Archiv der Kategorie: Presseartikel

Oldesloer Bücherzelle und Tauschhaus müssen umziehen

Stormarner Tageblatt  07.01.2021

Oldesloer Bücherzelle und Tauschhaus müssen umziehen

Bücher, von denen sie schon gehört hat, nimmt Anastassia Judina gerne mit. Fachliteratur findet sie hier allerdings nicht.  link
Bücher, von denen sie schon gehört hat, nimmt Anastassia Judina gerne mit. Fachliteratur findet sie hier allerdings nicht. link

Bad Oldesloe Aufgrund dringender Reparaturen an den Abwasserleitungen in der Hagenstraße durch die Stadtwerke Bad Oldesloe müssen sowohl das Tauschhaus als auch die Bücherzelle abgebaut werden. Das teilte die Stadt Bad Oldesloe mit
Die Sanierungsmaßnahme erfolge zwar grabenlos, allerdings müsse für die Dauer von sechs Wochen das Schmutzwasser provisorisch ab dem Schacht vor der Mühlenstraße 3 überirdisch in die Lübecker Straße gepumpt werden.
Damit die Sanierungsmaßnahmen effektiv umgesetzt werden können, müssen die offene Bücherzelle sowie das Tauschhaus vorübergehend verlegt werden. Ab dem 11. Januar 2021 und für die Dauer der Maßnahme werden die Bücherzelle sowie das Tauschhaus vorübergehend im Kulturhof ihren Platz finden. Der Zugang ist dann über die Hofeinfahrt möglich, täglich von 8.30 bis  12 Uhr und 13 bis 16.30 Uhr. Die Verwaltung bittet die Bürger um Beachtung. st

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Stille Zeitzeugen der Geschichte

Stormarner Tageblatt  06.01.2021

Auftakt der Serie über ausgewählte Straßen in Bad Oldesloe, ihrer Namensgebung und Besonderheiten

Bad Oldesloe Die Benennung von Straßen hat eine lange, historische Tradition. Die Geschichte der Straßennamen zeigt, dass es in den unterschiedlichen Epochen bestimmte prägende Muster gab, nach denen Straßen benannt wurden. Straßennamen und Namen von Plätzen sind deshalb fast so etwas wie ein Archiv. Im Mittelalter gab es in allen größeren Städten meist zahlreiche kleine Gassen, in denen eine Handwerkszunft oder Bevölkerungsschicht lebte, nach denen die Gassen benannt wurden. Im Zeitalter des Absolutismus wurde es üblich, Straßen nach dem aktuellen Monarchen zu benennen, eine Tradition, die in Deutschland bis 1918 Bestand hatte, darauf gehen Straßennamen wie Friedrichstraße oder Wilhelmstraße zurück. Die Straßen neuer Wohnviertel werden oft alle nach demselben Muster benannt. Das können Künstler sein, aber auch Vogel- oder Blumennamen. Neben der Ordnungsfunktion dient die Straßenbenennung der Wahrung gemeindlicher Traditionen oder der Ehrung verdienter Bürger und Persönlichkeiten.
Die Benennung von Straßen ist genau geregelt. Das Recht, den öffentlichen Straßen und Plätzen Namen zu geben, ist nämlich eine Selbstverwaltungsangelegenheit der Stadt, die bei der Wahl der Straßennamen einen ziemlich weiten Ermessensspielraum hat. Ein „Recht“ auf einen bestimmten Straßennamen haben die Anlieger aber nicht. Die Straßennamen müssen eine „hinreichende Unterscheidbarkeit“ gewährleisten. Bei einer Straßenumbenennung sind bestehende Interessen der Anlieger an der Beibehaltung des bisherigen Straßennamens im Rahmen der Abwägung zu berücksichtigen.
Das ist auch in Bad Oldesloe nicht anders. In der Praxis beschließt hier die Stadtverordnetenversammlung über den Bau- und Planungsausschuss die Straßenbenennung. Manchmal ist es erforderlich, den Straßennamen zu ändern. Auch diese Aufgabe wird von der Bauverwaltung koordiniert. Die Straßennamensgebung und Hausnummerierung ist somit eine ordnungs- und kommunalrechtliche Angelegenheit. Insgesamt 221 Straßen werden im Straßenverzeichnis der Stadt Bad Oldesloe aufgeführt. Einige davon sind Bundesstraßen, wie die Ratzeburger Straße und die Hamburger Straße, andere kleine Wohn- und Anliegerstraßen.
Viele Straßennamen führen auf historische Begebenheiten zurück, wie etwa die Salinenstraße und die Königstraße. Andere greifen alte Flurnamen auf oder wurden nach bekannten und prominenten Persönlichkeiten benannt, wie etwa die Hindenburgstraße und die Lorentzenstraße.
Was hinter dem Straßennamen „Königstraße“ steckt, ist relativ einfach zu erraten – wahrscheinlich ein König. Aber was hat es mit dem Pferdemarkt und der Heiligengeiststraße auf sich? srp

Der „Pferdemarkt“

Platz an der Kreuzung Berliner Ring/Segeberger Straße diente in seiner Historie verschiedensten Zwecken

Der historische Pferdemarkt mit dem Gast- und Logierhaus Heuer. st
Der historische Pferdemarkt mit dem Gast- und Logierhaus Heuer. st

Insgesamt 221 Straßen werden im Straßenverzeichnis der Stadt Bad Oldesloe aufgeführt. Das Stormarner Tageblatt wird in loser Folge einige dieser Straßen vorstellen und erklären, woher deren Namen kommen und was es damit auf sich hat.

