Archiv der Kategorie: Presseartikel

Mehr Geld für Bad Oldesloer Kitas

Stormarner Tageblatt  23.11.2022

Gestiegene Kosten machen Kindertagesstätten zu schaffen / Lokalpolitik der Kreisstadt reagiert

Auch die Stoppelhopser-Kitas in Bad Oldesloe erhalten eine erhöhte Verwaltungskostenpauschale.  Finn Fischer
Auch die Stoppelhopser-Kitas in Bad Oldesloe erhalten eine erhöhte Verwaltungskostenpauschale. Finn Fischer

Patrick Niemeier

Was passiert mit Kitas, deren Betrieb nicht mehr auskömmlich ist, weil Kosten nicht gedeckt werden können? Diese Frage stellte sich im Spätsommer die Oldesloer Lokalpolitik, als sie von der Verwaltung erfuhr, dass gerade kleine Kitas mit drei oder weniger Gruppen mit der bisherigen Verwaltungskostenpauschale nicht hinreichend finanziell ausgestattet sind.
Im Rahmen der oft kritisierten Kita-Reform zahlt die Stadt seit dem 1. Januar pauschal sechs Prozent der Personalkosten als Verwaltungskostenpauschale. An der Auflistung – und ihrer nicht vorhandenen Einheitlichkeit – eben dieser Kosten war in der Lokalpolitik eine Diskussion entbrannt.

Schließung in Bad Oldesloe drohte
Im Endeffekt war man sich aber einig, dass etwas passieren müsse, damit der Betrieb der Kitas auskömmlich ist. Sonst drohe mitten in einer bereits prekären Lage mit zu wenig Kita-Plätzen der Wegfall weiterer Gruppen. Gerade kleine Kitas könnten schließen.
Die Träger verschiedener Kitas stellten daher Anträge bei der Stadt auf Erhöhung der bisher gezahlten Pauschale. Bei der genaueren Betrachtung stellte sich laut Verwaltung heraus, dass die verschiedenen Träger unterschiedliche finanzielle Herausforderungen zu stemmen haben. „Entsprechend differenziert ist das Ganze zu betrachten“, sagt Bürgermeister Jörg Lembke.

Stadt erbringt schon jetzt freiwillige Leistung
Bürgeramtsleiter Thomas Sobczak wies allerdings darauf hin, dass die aktuell gezahlten sechs Prozent Verwaltungskostenpauschale bereits eine freiwillige Leistung der Stadt Bad Oldesloe seien. Eine weitere Erhöhung der Pauschale sei eine „erhebliche finanzielle Mehrbelastung des städtischen Haushalts“.
Außerdem müssen die Träger wissen, dass diese Pauschale zum 31. Dezember 2024 sowieso wegfallen werde. Denn ab dem, 1. Januar 2025 gilt das landesweit pauschalierte und standardisierte „Standard-Qualitäts-Kosten-Modell“ – kurz SQKM. „Die Träger müssen sich auf einen Wegfall der vereinbarten freiwilligen städtischen Zusatzleistungen sowohl in qualitativer als auch in finanzieller Sicht einstellen“, stellt Sobzcak in seinen Ausführungen klar.

Erhöung der Pauschalen beschlossen
Die Stadtverordneten stimmten trotzdem einstimmig für eine differenzierte Erhöhung der Pauschalen. Von sechs auf neun Prozent der im Wirtschaftsplan aufgeführten Personalkosten erhöht sich die Verwaltungskostenpauschale für die Kitas Luftballon, Waldorfkindergarten, Spatzennetz, Muckestutz, Oase und Erle.
Auf sieben Prozent erhöht wird die Pauschale für die Kitas Wichtelhausen (DRK), Arche Noah, Masurenweg und Ehmkenberg (Ev.-lutherische Kirchengemeinde), Brummkreisel (Lebenshilfe Stormarn), und die freikirchliche Kita am Moordamm.

