Archiv der Kategorie: Presseartikel

Pro und Contra aus der Geschäftswelt

Stormarner Tageblatt  03.11.2020

Vor dem „Lockdown“ fand in Bad Oldesloe ein verkaufsoffener Sonntag statt

Der eingesetzte Sicherheitsdienst in der Bad Oldesloer Fußgängerzone Niemeier
Der eingesetzte Sicherheitsdienst in der Bad Oldesloer Fußgängerzone Niemeier

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Wichtig für die Kaufleute oder überflüssig und zu gefährlich? Am 1. November führten Kaufleute in der Bad Oldesloer Innenstadt trotz der steigenden Infektionszahlen und einer Corona-Inzidenz von weiterhin über 60 einen verkaufsoffenen Sonntag durch. Die Reaktionen darauf fielen sehr unterschiedlich aus. Die Stadt war gut gefüllt – aus Sicht mancher Besucher sogar zu voll. Eine ganze Reihe Geschäfte hatte bereits im Vorwege eine Teilnahme ausgeschlossen.
So machten neben dem Zeitschriftenladen Pareibo, die Buchhandlung Willfang oder auch der Innenstadt-Supermarkt Peters auch mehrere kleinere Läden nicht auf. Auch im Vorwege hatte es Kritik am Sinn der Veranstaltungen gegeben. Für manche Passanten enttäuschend. Daniela Frackmann von der MachBar, die sich bewusst gegen eine Öffnung entschied, bezog deutlich Stellung.
„Auch wenn wir jeden Kunden, jeden Einkauf jetzt mehr denn je brauchen, ist es aus unserer Sicht keine langfristig kluge Entscheidung, viele Menschen geballt in die Stadt zu locken“, sagt die MachBar-Inhaberin. Sie sehe die möglichen Konsequenzen eines verkaufsoffenen Sonntags sogar negativ: „Wenn die Infektionszahlen weiter steigen, werden wir mit Sicherheit künftig auch schließen müssen“. Da die Gesundheit ihrer Kunden und Mitarbeiter für sie an erster Stelle stehe, sei es für sie keine Frage gewesen, dass sie sich an dem Sonntag nicht beteiligen könne.
Jan Rohde vom Organisationsteam bedauert, dass „einige kleinere Läden leider ihre Teilnahme absagten“. „Sie hatten bedenken die Corona-Auflagen einzuhalten“, sagt er. Die geöffneten Geschäfte hätten sich über eine „gute Frequenz“ gefreut. Vor der Eisdiele und den Bäckern hätten sich lange Schlangen gebildet. Aus seiner Sicht ein Zeichen für den Erfolg des Events. Auch die Foodtrucks und kleinen Marktstände auf dem Marktplatz hätten sich über regen Zulauf freuen können.
Ungefähr zehn Prozent der Besucher hielten sich nicht an die Maskenpflicht. „Insgesamt waren die Leute sehr vernünftig. Manche hatten es schlichtweg vergessen. Aber die große Mehrheit hielt sich an die Regeln“, sagt Heiko Krenz vom engagierten Sicherheitsdienst CSS. „Natürlich waren auch einige wenige dabei, die sich nicht an die Pflicht halten wollten. Das wurde dann geregelt“, sagt Krenz. In der Vorwoche sei es in Ahrensburg aber zu deutlich mehr Problemen gekommen was die Uneinsichtigkeit oder Ignoranz einiger weniger anging, als jetzt in der Kreisstadt.
Rohde zog ein positives Fazit: „Alle sind glücklich, dass es mit Hilfe von Stadt, Kreis und Ordnungsamt gelungen ist, in diesen schweren Zeiten, einen schönen und entspannten Einkaufssonntag zu ermöglichen“, sagt er.

