Archiv der Kategorie: Presseartikel

Kleine Züge im Doppelpack

Stormarner Tageblatt  11.11.2022

Zwei Modellbahnausstellungen an einem Wochenende in Stormarn

Eisenbahnen wie dieses Modell einer US-Diesellok sind am Wochenende auf der Modellbahnausstellung in Bad Oldesloe zu sehen.  Uwe Schleicher
Eisenbahnen wie dieses Modell einer US-Diesellok sind am Wochenende auf der Modellbahnausstellung in Bad Oldesloe zu sehen. Uwe Schleicher

Finn Fischer und Susanne Rohde-Posern

Die Oldesloer Modellbahnausstellung in der Schule am Masurenweg ist ein fester Termin in den Kalendern vieler Mini-Eisenbahner – und das seit fast 40 Jahren. Während Corona musste die Messe ausfallen. Jetzt ist sie zurück.
Morgen und Sonntag, 12. und 13. November, lädt der Verein Eisenbahnfreunde Bad Oldesloe jeweils von 10 bis 17 Uhr zur größten auf privater Basis organisierten Modelleisenbahnausstellung Norddeutschlands ein. „Zur 35. Modelleisenbahnausstellung in Bad Oldesloe haben auch 18 befreundete Vereine ihr Kommen zugesagt“, so Vereinsmitglied Uwe Schleicher. „Wie immer warten verschiedene Spurweiten der Modelleisenbahnen von Z bis Gartenbahn auf alle großen und kleinen Besucher“, sagt Schleicher.
Außerdem wird eine Modellbahnbörse für alle Hobby-Modellbahner aufgebaut. Zudem gibt es Infostände von den Betreibern echter Eisenbahnen. Der Eintritt kostet fünf Euro für Erwachsene und zwei Euro für Jugendliche. Kinder bis 12 Jahre haben freien Eintritt. Der Erlös dient dem Erhalt des alten Stellwerkes „0n“ in Bad Oldesloe.

Großer Bahnhof im Ammersbeker Pferdestall
Am selben Wochenende veranstaltet der Ammersbeker Kulturkreis gemeinsam mit dem Verein LGB Freunde Nord eine Modellbahnausstellung im Ammersbeker Pferdestall. Dort baut der Verein aus Reinbek eine digitale Modellbahnanlage auf, die Besucher morgen und Sonntag jeweils von 11 bis 17 Uhr besichtigen können. Anders als in Bad Oldesloe konzentriert sich der Aussteller hier auf die Spurweite G, also den Maßstab 1:22,5. Die Modellbahn ist damit wesentlich größer als die verbreitete Spurweite H0. Sie wird deswegen auch „Gartenbahn“ genannt, wie Thomas Röbke vom Ammersbeker Kulturkreis sagt: „Die liebevollen und interessanten Details sind in diesem Maßstab besonders gut zu erkennen.“
Ein Modellbahnflohmarkt, hauptsächlich mit LGB-Artikeln, und ein kniffliges Rangierspiel für Kinder und Erwachsene runden das abwechslungsreiche Programm ab. Der Eintritt beträgt zwei Euro, Kinder und Jugendliche müsssen nichts zahlen.

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Woolworth kommt in die City

Stormarner Tageblatt  11.11.2022

Nachmieter für die Rohde-Immobilie in Bad Oldesloe gefunden

Das Modehaus Rohde verlässt Bad Oldesloe nach zehn Jahren.  Patrick Niemeier
Das Modehaus Rohde verlässt Bad Oldesloe nach zehn Jahren. Patrick Niemeier