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Bad Oldesloe freut sich auf Freitag

Stormarner Tageblatt  22.11.2022

Bad Oldesloe Eine Adventszeit (fast) wie früher: Die Vorbereitungen für das traditionelle Weihnachtsmannwecken in der Kreisstadt laufen. Inzwischen wurde auch eine stattliche Tanne (Foto) auf dem Marktplatz aufgestellt. Am Freitag wird sie dann leuchten und der Weihnachtsmann aus dem Sommerschlaf geholt.
gbe

 
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„Der Stolz auf die Stadt fehlt“

Stormarner Tageblatt  22.11.2022

Wirtschaftsvereinigung über Probleme und Chancen in Bad Oldesloe

Die verkaufsoffenen Sonntage sorgten häufig für eine volle Bad Oldesloer Innenstadt, sind aber vorläufig auf Eis gelegt. Patrick Niemeier
Die verkaufsoffenen Sonntage sorgten häufig für eine volle Bad Oldesloer Innenstadt, sind aber vorläufig auf Eis gelegt. Patrick Niemeier

Patrick Niemeier

Mit dem verkaufsoffenen Sonntag in Bad Oldesloe ist es seit einigen Jahren ein wenig wie mit „Wetten, dass..?“. Sie haben eine erfolgreiche Vergangenheit, aber wirken etwas aus der Zeit gefallen, während die Welt sich weiterentwickelt hat. Schon vor der Corona-Pandemie und der Energie-Krise steckte dieses Event in der Kreisstadt in der Krise. Jetzt gibt es keinen Koordinator mehr. Sollte also die Wirtschaftsvereinigung 2023 einspringen?
„Wir haben versucht, ein Meinungsbild bei den innerstädtischen Unternehmern zu dem Thema abzufragen. Leider erreichten uns zu wenige Rückmeldungen, als dass wir uns ein fundiertes Bild über die Erwartungen der Händler an einen verkaufsoffenen Sonntag in Bad Oldesloe machen konnten“, sagt Nicole Brandstetter, Vorsitzende der Vereinigung.

Kein deutliches Votum für verkaufsoffene Sonntage
Solange kein deutliches Votum für die verkaufsoffenen Sonntage derjenigen Unternehmen vorliege, die primär von diesem Sonntag betroffen seien oder davon profitieren, sehe die Wirtschaftsvereinigung keinen Auftrag, das Event zu organisieren oder durchzuführen. „Das Problem der vergangenen Jahre ist unter anderem, dass nicht geklärt ist, wofür die verkaufsoffenen Sonntage stehen. Sollen sie als verkaufsfördernde Maßnahme für den Einzelhandel dienen oder sind sie eher als Imagewerbung zu verstehen, bei der sich die Unternehmen präsentieren?“, fragt Brandstetter.
In der Vergangenheit habe die öffentliche Diskussion um die Verkaufsoffenen Sonntage in Bad Oldesloe eher geschadet, als dass sie ein positives Bild von Bad Oldesloe gezeichnet habe. „Insofern ist es aus unserer Sicht im Moment an der Zeit, dieses Event ruhen zu lassen und sich Alternativen zu widmen“, glaubt Brandstetter. Doch wie könnten Alternativen aussehen? „Wir sind überzeugt, dass ein positives Stadtimage ein Standortfaktor mit hoher Wirkung ist. Deshalb legen wir unter anderem Wert auf Veranstaltungen mit positiver Signalwirkung“, erklärt Brandstetter. Die jährlich stattfindende Aktion „Bad Oldesloe blüht auf“ sei zum Beispiel eine solche Aktion. „Wir haben kürzlich auch einen Laternenumzug mit beleuchteten Straßenkünstlern mit rund 500 Besuchern durchgeführt. In den sozialen Medien waren farbenprächtige Bilder des Laternenumzugs zu sehen. Fröhliche Menschen und positive Kommentare“, nennt die Vorsitzende ein weiteres Beispiel.
Brandstetter sieht tiefere und grundsätzlichere Probleme, die dafür sorgen, dass es die Bad Oldesloer Innenstadt oft schwerer hat. „Bad Segeberg zum Beispiel hat mit Möbel Kraft einen Einkaufsmagneten, der für sich alleine schon eine große Kundenfrequenz nach Bad Segeberg zieht. Außerdem engagiert sich das Unternehmen bei Aktionen in der Innenstadt“, erklärt Brandstetter. Hinzu komme, dass die baulichen Gegebenheiten der Segeberger Fußgängerzone aufgrund ihrer Breite nicht mit Bad Oldesloe zu vergleichen sind. Segeberg profitiere außerdem auch von seinem Alleinstellungsmerkmal der Karl-May-Spiele.

