Archiv der Kategorie: Presseartikel

595 Euro für einmal Sprühen: Wespennest-Abzocke in Bad Oldesloe

Stormarner Tageblatt  13.08.2022

Ehepaar fällt auf unseriösen Schädlings-Notdienst herein / Anzeige gegen Kammerjäger

Viel Geld für fast nicht: Sabine S. aus Bad Oldesloe mit der Rechnung, auf der nicht nur die Firmenadresse sondern auch die Unterschrift des Kammerjägers fehlt.  Finn Fischer
Viel Geld für fast nicht: Sabine S. aus Bad Oldesloe mit der Rechnung, auf der nicht nur die Firmenadresse sondern auch die Unterschrift des Kammerjägers fehlt. Finn Fischer

FFinn Fischer

Erst war es nur eine Wespe, dann zehn und kurze Zeit später tummelten sich tausende der kleinen eigentlich nützlichen, aber in Innenräumen lästigen Plagegeister in der Wohnung von Sabine S. und ihrem Ehemann. Die Tiere kamen durch kleine Löcher unter den freiliegenden Deckenbalken in die Penthouse-Wohnung. „Mein Mann hat noch versucht, die Löcher zuzumachen, aber sie haben immer neue Wege in die Wohnung gefunden“, berichtet die Bad Oldesloerin. Irgendwann seien die Wespen überall gewesen. Im Wohnbereich, im Badezimmer, im Flur. „Dann haben wir die Flucht ergriffen und in unserer Not im Internet nach einem Kammerjäger gesucht“, sagt Sabine S. Sie stieß auf einen Schädlingsbekämpfer, der rund um die Uhr engagiert werden kann: „Die Internetseite machte einen aufgeräumten und seriösen Eindruck. Es sah aus, als würde es sich dabei um eine Firma vor Ort handeln.“ Ein Irrtum, wie sich später herausstellen sollte.
Weitere Nachforschungen stellte das Ehepaar zunächst nicht an. Alles sei voller Wespen gewesen, der Aufenthalt in ihrer Wohnung quasi unmöglich geworden. S. wählte die angegebene Telefonnummer, schilderten dem Mann am anderen Ende der Leitung ihr Wespen-Problem.

Kammerjäger verlangte Geld sofort an der Haustür

Kurze Zeit später sei dann der vermeintliche Kammerjäger erschienen, allerdings nicht der auf der Internetseite abgebildete Mann. Vielleicht ein Mitarbeiter, dachte sich das Oldesloer Ehepaar. Beim Preis wurden sie dann stutzig: 595 Euro. „Gleich am Anfang verlangte er 500 Euro plus Mehrwertsteuer. Da haben wir schon geschluckt“, erzählt Sabine S., macht eine kurze Pause und fügt an: „In der dramatischen Situation mit den tausenden Wespen in der Wohnung hätte ich aber wohl auch 1000 Euro gezahlt.“
Sabine S. und ihr Mann sind nicht die einzigen, die dem offenbar unseriösen Schädlings-Notdienst aufgesessen sind. Wer im Internet über Suchmaschinen nach der Firma sucht, findet direkt einen Blog über unseriöse Notdienste. Darauf schildern hunderte Kunden aus ganz Deutschland ähnliche Erfahrungen mit dem Kammerjäger. Die Erzählungen ähneln sich: Nach Anruf kommt ein Mann, verlangt hunderte Euro und sprüht mit einer Dose Insektenvernichter gegen den sichtbaren Befall.
So war es auch im Fall des Oldesloer Ehepaars. „Der Mann hat alles eingesprüht, die Wespen waren natürlich erst mal tot. Doch am nächsten Tag waren neue da“, sagt Sabine S. Die Nummer sei dann nicht mehr erreichbar gewesen. Nochmal hätte sie den Notdienst allerdings auch nicht gerufen: „Schon beim ersten Termin sagte uns der Schädlingsbekämpfer, dass ein neuer Besuch weitere 500 Euro kosten würde.“
Stattdessen haben die Oldesloer ihre Hausverwaltung kontaktiert. Das war auch gut so. Die schickte einen weitaus kompetenteren Kammerjäger, der das Wespennest fachgerecht entfernte. Sie wolle aber andere Menschen warnen, damit sie nicht den selben teuren Fehler machen.