Patrick Niemeier

Nach zehn Jahren endet die Zeit des Modehauses Rohde in Bad Oldesloe, das 2013 in die Kaufhaus-Immobilie in bester Fußgängerzonenlage am Marktplatz eingezogen war. Den Abschied bedauern die Stadtverwaltung, viele Kunden und auch die Wirtschaftsvereinigung. Agnes Heesch, bei der Stadt auch für die Wirtschaftsförderung zuständig, hatte kürzlich zum Ausdruck gebracht, dass man sich gefreut hätte, wenn das Modehaus langfristig in Bad Oldesloe geblieben wäre.
Der Besitzer Jan Rohde hatte sich in den vergangenen Jahren aktiv in die Gestaltung von Innenstadt-Events mit eingebracht. So zum Beispiel bei Verkaufsoffenen Sonntagen oder auch beim Laternenumzug durch die Fußgängerzone.
Auch Nicole Brandstetter, Vorsitzende der Wirtschaftsvereinigung, betonte, dass das Modehaus qualitativ und vom Segment her genau richtig in der Kreisstadt gewesen sei. Daher sei man jetzt umso enttäuschter, dass der Nachfolger an diesem Standort „Woolworth“ heiße. Auf Job-Plattformen sucht das Unternehmen bereits nach Mitarbeitern für den neuen Standort in Bad Oldesloe.
„Der Wunsch nach einem Kaufhaus war zwar in Bad Oldesloe vorhanden, aber natürlich dachten wir da qualitativ schon an etwas anderes. Wir müssen umso mehr schauen, dass wir die Aufenthaltsqualität in der Fußgängerzone auf andere Art und Weise weiter erhöhen“, sagt Brandstetter.
Im ersten Quartal 2023 werde „Woolworth“ in die Räumlichkeiten einziehen. Die 1879 in den USA gegründete Kette gilt als eine Art Kaufhaus-Discounter. Laut eigenen Angaben ist Woolworth die am stärksten wachsende Kaufhauskette. Man eröffne jährlich rund 100 neue Kaufhäuser in Deutschland. Man verfolge als Unternehmen das Ziel in Deutschland 1000 Kaufhäuser zu betreiben. Im März sei auf dem Weg dahin die 500. Filiale eröffnet worden.
Daher reagiert die Wirtschaftsvereinigung auch so verhalten. Denn qualitativ sei das durchaus ein Abstieg für das Angebot in der Fußgängerzone und insgesamt nicht das, was sich für die Kreisstadt gewünscht wurde.
Wird hier also eine Aufwertungschance am Marktplatz verspielt? Im Endeffekt entscheiden sowieso die Vermieter, wer sich ansiedelt. Darauf hatte Heesch kürzlich hingewiesen. Die Stadt könne helfen und vermitteln, die Entscheidung liege dann im privatwirtschaftlichen Bereich.
„Das Einkaufsverhalten ändert sich und auch der Charakter einer Innenstadt. Wir müssen sehen, dass wir dort jetzt in anderer Art und Weise aufwerten. Als Aushängeschild am Marktplatz taugt Woolworth nicht so wirklich. Aber es gibt ja noch andere Möglichkeiten, wie man eine Innenstadt attraktiver machen kann“, sagt Brandstetter.
Sowohl die Wirtschaftsvereinigung als auch das Einzelhandelsgutachten hatten in jüngerer Zeit auf andere Segmente als weitere Billig-Angebote hingewiesen. „Wir sollten daran denken, dass wir den Marktplatz beleben, Events in der Innenstadt haben, Cafes und Restaurants noch bessere Möglichkeiten für besondere und individuelle Einkaufserlebnisse bieten“, sagt Brandstetter. „Die Themen sind alle bekannt. Wir müssen das nur umsetzen und keine Zeit mehr verlieren“. Allerdings könne ein Geschäft mit umfangreichem Warenangebot wie Woolworth auch durchaus für Kundenverkehr sorgen und ist sicherlich besser als der Leerstand einer Immobilie direkt am Marktplatz.

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Mehr Geld, Fortbildung, Kita-Plätze für Mitarbeiter-Kinder