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Corona: 15 Neuinfektionen und sechs Todesfälle im Kreis Stormarn

Stormarner Tageblatt  05.01.2021

Corona: 15 Neuinfektionen und sechs Todesfälle im Kreis Stormarn

 
 

Bad Oldesloe 15 weitere Menschen haben sich im Kreis Stormarn mit den Corona-Virus infiziert. Die Gesamtzahl der klinisch bestätigten Fälle beträgt 3321 (Stand: 4. Januar, 15 Uhr). 
Zehn Intensivbetten sind zur Zeit im Kreis Stormarn frei, vier infizierte Personen werden intensiv behandelt, zwei Personen müssen in den Krankenhäusern invasiv beatmet. „Leider müssen wir auch mitteilen, dass während der vergangenen vier Tage insgesamt sechs infizierte Personen verstorben sind. Genauere Angaben zu den Altersgruppen liegen nicht vor“, erklärt Michael Drenckhahn, Sprecher der Kreisverwaltung.  Insgesamt sind bisher kreisweit 84 Todesopfer zu beklagen.
Im Kreis Stormarn (244.156 Einwohner) wurden innerhalb der vergangenen sieben Tage 258 Neuinfektionen bestätigt. Das entspricht einem Inzidenzwert von 105,7 pro 100.000 Einwohner. vst

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Zu spät oder zu hart? Diskussion über Ordnungsamtsvorgehen in Bad Oldesloe

Stormarner Tageblatt  04.01.2021

Zu spät oder zu hart? Diskussion über Ordnungsamtsvorgehen in Bad Oldesloe

Blick in das umgebaute Geschäft. Niemeier
Blick in das umgebaute Geschäft. Niemeier

Patrick Niemeier
Bad Oldesloe Die Betreiber des Bad Oldesloer Zeitschriften- und Lottogeschäfts „Pareibo“ wissen nach eigener Aussage noch immer nicht wie ihnen geschieht. Mitte der Woche sei ihnen vom Ordnungsamt mitgeteilt worden, dass sie wegen der Lockdownregeln schließen müssen. Einen Tag zuvor habe derselbe Mitarbeiter ihnen gesagt, sie dürften öffnen, wenn sie ihr Sortiment umbauen. Bei der Abnahme habe es dann geheißen, dass die Mitarbeiterinnen ja noch an die Waren kommen könnten, die nicht mehr verkauft werden sollen und daher bliebe das Geschäft geschlossen.
Die Verwirrung sei groß gewesen – auch über das schroffe Auftreten des Verwaltungsmitarbeiters. Ihnen sei auch keine schriftliche Information gegeben worden. „Wir sind keine Konfliktmenschen. Daher haben wir sofort umgebaut, als diese Lösung vorgeschlagen wurde“, sagt Inhaberin Nadine Reiher. Nach dem erneuten Besuch des Ordnungsamts sei sie auch durch den Tonfall so erschrocken, dass sie „erstmal noch neben mir stehe“. Viele Fragen kämen auf, sagt ihr Mann Patrick Reiher. Ein Diskussionspunkt sei, wieso die Schließung jetzt erfolge. Die Grundlage sei, dass nur Geschäfte öffnen dürfen, die 50 Prozent der erlaubten Waren anbieten. Da könnte es auf die Zählweise ankommen: „Stückzahl, Umsatz, Fläche?“, fragen die Reihers. Und wenn es damit bei ein Problem gebe, warum sei es im Frühjahrs-Shutdown und vor dem 30. Dezember keins gewesen? Und warum dürften andere Geschäfte öffnen, die nur Teile ihres Sortiments anbieten? „Es kann doch nicht sein, dass unsere Kunden einfach ein paar hundert Meter weiter dieselben Waren einkaufen können, oder?“, fragen die Reihers.
Die Bad Oldesloer FDP hat eine Anfrage an den Bürgermeister geschickt, um die Situation klären. Wenn die notwendigen 50 Prozent nicht erreicht würden, hätte das Ordnungsamt schon am 16. Dezember die Schließung verfügen müssen, sagt die Stadtverordnete und Landtagsabgeordnete der FDP, Anita Klahn. „Es ist für die Akzeptanz der Corona-Bekämpfungsmaßnahmen unerlässlich, dass diese auf gesicherter rechtlicher Grundlage geschehen und für die Betroffenen nachvollziehbar erklärt werden“, sagt sie. Entweder dürfe ein Geschäft öffnen oder nicht. Ein Abdecken oder Ändern des Sortiments sei nicht vorgesehen. Die FDP hat daher Bürgermeister Jörg Lembke aufgefordert, zu klären, wie die 50 Prozent bei Pareibo ermittelt wurden und warum eine Abdeckung von Teilen des Sortiments ins Spiel gebracht wurde. Außerdem wolle man wissen, ob auch andere Geschäfte mit solchen Auflagen konfrontiert worden seien.
Auch die Wirtschaftsvereinigung Bad Oldesloe betonte, dass eine Gleichbehandlung und ein transparentes Vorgehen wichtig seien. „Um die Akzeptanz für die Maßnahmen zu erhöhen, ist es wichtig, dass sichergestellt ist, dass überall die gleichen Maßstäbe angesetzt werden. Alles andere verstehen weder Gewerbetreibende noch Bürger“, sagt Nicole Brandstetter, Vorsitzende der Wirtschaftsvereinigung.
Die Stadtverwaltung selbst war zu dem Thema seit dem 30. Dezember bisher für Rückfragen nicht zu erreichen.

