Archiv der Kategorie: Presseartikel

Comeback des Weihnachtsmanns

Stormarner Tageblatt  10.09.2022

Zum Start in die Adventszeit lebt in Bad Oldesloe eine Tradition wieder auf

Nach der Corona-Pause stimmt der Weihnachtsmann Bad Oldesloe wieder auf die Adventszeit ein. Patrick Niemeier
Nach der Corona-Pause stimmt der Weihnachtsmann Bad Oldesloe wieder auf die Adventszeit ein. Patrick Niemeier

Patrick Niemeier

Wenn der Weihnachtsmann im Drehleiterkorb der Bad Oldesloer Feuerwehr freundlich winkend mit einem „Ho, ho, ho!“ auf den Lippen über hunderte Kinder und Eltern auf dem Marktplatz schwebt, ist die Weihnachtszeit in der Kreisstadt offiziell eingeläutet.

Comeback vom Weihnachtsmannwecken
Traditionell findet das „Weihnachtsmannwecken“ in Bad Oldesloe immer kurz vor dem ersten Advent statt. Gleichzeitig wird an diesem Termin die feierliche Illumination in den Einkaufsstraßen gemeinsam mit den Familien eingeschaltet.
In den vergangenen beiden Jahren musste dieser Auftakt in die feierliche Zeit mit Blick auf die Corona-Pandemie ausfallen. Zwischendurch hatte es alternative, kontaktarme Ideen, wie das Weihnachtsmannhaus auf dem Marktplatz oder einen virtuellen Adventskalender gegeben. Doch ein echter Ersatz für die beliebte Aktion konnte das im Endeffekt nicht sein.
„Wir planen in diesem Jahr wieder ganz normal mit dem Weihnachtsmannwecken auf dem Marktplatz“, sagt Bürgermeister Jörg Lembke. Er habe das mit dem Veranstaltungsmanagement der Stadt bereits besprochen. Ob dann zeitgleich auch die weihnachtliche Straßenbeleuchtung tatsächlich eingeschaltet werden wird, hänge noch – wie berichtet – von politischen Entscheidungen mit Blick auf Energieeinsparungen zusammen.
„Wir gehen davon aus, dass auch andere Aktionen, die in den vergangenen Jahren ausgefallen sind, dieses Jahr wieder stattfinden können“, sagt Lembke. Eine Absage steht allerdings auch dieses Jahr schon fest. Der kleine Weihnachtsmarkt am historischen Mühlrad – der sich bei den Bad Oldesloern besonderer Beliebtheit erfreut – fällt laut dem zuständigen Projektkoordinator von „Wir für Bad Oldesloe“, Günter Knubbe, auch 2022 aus.
„Wir bedauern das sehr und hoffen natürlich, dass der Markt dann 2023 wieder stattfindet. Wir verstehen, dass die Planungssicherheit für Vereine angesichts mehrerer Faktoren aktuell nicht so gegeben ist, wie sie optimal sein könnte“, sagt Stadtsprecherin Agnes Heesch. „Wir hoffen, dass wir 2023 gar nicht mehr über mögliche Absagen sprechen müssen und auch die Pandemie dann endgültig hinter uns liegt“, ergänzt Lembke.

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Stormarner Wochenschau: Getrennter Müll und dunkle Städte

