Patrick Niemeier
Was passiert mit Kitas, deren Betrieb nicht mehr auskömmlich ist, weil Kosten nicht gedeckt werden können? Diese Frage stellte sich im Spätsommer die Oldesloer Lokalpolitik, als sie von der Verwaltung erfuhr, dass gerade kleine Kitas mit drei oder weniger Gruppen mit der bisherigen Verwaltungskostenpauschale nicht hinreichend finanziell ausgestattet sind.
Im Rahmen der oft kritisierten Kita-Reform zahlt die Stadt seit dem 1. Januar pauschal sechs Prozent der Personalkosten als Verwaltungskostenpauschale. An der Auflistung – und ihrer nicht vorhandenen Einheitlichkeit – eben dieser Kosten war in der Lokalpolitik eine Diskussion entbrannt.
Schließung in Bad Oldesloe drohte
Im Endeffekt war man sich aber einig, dass etwas passieren müsse, damit der Betrieb der Kitas auskömmlich ist. Sonst drohe mitten in einer bereits prekären Lage mit zu wenig Kita-Plätzen der Wegfall weiterer Gruppen. Gerade kleine Kitas könnten schließen.
Die Träger verschiedener Kitas stellten daher Anträge bei der Stadt auf Erhöhung der bisher gezahlten Pauschale. Bei der genaueren Betrachtung stellte sich laut Verwaltung heraus, dass die verschiedenen Träger unterschiedliche finanzielle Herausforderungen zu stemmen haben. „Entsprechend differenziert ist das Ganze zu betrachten“, sagt Bürgermeister Jörg Lembke.
Stadt erbringt schon jetzt freiwillige Leistung
Bürgeramtsleiter Thomas Sobczak wies allerdings darauf hin, dass die aktuell gezahlten sechs Prozent Verwaltungskostenpauschale bereits eine freiwillige Leistung der Stadt Bad Oldesloe seien. Eine weitere Erhöhung der Pauschale sei eine „erhebliche finanzielle Mehrbelastung des städtischen Haushalts“.
Außerdem müssen die Träger wissen, dass diese Pauschale zum 31. Dezember 2024 sowieso wegfallen werde. Denn ab dem, 1. Januar 2025 gilt das landesweit pauschalierte und standardisierte „Standard-Qualitäts-Kosten-Modell“ – kurz SQKM. „Die Träger müssen sich auf einen Wegfall der vereinbarten freiwilligen städtischen Zusatzleistungen sowohl in qualitativer als auch in finanzieller Sicht einstellen“, stellt Sobzcak in seinen Ausführungen klar.
Erhöung der Pauschalen beschlossen
Die Stadtverordneten stimmten trotzdem einstimmig für eine differenzierte Erhöhung der Pauschalen. Von sechs auf neun Prozent der im Wirtschaftsplan aufgeführten Personalkosten erhöht sich die Verwaltungskostenpauschale für die Kitas Luftballon, Waldorfkindergarten, Spatzennetz, Muckestutz, Oase und Erle.
Auf sieben Prozent erhöht wird die Pauschale für die Kitas Wichtelhausen (DRK), Arche Noah, Masurenweg und Ehmkenberg (Ev.-lutherische Kirchengemeinde), Brummkreisel (Lebenshilfe Stormarn), und die freikirchliche Kita am Moordamm. Weiterlesen...