiert“, sagt Axel Sesiani. Mary Panzer, „Exzenter“ und „irgendwiehörbar“ sind dabei. Am Abend könnte es anders werden: Ab etwa 20.30 Uhr tritt mit „Boerney & die Tri Tops“ (BTT) wieder eine angesagte Cover- und Showband auf. Da wird die Hütte voll sein.

Nicht ganz so optimistisch ist Sesiani beim Blick auf den angrenzenden Kunstrasenplatz. „Hoffentlich wird da nicht wieder wie beim Stadtfest Blödsinn gemacht.“ Aber da er dafür nicht zuständig sei, wolle er sich dazu eigentlich nicht äußern. Nur so viel „Der Platz soll offensichtlich nicht eingezäunt werden, denn das hätte dann schon gemacht sein müssen. Aber man könnte das auch mit einem Schild und zwei Mann Security lösen. Wer sich nicht daran hält, wird angezeigt – dann bekommt die Polizei eben mal etwas mehr zu tun“, so Sesiani. Bürgermeister Jörg Lembke sieht das anders: „Ich kann nicht feststellen, dass es ausgerechnet zum Vogelschießen eine verstärkte missbräuchliche Nutzung des Platzes gibt.“ Beim Stadtfest war das allerdings noch so gesagt worden. Der Verwaltungs-Chef ist der Meinung, dass auch kurzzeitig errichtete Zäune gegen den politischen Beschluss gegen eine Einzäunung verstoßen würden. Deshalb lässt er lieber Mülleimer aufstellen. Lembke: „Ich setze auf die Vernunft der Menschen und gehe davon aus, dass wir am Tag danach einen sauberen Platz vorfinden werden.“

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Lange Sport-Nacht: Wie teuer darf’s sein?

Stormarner Tageblatt   02.07.2018

Zuschuss-Antrag des Kreissportverbands stößt in Bad Oldesloe auf viel Kritik

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Für die zweite „Stormarner Lange Nacht des Sports“ am 31. August beantragt der Kreissportverband Zuschüsse in den Städten und Gemeinden, in denen sich Vereine beteiligen. Eine genaue Summe nennt der KSV in den Anträge nicht. In Ahrensburg, wo vier Vereine mitmachen, hat die Verwaltung für den Bildungs-, Kultur- und Sportausschuss am 5. Juli, um 19.30 Uhr in der Selma-Lagerlöf-Schule 300 Euro vorgeschlagen.

In Bad Oldesloe, wo bei der „Langen Sport-Nacht„ sechs Vereine mitmachen wollen, lautet der Verwaltungs–Vorschlag auf 1000 Euro – was eine längere Debatte im Sozialausschuss auslöste: Da die Veranstaltung nur wenigen Ausschussmitgliedern bekannt war, herrschte zunächst Erstaunen darüber, um welches Format es sich handele.

Auch über die im Antrag genannten Kosten wunderten sich die Politiker. 3100 Euro Personalkosten führt der KSV auf, der über hauptamtliche Mitarbeiter verfügt. Davon sind allerdings 2500 Euro für Anzeigen und 300 Euro für die Gestaltung der Flyern und Plakate gedacht.

Die Sachkosten für Druck der Flyern und Plakate, Straßenbanner und T-Shirts summieren sich sogar auf mehr als 6000 Euro. Was sich hinter den 1000 Euro für „Werbung durch Durchsagen“ verbirgt, hätten mehrere Politiker gern gewusst.

An Sponsoreinnahmen führt der KSV gerade mal 700 Euro von der AOK auf. „Wo ist denn der Anteil des Kreises?“, fragte Dagmar Danke-Bayer (Grüne). Auch Anita Klahn (FDP) war erstaunt über die wenig transparente Darstellung: „Dem kann man so nicht zustimmen. Ist so eine Veranstaltung nicht in einem Gesamtförderpaket mit abgedeckt, das durch den Kreis bewilligt wurde?“

Erstaunt waren die Politiker, dass kein KSV-Vertreter zur Sitzung gekommen war, der den Antrag hätte erklären können. „Ich habe mich auch gewundert und beim KSV angerufen“, sagte Bürgermeister Jörg Lembke. Sein Eindruck war, „dass man gar nicht damit rechnet, von uns Mittel zu bekommen, aber man versucht es wohl einfach mal. Das Prinzip wenden sie vermutlich in jeder Kommune an, in der sich Vereine beteiligen. So kann man natürlich auch versuchen, an Geld zu kommen.“

Die Ausschussmitglieder wollten dem Zuschuss „normalerweise nicht zustimmen“, im Sinne der Oldesloer Vereine wollten sie aber auch nicht dafür verantwortlich sein, dass es in der Kreisstadt keine Lange Nacht des Sports gibt. Man sehe die Veranstaltung positiv, weil sie den Sport vor Ort unterstütze und wolle den Vereinen nicht in den Rücken fallen.