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Lichter aus im Lichtspielhaus

Stormarner Tageblatt  03.11.2020

Der „Lockdown light“ sorgt dafür, dass auch die beiden Stormarner Kinos ab heute für einen Monat wieder schließen müssen

Bad Oldesloes Kino-Chef Heinz Wittern im Foyer des OHO-Kinos Fischer
Bad Oldesloes Kino-Chef Heinz Wittern im Foyer des OHO-Kinos Fischer

Finn Fischer Bad Oldesloe / Bargteheide Ab Montag, 2. November, sind Bars und Restaurants auch in Stormarn geschlossen, es gibt keine Theateraufführungen und Konzerte mehr und auch die Kinos dürfen keine Filme mehr zeigen: Der von Bund und Ländern beschlossene „Lockdown Light“, der den ganzen November über gilt, trifft vor allem das Freizeitleben.
Erst wenige  Tage vor der erneuten Schließung hat Heinz Wittern erfahren, dass er sein Oldesloer OHO-Kinocenter ab Montag für vier Wochen schließen muss. Überraschend kam die Nachricht für ihn nicht: „Wenn wir ehrlich sind, wussten wir doch alle seit Frühjahr, dass es eine zweite Welle geben wird.“ Er habe das Gefühl, dass die Politik das lange habe nicht sehen wollen.
Tatsächlich wollten noch vor etwas mehr als zwei Wochen die Chefs der Länder nicht so recht auf Kanzlerin Angela Merkel zu hören, die eindringlich vor einem Anstieg der Infektionszahlen warnte und auf drastische Verschärfungen pochte. „Wir werden uns dann alle in zwei Wochen wiedersehen“, sagte Merkel damals. Und so kam es dann auch. Keine zwei Stunden brauchte es, bis die Ministerpräsidenten umfassenden Verschärfungen zustimmten.
Kontaktbeschränkungen, ausgedehnter Maskenpflicht, Tourismusverbot, keine Freizeitveranstaltungen mehr. Für einen Monat. Was das für Auswirkungen auf die Gastronomie und Kulturbranche haben wird, ist nicht abzusehen. Klar ist: Es wird eng für viele Betriebe.
Wenn Heinz Wittern sagt, er habe Verständnis für die Maßnahmen, klingt das wie ein Standardsatz. Seine Enttäuschung kann der Kinochef nicht so recht verbergen.
„Wir haben jetzt vier Monate ganz viel gemacht, die Hygieneregeln eingehalten und meines Wissens nach gibt es keinen bekannten Fall einer Ansteckung in einem Kino“, sagt Wittern.
Auch in dem Oldesloer Filmhaus konnten die vorgeschriebenen Abstände problemlos eingehalten werden, über Maskenpflicht bis zum Platz im Kinosaal beschwerte sich laut Wittern so gut wie niemand. Er habe sich gewünscht, dass zumindest die Kinos geöffnet bleiben dürfen. Das nicht nur aus Eigeninteresse. Wenn schon ausgehen und feiern gerade nicht drin ist, dann doch wenigstens eine Filmvorführung. Und auch die angestellten Minijobber, die jetzt für einen Monat kein Geld bekommen, trifft die Entscheidung hart.
Wie hoch der finanzielle Schaden ist, kann Heinz Wittern noch nicht beziffern. Bei einem Blick auf die Zahl der ausgefallenen Vorführungen wohl nicht unerheblich. Von rund 3000 Terminen sind bereits 1000 ausgefallen. Im November dürften noch rund 300 hinzukommen. Wittern: „Wir rechnen fest damit, dass wir hier in Schleswig-Holstein am 3. Dezember wieder starten können.“ Die Zeit werde er nutzen, das Kino auf Vordermann zu bringen.
Auch ein anderer Kulturbetrieb ist vom „Lockdown Light“ getroffen: Das Kleine Theater in Bargteheide mit seinem Kino. Norbert Ohl, ehrenamtlicher Kinochef, hätte den Kinobetrieb gern aufrecht erhalten. Er akzeptiere die Entscheidung, sei aber dennoch enttäuscht. Dass die Schließung des Bargteheider Kinos Auswirkungen auf die Infektionszahlen hat, glaubt er nicht.
„In unserem Fall geht es um einen gut gelüfteten Saal mit einer sehr hohen Decke“, sagt Ohl. Von den 344 Sitzen seien nach dem Hygienekonzept nur 90 genutzt worden. „Da hätten wir natürlich gern auch weiterhin Filmvorführungen angeboten“, so das Vorstandsmitglied des Kleinen Theaters. Auch im November waren Veranstaltungen geplant, zu denen teilweise auch die Filmemacher eingeladen waren. Die mussten jetzt alle abgesagt werden. Im Gegensatz zu kommerziellen Kinos hat Bargteheide in der Krise einen Vorteil: So gut wie alles wird hier ehrenamtlich organisiert. Kino- und Theatersprecher Joachim Krämer: „Wir sind in der Lage, von der Miete einmal abgesehen, unsere Ausgaben gegen Null zu senken.“ So gebe es etwa keine nennenswerten Personalkosten. Die Einnahmen fehlten natürlich trotzdem.