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Bike-Sharing ausgebremst: Verleih-Räder Mangelware

Stormarner Tageblatt  12.08.2022

Warum ein kreisweites Angebot in Stormarn unrealistisch ist

Klimaschutzmanagerin beim Kreis Stormarn: Anne Munzel.  Patrick Niemeier
Klimaschutzmanagerin beim Kreis Stormarn: Anne Munzel. Patrick Niemeier
 

Patrick Niemeier

Die Mobilitätswende ist ein entscheidender Faktor in Sachen Klimaschutz. Der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel, aber vor allem für kurze Strecken auch auf das Fahrrad, soll daher attraktiver gemacht werden.

70 Prozent aller Wege im Pkw zurückgelegt

Eine Möglichkeit dazu könnte die Etablierung von „Bike-Sharing“-Angeboten (FahrradVerleihsystem) auch in Kleinstädten sein, wie es gerade von Agnes Heesch, bei der Stadt Bad Oldesloe unter anderem für den Tourismus zuständig, ins Gespräch gebracht wurde. Sie hatte dabei auch eine flächendeckende Lösung für Mietfahrräder angeregt, die am besten vom Kreis Stormarn organisiert werden sollte. Gerade im ländlichen Raum werden noch immer 70 Prozent aller Wege mit dem Pkw zurückgelegt, wie eine Studie des Bundesverkehrsministeriums aus dem Jahr 2019 belegt. Im Schnitt liegen laut dieser Studie auch die höchsten Tagesstrecken pro Person in den kleinstädtischen und dörflichen Räumen wie im Kreis Stormarn.
Es sind im Schnitt 44 Kilometer pro Person pro Tag (in Metropolen insgesamt 37), von denen in den ländlichen Regionen 37 Kilometer mit dem Pkw zurückgelegt werden. Wenn ein Pendler pro Tag fünf Kilometer zur Arbeit fährt, so stößt sein Pkw laut Berechnungen bei einem Verbrauch von sieben Litern Benzin pro 100 Kilometer an 210 Arbeitstagen insgesamt 340 Kilogramm Kohlendioxid aus.
Dabei handelt es sich um Emissionen, die vermieden werden könnten. Während in Großstädten 31 Prozent der Haushalte keinen eigenen Pkw besitzen, sind es im ländlichen Raum nur zehn Prozent. Aber auch ohne, dass ein Pkw abgeschafft wird, hilft die Multimodalität – ein Mix aus Pkw, ÖPNV und Radnutzung – bereits die Kilometer mit dem Pkw deutlich zu senken und somit auch den Kohlendioxid-Ausstoß. Aus Sicht von Agnes Heesch könnte daher ein kreisweites Bike-Sharing-Angebot nicht nur Touristen dabei helfen, den Umstieg vom Vier- auf das Zweirad zu beschleunigen oder zu unterstützen. Die Idee eines kreisweiten Bike-Sharing-Angebots sieht Anne Munzel, Klimaschutzmanagerin in der Kreisverwaltung, allerdings sehr skeptisch.
„Aktuell bestehen keine Überlegungen eines kreisweiten Bike-Sharing-Angebots“, sagt Munzel: „Viele große Städte nutzen Bike-Sharing um den Pkw-betriebenen Individualverkehr zu minimieren und unter anderem die „letzte Meile“ zwischen anderen Mobilitätsangeboten zu schließen.

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Stormarner Schnappschuss

Stormarner Tageblatt  11.08.2022

Susanne Rohde
Susanne Rohde

Bad Oldesloe Zwei Damen laden ein…. Allerdings handelt es sich hier bei den beiden adretten Ladys um ausstaffierte Schaufensterpuppen, die in der Theaterwerkstatt im Kub (Kultur- und Bildungszentrum) ein wenig Werbung machen wollen für die Oldesloer Bühne. Im September wollen die Amateurschauspielerinnen und -schauspieler nämlich wieder voll durchstarten mit dem plattdeutschen Stück „De rode Kiddelschött“.
srp

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Kampf gegen Herkulesstaude

Stormarner Tageblatt  10.08.2022

Wie der Nabu in Stormarn gegen den giftigen Riesenbärenklau vorgeht

Der Riesenbärenklau kann eine Höhe von bis zu drei Metern erreichen.  Klaus Graeber
Der Riesenbärenklau kann eine Höhe von bis zu drei Metern erreichen. Klaus Graeber