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Santa Claus wird wieder geweckt

Stormarner Tageblatt  21.11.2022

Niemeier
Niemeier

Bad Oldesloe Aufgrund der Corona-Auflagen konnte der Weihnachtsmann in Bad Oldesloe zuletzt ein paar Jahre durchschlafen. Aber in diesem Jahr sind wieder alle Kinder mit ihren Eltern eingeladen, ordentlich Radau zu machen und den Bärtigen mit rotem (Morgen-)Rock aus den Federn zu singen: Das Weihnachtsmannwecken mit kleinem Weihnachtsmarkt lebt 2022 wieder auf.

Guten Morgen, Weihnachtsmann!

Das Weihnachtsmannwecken in Bad Oldesloe kehrt nach zwei Jahren Corona-Pause zurück

Das Weihnachtsmannwecken auf dem Marktplatz in Bad Oldesloe ist eine beliebte Veranstaltung. Patrick Niemeier
Das Weihnachtsmannwecken auf dem Marktplatz in Bad Oldesloe ist eine beliebte Veranstaltung. Patrick Niemeier
Der Weihnachtsmann ist aus dem Sommerschlaf erwacht. Patrick Niemeier
Der Weihnachtsmann ist aus dem Sommerschlaf erwacht. Patrick Niemeier

Patrick Niemeier

Weihnachtsfans dürfen sich nach zwei Jahren Corona-Pause auf die Rückkehr des Weihnachtsmannweckens und des kleinen Weihnachtsmarktes vor dem Kultur- und Bildungszentrum in Bad Oldesloe freuen.
Gemeinsam mit dem Einschalten der Weihnachtsbeleuchtung in Bad Oldesloe am 25. November wird in diesem Jahr auch wieder der Weihnachtsmann aus seinem Sommerschlaf geholt. Zwei Jahre lang war das beliebte Familienevent auf dem Marktplatz der Kreisstadt abgesagt worden.
„Nachdem das Land Schleswig-Holstein die Corona-Pandemie nun ja quasi für beendet erklärt hat, können wir auch alles wieder stattfinden lassen“, sagt Bad Oldesloes Bürgermeister Jörg Lembke.
Das Weihnachtsmannwecken startet am 25. Novemeber um 16.30 Uhr auf dem Marktplatz in Bad Oldesloe. Zunächst steht allerdings sozusagen als Startaktion die Aufgabe auf dem Programm, dass die anwesenden Kinder durch Tanzen, Singen und Rufen die Lichter am Christbaum zum Erleuchten bringen.
Anschließend geht es auf zur Suche nach dem Weihnachtsmann, der sich irgendwo rund um den Marktplatz einquartiert haben soll. Er wird sich irgendwann – durch das Rufen der Kinder geweckt – an einem Fenster zeigen und wieder mithilfe der Feuerwehr Bad Oldesloe aus seinem Versteck geholt werden, bevor er sicher mit der Drehleiter auf ebener Erde ankommt.
Es gibt anschließend kleine Präsente für die Kinder und an Ständen rund um das Geschehen ist für Kinderpunsch, Glühwein und Würstchen gesorgt. Die Erlöse gehen an den Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Bad Oldesloe. Die ehrenamtlichen Retter sind genau wie Stormarn Magic und die Tanzschule Ritter mit in die Organisation eingebunden, die in den Händen des Veranstaltungsmanagements der Stadt liegt.
Genau wie der Weihnachtsmann nun also nach längerer Corona-Quarantäne nach Bad Oldesloe zurückkehrt, soll es auch wieder eine neue Chance für den kleinen Weihnachtsmarkt vor dem KuB geben, der bisher nur eine Auflage erleben durfte und in den Folgejahren aufgrund der Pandemie-Rahmenbedingungen abgesagt wurde.
Laut Bürgermeister Lembke startet der kleine Markt mit „6 bis 7 Buden“ rund um das Weihnachtsmannwecken. Anschließend soll der „Weihnachtszauber“ täglich bis zum 25. Dezember geöffnet haben. Der Markt soll laut Lembke aus „verschiedenen Essens- und Getränkeangeboten in vorweihnachtlicher Atmosphäre“ bestehen. Federführend ist wie bereits 2019 die Agentur „Die Eventgestalter“ aus Hamburg.
„Weitere Aktionen, die es so drumherum geben kann, werden wir kurzfristig ankündigen. Da laufen zum Teil noch Planungen“, sagt Agnes Heesch von der Stadt Bad Oldesloe. Es sei Wunsch der Oldesloer gewesen, einen Weihnachtsmarkt zu haben und entsprechend werde ein solches Angebot geschaffen.
„Es ist auch eine gute Gelegenheit, in der Mittagspause mal was anderes zu essen“, sagt Lembke, der damit offensiv den neuen „Mittagstisch“ des Weihnachtsmarktes bewerben möchte. Der „Kleine Weihnachtsmarkt am Mühlrad“ des Wir-Vereins ist derweil für 2022 aufgrund der unsicheren Gesamtsituation zwischen Corona und Energiekrise erneut abgesagt worden.