Stormarner Tageblatt  10.11.2022

So könnte die Situation in den Kindertagesstätten verbessert werden

Bad Oldesloe Wie kann der Kollaps der Kinderbetreuung noch verhindert werden? Wie kann dem Fachkräftemangel effektiv etwas entgegengehalten werden? Damit haben sich die Leitungen der Kitas in Bad Oldesloe beschäftigt. Sie haben der Verwaltung, der Lokalpolitik, dem Kreis und dem Land ganz konkrete Wünsche übermittelt.
Eines der Hauptprobleme sei, dass die Ausbildung ohne Vergütung komplett unattraktiv sei. „Wer sich als junger Mensch entschließt, direkt nach der Mittleren Reife diese Ausbildung zu beginnen, steht vor bis zu fünf Jahren Ausbildung ohne Gehalt“, heißt es in einem Statement der Oldesloer Kita-Leitungen. Es gebe Fördermöglichkeiten, aber diese seien zu unbekannt. „Und nicht zuletzt bedeuten diese auch häufig eine Verschuldung zu Berufsstart“, führen die Leitungen weiter aus. Hier müsse man reagieren.
Das könne auf Landesebene durch eine Überarbeitung der Ausbildungsvergütung geschehen oder über den Ausbau der Angebote einer praxisintegrierten Ausbildung (PiA) für Erzieher. Eine dieser Stellen pro Jahr und Kita solle zum Standard werden und gemeinsam von Stadt und Land finanziert werden.
Wichtig sei neben der Ausbildung zur Gewinnung von Nachwuchsfachkräften aber auch, dass das bestehende Personal sich besser fortbilden könne. Dafür sollten die Fördersätze für Fortbildung, pädagogische Fachberatung und Qualitätsmanagement angehoben werden, lautet eine Forderung.
Außerdem soll die Vereinbarkeit von Beruf und Familie dadurch verbessert werden, dass die Kinder pädagogischer Fachkräfte bei Kita-Plätzen in Bad Oldesloe bevorzugt werden. Und das auch, wenn die Mitarbeiter nicht in der Kreisstadt leben.
Es sollten außerdem zusätzliche Förderbeträge für teambildende Maßnahmen, Veranstaltungen zur Förderung der Mitarbeiterzufriedenheit und ein betriebliches Gesundheitsmanagement eingeführt werden. Es müsse zudem Jobtickets und die Möglichkeit von Einmalzulagen für herausragende Leistungen geben. Diese sollten gefördert oder als Personalkosten anerkannt werden.
Ein weiterer Schritt könne aus Sicht der Kita-Leitungen der sein, dass es Quereinsteigern mit entsprechender Vorbildung vereinfacht wird, in Kitas zu arbeiten. So sollten ausländische Qualifizierungen schneller anerkannt oder deren Anerkennung überhaupt erst möglich gemacht werden.
Auch die Zusatzqualifizierung für zum Beispiel Ergotherapeuten oder Logopäden, die in Kitas arbeiten wollen, solle in dem Sinne beschleunigt werden, dass sie praxisbegleitend passiert und nicht bevor überhaupt in einer Kita gearbeitet werden dürfe. Allerdings – so schränken die Kita-Leitungen ein – könne das nur als Übergangslösung genutzt werden, um für eine kurzfristige Entspannung zu sorgen.
„Weniger qualifizierte Fachkräfte führen zu weniger Qualität in pädagogischer Arbeit“, betonen die Kita-Leitungen unisono. Das Bild der Arbeit in einer Kita müsse generell positiver dargestellt werden. „Der veröffentlichte Stellenwert des Berufsbildes muss dringend redigiert werden. Nur negative Beispiele verfestigen sich in den Köpfen und tragen nicht zur Verbesserung bei. Neue Impulse werden gebraucht, die in die Zukunft gerichtet sind“, machen die Kita-Leitungen deutlich. „In den Kitas werden Grundsteine gelegt für das soziale Miteinander und individuelle Kompetenzentfaltung“, betonen die Einrichtungen selbstbewusst ihre gesellschaftliche Bedeutung.
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Kinderbetreuung droht der Kollaps

Stormarner Tageblatt  10.11.2022

Diese Missstände prangern die Kita–Leitungen in einem Brandbrief an

Die Kita Stoppelhopser in Bad Oldesloe wirbt an ihrem Gelände um neue Mitarbeiter. Laut Eltern fielen hier zuletzt immer wieder Betreuungszeiten aus.  Finn Fischer
Die Kita Stoppelhopser in Bad Oldesloe wirbt an ihrem Gelände um neue Mitarbeiter. Laut Eltern fielen hier zuletzt immer wieder Betreuungszeiten aus. Finn Fischer

Patrick Niemeier

Das Personal in Bad Oldesloer Kitas gerät zusehends in einen Teufelskreis. Das geht aus dem „Brandbrief Oldesloer Kita-Leitungen“ vor, der der Redaktion des Stormarner Tageblatts vorliegt. In diesem erklären die Mitarbeiter der Verwaltung und der Lokalpolitik, dass sie mit ihren Kräften am Ende sind.
Denn während die umstrittene Kita-Reform einen höheren Personalschlüssel für die Betreuung fordert, sorgt der Fachkräftemangel dafür, dass diese Anforderungen nicht erfüllt werden können. Der Mangel an geeignetem Personal habe sich schließlich auch nicht verringert, sondern verstärke sich sogar.