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Früher war das doch gar nicht vorstellbar

Stormarner Tageblatt   30.06.2018

Stormarner Wochenschau

Früher war das doch gar nicht vorstellbar

Megi Balzer
Megi Balzer

Abgehängt Erklärungen, Krisen- und Sondersitzungen haben nichts geholfen: Beim Müll wird nichts besser, sondern weiter alles schlechter. Aus zwei Arbeitstagen Verspätung sind mittlerweile fünf bis sechs geworden. Nun könnte man einfach sagen, der Restmüll wird in Biowochen abgeholt, der Bio- in Restmüllwochen. Aber da weiterhin und trotz der Hilfe, die man sich aus Hamburg und Lübeck geholt hat, nicht ausreichend Fahrzeuge auf der Straße sind, kann nicht mal der Status quo gehalten werden, sondern die Abholung wird sich immer weiter verzögern. Und je länger das Chaos dauert, desto mehr Probleme bekommen die Verantwortlichen, noch Erklärungen für das – so darf man es jetzt wohl nennen- Chaos zu finden. Es gibt ja keine anderen als die, die auch bisher schon vorgetragen wurden.

Angehängt Also, wenn der Busverkehr ohnehin neu ausgeschrieben werden muss, würde es sich doch anbieten, die Busse gleich mit einem Müllwagen-Anhänger zu versehen. So könnten zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Flächendeckender ÖPNV und regelmäßige Müllabfuhr. Okay, man müsste seine Tonne zur Haltestelle bringen, aber was sind schon die Verspätungen der Autokraft im Vergleich zu denen der AWSH? Bei den einen reden wir von Minuten, bei den anderen von … ach, lassen wir das lieber.

In Oldesloe geht derweil das große Wunschkonzert los. Jeder glaubt, zu wissen wie der Busverkehr besser werden könnte. Am besten sofort. Was das kostet? Egal. Dabei gab es neulich grade eine städtische Veranstaltung mit dem Experten des Kreises für den ÖPNV. Wer dort aufmerksam zugehört hätte, könnte sich jetzt viele Diskussionen sparen. Denn bei der Gelegenheit wurden klar, wo der Schuh wirklich drückt und warum manches so geregelt ist, wie es eben geregelt ist. Aber da waren einige derer, die sich als Retter des ÖPNV aufspielen, leider nicht dabei. Schade.

Taktik? Das ist natürlich keine schöne Situation: Nach Jahren von U 3 und Kita stehen Ahrensburger Eltern beim Wechsel auf die Grundschule plötzlich ohne eine Ganztagsbetreuung für ihr Kind da. Und sind gezwungen, ihre Arbeitszeit reduzieren oder im schlimmsten Fall sogar ihren Job zu kündigen, wenn sie keine andere Betreuungsmöglichkeit finden.

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VfL: Bauzaun für Exer noch vor dem Vogelschießen

Stormarner Tageblatt   30.06.2018

Fußballer befürchten Vandalismus und Sperrung des Platzes, der dringend benötigt wird

Während der Bauphase war der Exer eingezäunt. Der VfL möchte so einen Bauzaun noch vor dem Vogelschießen haben. Ol
Während der Bauphase war der Exer eingezäunt. Der VfL möchte so einen Bauzaun noch vor dem Vogelschießen haben. Ol

Rolf Blase Bad Oldesloe Müll, Zigaretten, Glassplitter zerbrochener Flaschen – Der Sportplatz auf dem Exer ist ein beliebter Treffpunkt, aber nicht alle Jugendliche halten sich an die Regeln. Ermahnungen hätten keine dauerhafte Wirkung gezeigt, für Kontrollen fehle es an Personal und Zeit, so Bürgermeister Jörg Lembke. „Findet man dort wieder Glassplitter, werden wir den Vereinen und Schulen mitteilen müssen, dass dort kein Sport mehr betrieben werden darf. Das Verletzungsrisiko wäre zu groß“, hatte der der Verwaltungschef jüngst im Bildungs-, Kultur- und Sportausschuss gesagt.

Das hat den VfL auf den Plan gerufen, der seinen Trainings- und Spielbetrieb gefährdet sieht. Der Vereinsvorstand sieht dringenden Handlungsbedarf, da das Vogelschießen vor der Tür steht und man befürchtet, dass sich dann wieder Jugendliche dort treffen, trinken, grillen oder sogar Lagerfeuer machen, was alles schon vorgekommen ist.

„Der Kunstrasenplatz wird für den normalen Trainings- und Spielbetrieb benötigt und als Ausweichplatz, wenn der Rasenplatz im Travestadion witterungsbedingt gesperrt ist“, heißt es in einem Schreiben des Vfl an die Stadtverordneten. Der Vereinsvorstand fordert darin nicht nur zum wiederholten Mal, den Platz einzuzäunen, sondern eine Lösung schon vor dem Vogelschießen. Als beim Stadtfest an beiden Tagen mehrere hundert Jugendliche auf den Exer gefeiert und ihren Müll hinterlassen hatte, hatte Lembke überlegt, zum Vogelschießen mehr Abfalleimer am Exer aufzustellen. Der VfL favorisiert eine andere Lösung. Um Parties und damit eine Sperrung des Platzes zu verhindern wäre ein provisorischer Bauzaun es wünschenswert.