Stormarner Tageblatt  10.09.2022

Getrennter Müll und dunkle Städte

Karikatur: Megi Balzer
Karikatur: Megi Balzer

Finn Fischer, Patrick Niemeier

Weltmeister der Mülltrennung
Die Deutschen sind Weltmeister bei der Mülltrennung. Doch die neuste Untersuchung des Hausmülls durch die Abfallwirtschaft Südholstein hat gezeigt: Es geht noch besser. Wer kennt das nicht? Die Biotonne steht in Reichweite. Aber weil die zur Verpackung des im Kühlschrank vergessenen und noch eingeschweißten Aufschnitts passende Wertstofftonne gerade voll und abholbereit vor dem Haus steht, landet beides zusammen dann doch in der „Schmuddeltonne“. Dazu verdammt, um unverwertet irgendwo verbrannt oder verscharrt zu werden. In den meisten Fällen ist es wohl die eigene Faulheit, die für die 30 Prozent Bioabfall in der Restmülltonne verantwortlich ist. Die unvernünftige innere Stimme, die sagt: „Ach, die eine Packung mit dem ekelig-schimmeligen Inhalt im Restmüll macht nicht den Unterschied.“ Doch es macht einen Unterschied. Genau wie die eingesparte Autofahrt, der Wechsel zum Ökostrom-Anbieter, das vegane Schnitzel statt das Rindersteak, der Thermo-Kaffeebecher statt Coffee to go. Die einzelne unvernünftige Entscheidung mag irrelevant erscheinen. Doch am Ende werden die ganzen aus Bequemlichkeit heraus getroffenen Entschlüsse eben zu diesen 30 Prozent Bioabfall in der Restmülltonne, mit dem – würde er richtig entsorgt werden – eine Biogasanlage 2000 bis 3000 Haushalte mit Strom versorgen könnte. Also nehmen wir uns die Minute Zeit und trennen ordentlich. Oder besser noch: Wir vergessen den Aufschnitt nicht im Kühlschrank. Das ist das beste Mittel gegen das schlechte Gewissen, das so oft kommt, wenn der Deckel der Restmülltonne zuklappt.

Wie dunkel darf ein Weihnachten sein?
Ist diese Diskussion wirklich kompliziert, oder wirkt sie nur so? Ist der Verzicht auf innerstädtische Weihnachtsilluminationen wirklich ein sehr großer Verzicht, ein großer Einschnitt? Mehrere Städte und Gemeinden betonten – auch bei der Beleuchtung von Sehenswürdigkeiten – dass man ja auf LED umgestellt habe und sowieso spare man ja bereits viel Energie. Allerdings muss man natürlich dagegenhalten. Nichts spart mehr Strom, als komplett zu verzichten. „Ja, aber soweit ist ja noch nicht, man kann ja noch abwarten, bis das sein muss“, heißt es dann. Aber was spricht dagegen, präventiv dieses Zeichen zu setzen? Es scheint wie bei so manchem – eigentlich notwendigen oder vernünftigen – Verzicht. Natürlich wäre es schlau, auf Silvesterfeuerwerk zu verzichten. Natürlich wäre es clever, so viel Strom wie möglich zu sparen. Schnell ist aber von „Diktatur“ und „Verbot“ die Rede. Ja, schade, dass manche Leute tatsächlich glauben, dass man offenbar nur machen muss, was befohlen wird und nicht das, was vernünftiger und auch moralisch angebracht sein könnte. Ein bisschen weniger Glitter in der Vorweihnachtszeit lässt das Fest vielleicht auch zugleich weniger wie ein verkapptes Disneyland des verkitscht angestrichenen Konsumrausches erscheinen. Wer wird neidisch auf die Städte schauen, die sich doch illuminieren oder wer ein wenig stolz auf die eigene, die darauf verzichten kann?

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Sparkasse Holstein ist klimaneutral

Stormarner Tageblatt  10.09.2022

Kreditinstitut setzt auf Nachhaltigkeit und verringert die Kohlendioxid-Emissionen

Halten die 17 Ziele der Nachhaltigkeit nicht nur symbolisch hoch: Der Vorstandsvorsitzende Thomas Piehl, Laura Bielfeldt (Unternehmenssteuerung), Björn Lüth (Vorstandsstab und Kommunikation) sowie Pressesprecher Steffen Müller von der Sparkasse Holstein.  Sparkasse Holstein
Halten die 17 Ziele der Nachhaltigkeit nicht nur symbolisch hoch: Der Vorstandsvorsitzende Thomas Piehl, Laura Bielfeldt (Unternehmenssteuerung), Björn Lüth (Vorstandsstab und Kommunikation) sowie Pressesprecher Steffen Müller von der Sparkasse Holstein. Sparkasse Holstein

Patrick Niemeier

Nicht nur über Nachhaltigkeit und Klimaschutz sprechen, sondern diese Werte auch leben. Das hat sich die Sparkasse Holstein nach eigener Aussage auf die Fahnen geschrieben. Orientiert an den 17 Zielen der weltweit einheitlichen „Sustainable Development Goals“, die vom Kampf gegen Armut und Hunger bis zu nachhaltigem Konsum und menschenwürdiges Wirtschaftswachstum reichen, engagiere sich das Institut.