Betreuungsangebot nicht aufrechtzuerhalten
Es sei zu befürchten, dass der geforderte Stellenschlüssel und das Betreuungsangebot – und das sowohl zahlenmäßig als auch vom Umfang der Leistungen her – in Zukunft nicht mehr aufrechterhalten werden können. „Die Fachkräfte vor Ort gleichen zum Teil durch Mehrarbeit diesen Mangel aus oder arbeiten immer wieder unter dem gesetzlich vorgeschriebenen Personalschlüssel“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung der Kita-Leitungen.
„Das bleibt nicht ohne Spuren. Überbelastung führt zu vermehrten Ausfällen, einer Absenkung der Qualität pädagogischer Arbeit und einer Einschränkung der Betreuungszeiten. Der Mangel geht direkt auf Kosten der Fachkräfte, der Kinder und deren Familien“, teilen die Kitas mit. Zum Beispiel würden laut Eltern in der Kita „Stoppelhopser“ am Steinfelder Redder in jüngster Vergangenheit durch Personalmangel immer wieder Betreuungszeiten ausfallen.
Die Stadtverwaltung hatte kürzlich vorgerechnet, dass die Anzahl der Kita-Plätze auch ohne weitere Reduzierungen bereits heute für den Nachwuchs in der Kreisstadt nicht ausreichten.

Fachkräftemangel spitzt sich weiter zu
Zum Fachkräftemangel trage auch der bekannte demografische Wandel bei. Es gebe aktuell einen Generationenwechsel. Die geburtenstarken Jahrgänge der 1960er Jahre steuern auf ihren Ruhestand zu. Hinzu komme, dass wegen der Mehrbelastung gerade ältere Fachkräfte ausfallen oder nicht mehr in vollem Ausmaß belastet werden können.
Entscheidend sei aber auch, dass die öffentliche Wahrnehmung und die Akzeptanz des Erzieherberufes nicht sehr gut sei. Wenig Verdienst treffe auf wenige Anerkennung und geringe Aufstiegschancen. Auch die Ausbildungsmöglichkeiten seien wenig attraktiv.
Dabei sei es im Grunde ein toller Job. „Die Arbeit im Team, mit den unterschiedlichsten Herkünften der Kinder und den unterschiedlichsten Ansichten der Eltern sind jeden Tag eine neue Herausforderung, aber das macht uns Spaß und es ist eine positive Herausforderung“, heißt es aus den Reihen der Kita-Leitungen. „Was uns allerdings keinen Spaß macht, ist der flächendeckend zunehmende Fachkräftemangel.“ Dieser bereite „große Sorge“.
Eine Maßnahme gegen den Fachkräftemangel könne es sein, dass die Stadt Bad Oldesloe, pro Kita in Bad Oldesloe die praxisintegrierte Ausbildung einer Fachkraft finanziere. Dadurch werde die Ausbildung für junge Menschen attraktiver.
Denn bei der praxisorientierten Ausbildung (PiA) werden die Auszubildenden beim jeweiligen Kita-Träger als Auszubildende angestellt und erhalten entsprechend eine Ausbildungsvergütung. Diese Personalkosten soll die Stadt in den ersten beiden Jahren übernehmen. Für das dritte Jahr wollen die Träger sich dann jeweils um entsprechende Fördergelder des Landes bemühen.
Pro Kita entstünden der Stadt Bad Oldesloe so jährlich 40500 Euro zusätzliche Personalkosten, heißt es in dem Vorschlag der Kitas.

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Stormarner Schnappschuss

Stormarner Tageblatt  09.11.2022

Susanne Rohde-Posern
Susanne Rohde-Posern

Bad Oldesloe Diese „Gang“ aus drei Jungschwänen ist zurzeit auf der Trave bei Sehmsdorf unterwegs auf Futtersuche nach Wasserpflanzen. Dass es sich hier um nicht ganz ausgewachsene Jungvögel handelt, erkennt man an ihrem grauen Gefieder und dem dunklen Schnabel. Der Höckerschwan ist der größte heimische Wasservogel und darf vom 1. November bis 20. Februar bejagt werden.
srp

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