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Stormarner Wochenschau: Alternative Betrachtungen

Stormarner Tageblatt  19.11.2022

Alternative Betrachtungen

Karikatur: Megi Balzer
Karikatur: Megi Balzer

von Guido Behsen, Finn Fischer und Patrick Niemeier

Eine Frage der Beleuchtung
Zugegeben, es ist nicht einfach in Zeiten diverser Krisen den richtigen Weg zu finden. Wäre es sinnvoller im Sinne des Energiesparens die Weihnachtsbeleuchtungen in den Innenstädten abzuschalten? Und wenn es jetzt geht, sollte man das nicht mit Blick auf die Klimakrise dann immer machen? Können wir uns gewisse Stromverschwendung und den recht sorglosen Umgang mit Ressourcen überhaupt generell noch leisten? Welche Maßnahmen sind pure Symbolik und welche bringen wirklich etwas? Und wie sehr lässt man gebeutetelte Einzelhändler im Stich, wenn die Atmosphäre in den Innenstädten kühler wird in der Vorweihnachtszeit? Patentlösungen gibt es wohl nicht und auch manche Kompromisse – wie es sie aktuell gibt – überzeugen am Ende nicht immer. Es ist eine Frage, wie man die Themen beleuchtet.

Im Dienst der Heimat
Heimat, dieses Wort hatte lange Zeit einen etwas abgestandenen Beigeschmack.Cool war etwas anderes. In Zeiten der Dauer-Krise kommt dem Wort und dem dazugehörigen Gefühl wieder eine andere Bedeutung zu. Heimat schafft Gemeinschaft, Sicherheit, Sinn. Der Stormarner Heimatbund trägt die Verbundenheit mit der Heimat bereits im Namen. Das nun erschienene neue Jahrbuch ist Ausdruck dieser tiefen Verbundenheit. Natürlich steckt es auch voll Wissenswertem über Stormarn und seine Geschichte. Und nicht zuletzt ist die Veröffentlichung auch für die Macher Motivation, sich weiterhin zu engagieren. Corona hat auch dem Heimatbund zugesetzt, Veranstaltungen mussten ausfallen, Energiekrise und Inflation führten zuletzt zu Austritten; einige der rund 220 Mitglieder wollten oder konnten die 24 Euro Jahresbeitrag nicht mehr aufbringen. Da ist es eine gute Nachricht, dass für den scheidenden Vorsitzenden Helmuth Peets mit Oliver Mesch direkt ein Nachfolger gefunden wurde. Der Trittauer Bürgermeister ist von Haus aus Historiker – und nun Chef-Historiker im Dienste der Heimat. Cool.

Die Möglichkeit einer Alternative
Die einen sehen in Waldorfschulen ohne den klassischen Leistungsdruck, Schulnoten und den ganzheitlichen Unterricht die perfekte Alternative zu Regelschulen. Bei anderen rufen die anthroposophischen Ansätze, wenig standardisierte Lehrpläne und auch die umstrittene Person Rudolf Steiner selbst, auf dessen Lehren sich die Waldorfpädagogik bezieht, Skepsis hervor. Klar ist: Es gibt einen großen Bedarf an Alternativen zu staatlichen Schulen. Plätze in Waldorfschulen sind gefragt. Das zeigt sich auch in Bargteheide. Aufgrund weiter Wege zu anderen Waldorfschulen gründeten Bargteheider Eltern eine eigene Schule. Das war vor rund zehn Jahren. Seitdem wurden die Kinder und Jugendlichen vor allem in Containern unterrichtet. Ein Langzeitprovisorium. Mit dem neuen Schulgebäude, das in nicht einmal einem Jahr fertig sein soll, bekommen die Kinder nicht nur einen angemessenen Ort zum Lernen. Auch für die Schule als Institution ist es wichtig, um als Lernort wahrgenommen zu werden, und für Bargteheide selbst. So sieht es Bürgermeisterin Gabriele Hettwer: „Die Waldorfschule bereichert die Schullandschaft unserer Stadt.“

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