Marcel Nass

Die Herkulesstaude, auch Riesenbärenklau genannt, ist in Deutschland schon seit vielen Jahren ein unerwünschter Gast auf öffentlichen oder auch privaten Grünflächen. Auch im Kreis Stormarn hat sich die invasive Art in den vergangenen Jahren schnell verbreitet und verdrängt heimische Pflanzen. Viel bedrohlicher ist jedoch, dass der Riesenbärenklau einen Saft produziert, der bei Hautkontakt in Verbindung mit Sonnenstrahlen zu schweren Verbrennungen führen kann. Die Pflanze ist somit auch für den Menschen gefährlich.
Etwa 100 dokumentierte Stellen rund um OldesloeKlaus Graeber von der Ortsgruppe des Naturschutzbundes (Nabu) in Bad Oldesloe kämpft schon seit vielen Jahren gegen die unerwünschte Giftpflanze. Die Arbeit ist jedoch sehr aufwändig und verlangt ein hohes Maß an Sorgfalt. Für knapp 80 Stellen hat er rund um Bad Oldesloe dokumentiert, wie viele Pflanzen sich dort noch befinden. An den meisten dieser Stellen hat Graeber die Herkulesstaude verschwinden lassen.
„Da sich der Bärenklau so stark ausbreitet, muss man die Flächen, auf denen er vorkommt, immer gut im Auge behalten. Junge Pflanzen sollten ausgegraben werden. Bei älteren und schon sehr hohen Pflanzen sollte die Staude mit den Samen abgeschlagen und entsorgt werden, damit keine weitere Ausbreitung stattfinden kann“, sagt Nabu-Experte Graeber. Ein einfaches Abmähen sei dagegen weniger sinnvoll, weil die Pflanze dann unten am Boden erneut wachsen und ihre Samen verteilen kann.
Das größte Problem bei der Bekämpfung der Herkulesstaude ist, die unentdeckten Stellen zu finden, an denen die Staude wächst. Auf privaten Flächen kann Graeber zum Beispiel nur dann tätig werden, wenn der Eigentümer selbst eine Meldung abgibt oder die Bekämpfung erlaubt. „Bei öffentlichen Flächen bin ich stets im Austausch mit dem Kreis Stormarn. Da haben wir in den vergangenen Jahren schon viele Bestände gut unter Kontrolle bringen können“, führt Klaus Graeber weiter aus. Der Kreis ist dabei lediglich in beratender und koordinierender Funktion tätig. Selbst gibt es kein Programm, der eine systematische Bekämpfung des Riesenbärenklau vorsieht, wie Erwin Posern von der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) erklärt. „Wir können nicht gezielt nach den Pflanzen suchen, weil dafür die Ressourcen nicht vorhanden sind. Wir sind auf Meldungen angewiesen und können dann beraten, wie weiter vorgegangen werden soll“, so Posern. Die vollständige Ausrottung des Riesenbärenklaus sei dabei vermutlich nicht mehr möglich. Zu sehr hätte sich die Pflanze inzwischen ausgebreitet. Gerade an öffentlichen Orten gilt laut Erwin Posern dann besondere Vorsicht. Dies, so der UNB-Leiter, sei zum Beispiel der Fall, wenn die Pflanze an einem Kindergarten auftaucht und Kinder damit in Berührung kommen könnten. Wichtig sei es, den Riesenbärenklau nicht zu berühren und Hautkontakt zu vermeiden.

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Wochenmarkt am Sonnabend auf dem Exer

Stormarner Tageblatt  09.08.2022

Bad Oldesloe Das Konzept „live und unter freiem Himmel“ hat sich in den letzten zwei Jahren durch die Pandemie im Portfolio des städtischen Kulturbüros etabliert. Nach Gut Altfresenburg und Bürgerhaus spielt die Musik diesmal auf dem Marktplatz. Bei „KuB auf dem Markt“ spielen Bands und Künstler wie „Stone“, „Commander Nilpfred“ oder „Tyrannopötamus Rex“ auf einer Open-Air-Bühne vor der Kulisse des Historischen Rathauses.

Konzertbühne bereits am Vormittag aufgebaut

Das Konzert am kommenden Sonnabend beginnt zwar erst um 17 Uhr – einige Stunden nach Ende des Wochenmarktes. Die Bühne wird jedoch schon vormittags aufgebaut. Deswegen müssen die Marktbeschicker auf das andere Traveufer in den Bürgerpark ausweichen. „Der Wochenmarkt wird auf der mittleren Fahrgasse, sowie den zwei angrenzenden Parkstreifen des Exers aufgebaut, so dass ein Teil der Parkplätze nicht zur Verfügung steht“, sagt Tim Knackstedt vom Fachbereich Jugend, Kultur und Erwachsenenbildung in der Stadtverwaltung. Es wird empfohlen, dass Autofahrer daher auf andere Parkplätze im Innenstadtbereich ausweichen.
Auf die Öffnungszeiten (7.30 bis 13 Uhr) des Oldesloer Wochenmarktes hat die Verlegung unterdessen keinen Einfluss.
fsf

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