Lübecker Nachrichten 09.01.2021
Das „Lernen auf Distanz“ ist an allen weiterführenden Schulen in Bad Oldesloe offenbar gut angelaufen – Zusätzliche Anstrengungen erfordert der Präsenzunterricht für die Abschlussjahrgänge
Von Sandra Freundt

Bad Oldesloe. Während die Schulen vom ersten Lockdown im März 2020 überrascht worden sind und es damals für einen „Unterricht auf Distanz“ viel vorzubereiten, einzurichten und Neues zu lernen galt, herrscht jetzt beim Schulbeginn im zweiten Lockdown schon fast Routine. Der Digitalunterricht ist an allen weiterführenden Oldesloer Schulen offenbar gut angelaufen. Die Schulleiter sind sich aber darüber einig, dass alle noch so guten Realisierungen nicht den Präsenzunterricht ersetzen können. Die aktuelle Verordnung, ihn bereits vom 11. Januar an für alle Abschlussjahrgänge zu leisten, überrascht jedoch.
„Wir hatten nach der ersten Schulschließung ein Konzept entwickelt und dieses über die Sommermonate, als wieder Regelunterricht stattfand, richtiggehend geübt“, erklärt Sascha Plaumann, Leiter der Schule am Masurenweg (SaM). Er freut sich, weil der Online-Unterricht bereits an den ersten beiden Tagen nach den Weihnachtsferien schon „super“ geklappt habe. Und auch bei den „Kleinen“, den Erst- bis Viertklässlern – die SaM ist eine Grund- und Gemeinschaftsschule – habe der Schulstart gut funktioniert. „Unsere Lehrkräfte hatten den Kindern bereits am letzten Tag vor den Ferien die Arbeitsaufgaben für diese ersten Tage mitgegeben.“ Mit der Verlängerung des Lockdown und damit auch der Schulschließungen bis Ende Januar hat er, wie auch die anderen Schulleiter, schon gerechnet. „Wir sind gut aufgestellt und müssen jetzt nur unsere Pläne auf die kommenden Wochen erweitern“, sagt Plaumann optimistisch.
Viel besser ausgerüstet als im Frühjahr fühlt sich auch Henning Bergmann von der Theodor-Mommsen-Schule (TMS). „Wir haben jetzt diverse Module, die wir wechselseitig einsetzen können, sodass der Unterricht abwechslungsreich bleibt. Mit dem neuen Server, der in den nächsten Tagen geliefert werden soll, ist dann auch viel über ,Messenger’ möglich. Der Unterricht damit funktioniert sehr gut, haben wir festgestellt“, sagt der Leiter des Oldesloer Gymnasiums. Auch die Pläne für den Präsenzunterricht des Abschlussjahrgangs – das sind an der TMS etwa 100 Schülerinnen und Schüler – sind fast fertig. „Es fehlt nur noch der Feinschliff“, betont Bergmann. „Wir haben unsere fünf Klassen in Prüfungsgruppen aufgeteilt und auf verschiedene Räume verteilt. Behandelt werden dann an drei Vormittagen prüfungsrelevante Themen.“ Auch der Nachschlag des Ministeriums, „nicht nur Bildungsangebote, sondern Präsenzunterricht nach Stundenplan“ anzubieten, bringt Bergmann nicht aus der Fassung. „Das kriegen wir mit unserem Konzept so umgesetzt, dass auch der Digitalunterricht der unteren Klassen nicht darunter leidet.“