Nachhaltigkeit mehr als nur die Umwelt
Die zunehmende Erderwärmung, die abnehmende Artenvielfalt und der steigende Energie- und Wasserverbrauch seien Aspekte, die zu den zu lösenden Problemen gehören. Nachhaltigkeit sei aber mehr als „nur“ die Umwelt, betont Thomas Piehl, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Holstein.
Auch die sozialen Aspekte wie die Alterung, der zunehmende Rohstoffbedarf oder die Veränderungen im Gesundheitssystem gehören dazu. Daraus leite sich laut Sparkassen-Pressesprecher Steffen Müller eine nachhaltige Ressourcenplanung, eine nachhaltige Geschäftspolitik und ein verantwortungsvoller Umgang auch intern mit den Mitarbeitern ab. Seit Gründung der Sparkasse 1824 seien „Zukunft“ und „Teilhabe“ zentrale Aspekte der Institution. „Inzwischen haben wir die unternehmerische Entscheidung getroffen, alle Aspekte der Nachhaltigkeit im eigenen Geschäftsbetrieb, im Kontakt mit Kunden, Geschäftspartnern und Lieferanten zu berücksichtigen“, sagt Piehl. Dafür gebe es ein bereichsübergreifendes Nachhaltigkeitsteam.
Laut des IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung liegt die Sparkasse Holstein tatsächlich deutschlandweit in Sachen Nachhaltigkeit bei den Sparkassen auf Rang 2. Davor rangiert nur die Sparkasse Westerwald-Sieg. Doch was wird konkret getan? Bis 2035 soll der eigene Geschäftsbetrieb komplett nachhaltig sein. 2021 verbuchte die Sparkasse Holstein eine CO2-Emission von 1753,6 Tonnen. Diese verteilten sich wie folgt: Strom (53,3), Wärme (1254), Geschäftsverkehr (290,5), Papier (98,7), Wasser (5) und Abfall (42). Es lässt sich also herausfiltern, dass vor allem die Wärme ordentlich zu Buche schlägt.
Die gute Nachricht sei, dass die Sparkasse Holstein schon jetzt für sich verbuchen könne, dass sie klimaneutral ist. Denn der Grabauer Forst mit dem außerschulischen Lernort „Walderlebnis“ der Sparkassenstiftung ist 160,3 Hektar groß. Er speichere auf dieser Fläche Jahr für Jahr 2084 Tonnen CO2 – mehr also, als Emissionen ausgestoßen werden, rechnet der Sparkassen-Vorstandsvorsitzende vor.

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Auch in Stormarn bleiben manche Bäckereien dunkel

Stormarner Tageblatt  09.09.2022

Protest gegen die steigenden Energiepreise

Geöffnet, aber dunkel - die Bäckereifiliale von Tackmann in Bad Oldesloe am 8. September.   Patrick Niemeier
Geöffnet, aber dunkel – die Bäckereifiliale von Tackmann in Bad Oldesloe am 8. September. Patrick Niemeier

Bad Oldesloe Die Türen geöffnet, die Verkaufstresen gefüllt – aber das Licht blieb aus. Die Deutsche Bäckerinnung hatte gestern zu einer besonderen Aktion aufgerufen. Um ein „Spar- und Protestzeichen“ gegen die stetig weiter steigenden Energiepreise zu senden, blieb die Beleuchtung in einigen Bäckereien ausgeschaltet.
Der Hintergrund: Die steigenden Energiekosten würden das Bäckerhandwerk bedrohen. Auch die Bäckerei-Filialen des Boostedter Unternehmens „Tackmann“ beteiligten sich an der Aktion. In der Bad Oldesloer Innenstadt hatte die große Mehrheit der Kunden und Passanten dafür großes Verständnis.

Kunden zeigen Verständnis
Es sei notwendig, Zeichen zu setzen, sagte eine Kundin. Während andere Besucher auch in den dunklen Räumlichkeiten Platz nahmen, wolle sie trotz Nieselregens lieber im Außenbereich ihren Cappucino trinken. „So dunkel ist es mir zu ungemütlich und irgendwie unheimlich“, sagte sie. Ein Sitznachbar betonte, dass er nicht glaube, dass solche Aktionen viel bewirken. „Ändern tut sich nichts, aber es ist vielleicht besser als gar nichts machen“, sagte er.
Der Geschäftsbetrieb ging in den Bäckereifilialen, die sich dem Protest gegen „existenzbedrohende Preisanstiege“ beteiligten, normal weiter.
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Bad Oldesloe als Vorreiter