Die nächste Ausschuss- Sitzung steht nämlich erst wieder für September im Plan. Der Rasen im Travestadion wird aber bereits ab 9. Juli bis 31. August gesperrt, damit er regenerieren kann. Die ersten Saisonspiele sind bereits in den Ferien angesetzt und können nur auf dem Exer ausgetragen werden.

„Es besteht somit dringender Handlungsbedarf. Wir als Verein können nicht bis September warten. Eindringlich bittet der VfL die Stadtverordneten daher, sich dafür einzusetzen, dass der Exer weiterhin als Fußballplatz genutzt werden kann“, begründet der VfL den Antrag auf einen Zaun.

2013 war rund 600 000 Euro teure Kunstrasenplatz auf dem Exer eingeweiht worden. Geplant worden war er zunächst mit Zaun. Die dafür notwendigen 40 000 Euro wurden aber im Nachtragshaushalt gestrichen. Man wollte testen, ob es zu den vom VfL befürchteten Schäden kommt. „Keine Berichte über außergewöhnliche Verschmutzungen oder Zerstörungen“, hieß es 2014 im Verwaltungsbericht. Mittlerweile geht der Bürgermeister angesichts des Vandalismus davon aus, dass der Platz bald für mehrere hunderttausend Euro saniert werden muss, wenn sich nichts ändert.

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30-Minuten-Takt soll Busse besser machen

Stormarner Tageblatt   27.06.2018

In Vorbereitung auf die neue Ausschreibung wird über den ÖPNV beraten

Patrick NiemeierBad OLdesloe Wie soll der Oldesloer Busverkehr bis 2029 aussehen? Was wie ein Blick in die Glaskugel wirkt, ist eine Frage, die sich die Lokalpolitiker im Bauausschuss der Stadt stellen müssen. Der Kreis wird den ÖPNV im Nordkreis neu ausschreiben. Ab Dezember 2019 soll dann der neue Plan und gegebenenfalls ein neuer Anbieter zum Zuge kommen.

Die Stadtverwaltung hattze Wünsche von Bürgern aufgenommen und in einer Sitzungsvorlage aufgearbeitet. Der neue Verkehrsausschuss des Kreises tagt am 27. August und könnte schon dann eine Ausschreibung auf den Weg bringen. „Ist die Ausschreibung raus, können wir da nichts mehr machen und müssen mit dem Ergebnis leben“, warnte Bürgermeister Jörg Lembke.

Ein wichtiger Punkt, der eingeführt werden soll, ist die halbstündige Taktung der Stadtverkehrsbusse. Der Kreis signalisierte allerdings, dass er das nicht als Grundversorgung sehe. Die Stadt müsste zwischen 80 000 und 120 000 Euro im Jahr zuzahlen. „Wie dringend wird das benötigt? 80 000 Euro bedeutet auf zehn Jahre gesehen, dass wir 800 000 Euro dafür ausgeben“, so Hans-Hermann Roden (SPD). „Es gibt keine direkten Statistiken. Aber der Bedarf wird gesehen. Es gibt ja Erfahrungswerte“, sagte Bürgeramtsleiter Thomas Sobczak.

„Ich möchte, dass wir einen Schritt weitergehen und die Halbstundentaktung ab sofort einführen“, beantragte Christian Vollpott (Linke). Es gebe viele Menschen in prekären Lebenssituationen, die auf den Bus angewiesen seien. Hinzu komme eine älter werdende Bevölkerung, so Vollpott. Er sehe nicht, dass man sich mit der Aussage, „das gehört nicht zur Grundversorgung“ zufrieden geben sollte. „Jeder sollte an seine Kreistagsfraktion herantreten und erklären, dass es die hier besondere Verkehrssituation für alle entlasten würde, wenn wir den Busverkehr attraktivieren.“

Die FBO wünscht sich mehr Bushaltestellen und eine Anpassung an die Abfahrtszeiten der Regionalbahnen. „Das ist schon so lange im Gespräch, aber es wird nicht wirklich gut umgesetzt“, so Matthias Rohde (FBO). Der Ausschussvorsitzende möchte außerdem, dass Zeitkarten auch für das Anrufsammeltaxi gelten. Es könne nicht sein, dass Bürger in den äußeren Ortsteilen so schlecht angebunden sind. Yannick Thoms, Vorsitzende des Beirats für Menschen mit Behinderung, erinnerte daran, dass es mehr als ein oder zwei Stellplätze für Kinderwagen, Rollatoren oder Rollstühle geben müsse. Die Grünen möchten, dass überprüft wird, ob Anschaffung von Erdgas-Bussen finanzierbar sei.

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