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Betrachtungen zum Wochenausklang: Auf die Spitze getrieben…

Stormarner Tageblatt  02.01.2021

Stormarner Wochenschau

Auf die Spitze getrieben…

Tschüs Corona, auf Nimmerwiedersehen!  Karikatur Megi Balzer
Tschüs Corona, auf Nimmerwiedersehen! Karikatur Megi Balzer

Patrick Niemeier, Stephan Poost und Volker Stolten
Anders
Weihnachten im Lockdown war anders. Aber von vielen Seiten hörte man auch, dass es besinnlicher und ruhiger war. Der Stress mit dem eng gestrickten Zeitplan, wann man denn noch alle Verwandten und Nachbarn und Großtante Hermine besuchen kann, war zwangsweise entzerrt und entschleunigt. Natürlich fehlten vielen Familien große Feiern und Singles fehlte die Möglichkeit auszugehen – doch insgesamt hielt auch gefühlt mehr Ruhe Einkehr in ein doch in den vergangenen Jahren immer mehr von Kommerz und Hektik geprägtes Fest. Ein kleiner positiver Nebeneffekt in einer relativ großen Katastrophe.

Coronas Mondfahrt
„Schieß mich doch zum Mond. Lass mich los und sag, das war’s…“, sang schon Swing-Entertainer Roger Cicero ( 2016) in Anlehnung an den Evergreen „Fly me to the Moon“ von Frank Sinatra. Nichts einfacher als das. Zumindest aus Sicht unserer Karikaturistin, die das fiese Virus einfach auf die Rakete spießt und es zum Mond schießt. Besser noch in ein schwarzes Loch, wo, salopp gesagt, dieses „Mikro-Mistvieh“ dann elendig verrecken kann. Letzter Funkspruch von Corona: „Professor Drosten, ich habe ein Problem…“ (jede Ähnlichkeit mit der US-Mondmission Apollo 13 vor 50 Jahren und dem legendären Ausspruch „Houston, wir haben ein Problem…“ wäre rein zufällig).
Ja, wenn es doch nur so einfach wäre. Leider ist es das nicht. Das Virus wird uns auch im neuen Jahr zusetzen und unter die Haut gehen. Aber – so muss es einfach sein – die Zeit läuft für uns und gegen Corona. Am 4. Januar nimmt das Impfzentrum in Bad Oldesloe den Betrieb auf, die Zentren in Reinbek und Großhansdorf folgen. Dann wird dem Virus hoffentlich nach und nach der Garaus gemacht. Daumen drücken! Möge die Macht des Impfstoffs mit uns und die Pandemie in naher Zukunft Geschichte sein. In diesem Sinne allen Leserinnen und Lesern ein gutes, ein besseres neues Jahr!

Mangel
Ist das schon der viel zitierte Fachkräftemangel? Die Arbeitsagentur vermeldet einen Bewerbungsrückgang für die klassische Ausbildung. Die Industrie- und Handelskammer spricht von rund zehn Prozent weniger Ausbildungsverträgen. Sicher, Corona ist ein Punkt, warum die Zahl der Bewerber sich verringert. Weniger Ausbildungsmessen, schlechtere Möglichkeiten, sich zu informieren sind sicherlich Gründe. Auf der anderen Seite muss die klassische Ausbildung im Handwerk, der Industrie oder im Handel mit vielen anderen Ausbildungen konkurrieren. Über 20.000 Studiengänge soll es in Deutschland geben, jeder zweite machte heute schon Abitur. Dazu Schulabgänger, die sich längst nicht mehr mit den herkömmlichen Ausbildungen begnügen. Ein Mangel an Bewerbern heißt am Ende nur, dass eine Ausbildung nicht attraktiv ist, sei es aufgrund schlechter Bezahlung oder ungünstiger Arbeitszeiten. Hier müssen die Unternehmen ansetzen, um auch in Zukunft gute Auszubildende zu haben.

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