Stormarner Tageblatt  09.09.2022

Seit 35 Jahren hat die Stadt eine Gleichstellungsbeauftragte

Seit 28 Jahren ist Marion Gurlit die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bad Oldesloe.  Susanne Rohde-Posern
Seit 28 Jahren ist Marion Gurlit die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bad Oldesloe. Susanne Rohde-Posern

Susanne Rohde-Posern

Als Monika Fibiger am 1. Oktober 1987 ihre Stelle als Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bad Oldesloe antrat, war sie die erste im Kreis Stormarn und eine von sieben im Land. Mittlerweile gibt es 84 hauptamtliche Gleichstellungsbeauftragte in Schleswig-Holstein.
Die Gleichstellung von Frauen und Männern steckte in den 1980er Jahren noch in den Kinderschuhen. Selbst verheiratete junge Frauen wurden zu der Zeit noch „Fräulein“ genannt, und in den Kommunalverwaltungen gab es so gut wie keine Fachbereichsleiterinnen. Daran erinnert sich auch Marion Gurlit, die den Posten vor 28 Jahren übernahm. „Seit 1990 schreibt die Gemeindeordnung zwar die Bestellung von Gleichstellungsbeauftragten vor, doch diese wurden anfangs sehr misstrauisch beäugt“, berichtet Marion Gurlit.
Erste Straßen wurden damals nach Frauen benannt und der erste Frauenförderplan wurde erstellt. Auch die Gründung des Vereins „Frauen helfen Frauen Stormarn e.V.“, der anfangs auf ehrenamtlicher Basis einen Notruf für vergewaltigte Frauen und Mädchen organisierte und inzwischen eine äußerst wichtige Beratungsstelle für Frauen ist, fällt in die Anfangszeit der Gleichstellungsbeauftragten.
„Die Themen Kinderbetreuung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf ziehen sich wie ein roter Faden durch meine Arbeit. Von 1994 bis 1997 war ich für die festen Grundschulzeiten in der Stadt zuständig“, erzählt Marion Gurlit, die 1998 selbst Mutter einer Tochter wurde. In diesem Jahr richtete sie zusammen mit der damaligen Gleichstellungsbeauftragten des Kreises auch die Beratungsstelle „Frau & Beruf Stormarn“ ein, die inzwischen seit fast einem Vierteljahrhundert sehr erfolgreich Frauen berät, die in den Beruf zurückkehren, sich eine Existenz aufbauen oder beruflich verändern wollen.
Ein weiteres wichtiges Thema der Gleichstellungsbeauftragten ist häusliche Gewalt. 1994 wurde erstmals eine Frauennotwohnung in der Kreisstadt eingerichtet. Zwei Jahre später eröffnete dann das Frauenhaus in Ahrensburg. 2005 wurde dann die bekannte Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“, eine gemeinsame Aktion der Bäckerinnung und der Gleichstellungsbeauftragten zur häuslichen Gewalt, ins Leben gerufen.
Besonders am Herzen liegt Marion Gurlit das Thema Frauen und Politik, denn nur rund 30 Prozent aller Kommunalpolitiker sind Frauen. Deshalb entstand die Idee, ein Buch über starke und in der Politik engagierte Stormarnerinnen zu schreiben. Vor zwei Jahren wurde von Marion Gurlit das Buch „Die Gestalterinnen: stark ideenreich kompetent – Stormarns Politikerinnen“, ein Buch über Frauen in der Kommunalpolitik, als gemeinsames Werk mit drei weiteren Gleichstellungsbeauftragten herausgegeben.
Das jüngste Projekt der Gleichstellungsbeauftragten ist der Podcast „Frauen gleichberechtigt“. Alle 14 Tage geht Marion Gurlit mit einer neuen Folge und einem neuen Thema auf Sendung. „Bei meinen Infoveranstaltungen war früher die Hütte voll. Inzwischen kommt da kaum noch jemand, denn die Frauen informieren sich übers Internet. Deshalb entstand die Idee eines Podcasts, der auch gerne von Jüngeren angeklickt wird“, so Marion Gurlit.
Das Jubiläum des Gleichstellungsbüros soll am Freitag, 23. September, mit einem Empfang für geladene Gästen im Kub gefeiert werden. Anschließend tritt dann um 20 Uhr das Improvisationstheater „Steife Brise“ im Rahmen der Frauenkulturtage um 20 Uhr im Kub auf. Karten gibt es im Vorverkauf im Bürgerbüro oder an der Abendkasse.

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