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Die Frage nach der richtigen Halle

Stormarner Tageblatt  02.11.2020

Braucht die Stadt Bad Oldesloe eine neue, moderne Mehrzweckhalle oder mehrere Sporthallen in den verschiedenen Stadtteilen?

Turniere wie der Rudi-Herzog-Pokal füllen die Tribüne der Stormarnhalle. Niemeier
Turniere wie der Rudi-Herzog-Pokal füllen die Tribüne der Stormarnhalle. Niemeier

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Bad Oldesloe sieht sich gerne als Sportstadt, doch ist das nur noch Selbstbetrug und etwas Marketing? Seit über zehn Jahren fordern Sportvereine und Schulen mehr Sporthallen, um der steigenden Nachfrage gerecht werden zu können.
Aktuell zeigt sich seit Wochen, was passiert, wenn die Stormarnhalle dem Sport entzogen wird. Momentan ist die Halle – corona-bedingt – für Sitzungen und Treffen blockiert. Zudem muss sie in Sachen Brandschutz saniert werden. Auch eine energetische Generalsanierung steht 2023 und 2024 an. Die einzige Mehrzweckhalle der Stadt wird also langfristig fehlen. Das deutete sich seit Jahren an. Die lokalen Vereine hofften daher seit einen Jahrzehnt, dass zeitnah eine zusätzlich Ersatzhalle gebaut werden könnte.
Bürgermeister Jörg Lembke stellte jetzt im Bildungs- Sozial- und Kulturausschuss die Pläne der Verwaltung für einen Hallenneubau vor und erlitt kompletten Schiffbruch. Denn aus Sicht der Stadtverwaltung balle sich der Bedarf vor allem im Schulzentrum in der Olivet-Allee.
Das ist der erste Punkt an dem die CDU, vertreten durch Jörn Lucas, ihm deutlich widersprach. „Es gibt neue Stadtteile wie den Steinfelder Redder, den Claudiussee oder auch Bereiche wie den Hölk in dem es gar keine Sporthallen, aber den Bedarf gibt“, erklärte Lucas. Er habe die Befürchtung, dass eine Halle in der direkten Nachbarschaft der Schulen vom „Schulsport quasi aufgefressen“ werde.
Wie viel Raum für Vereinssport bleibe, sei schwer zu sagen, bestätigte auch die Verwaltung. Noch mehr stieß es unter anderem der CDU aber auf, dass nur der Bau einer Drei-Feld-Sporthalle verfolgt werde. „Wir möchten, dass geprüft wird, ob es nicht auch mehrere Ein-Feld oder Zwei-Feldhallen sein könnten“, sagte Lucas. Auch für den Schulsport sei es nicht sehr sinnvoll in der Praxis, wenn eine große Halle dann wieder künstlich in drei Felder abgetrennt werde. Die Frage, die über allem hänge, sei: was wollen wir eigentlich genau?
Die Pläne der Stadt sehen 200 Tribünenplätze, eine Parkfläche für 100 Fahrzeuge und eine Mehrzwecknutzung vor. Zwischen 16,7 und 17,5 Millionen Euro werden als Investitionssumme geschätzt. Doch muss es tatsächlich eine multifunktionale Halle sein, in der auch Treffen und Konzerte stattfinden können? Wenn das so sei, dann sei der angedachte Bauplatz zwischen Schulen und Wohnbebauung ungeeignet. Denn in den Abendstunden sei dort aus Ruhestörungsgründen sicherlich wenig möglich, kritisierte der Ausschuss. Anita Klahn (FDP) betonte, dass aus ihrer Sicht allerdings immer davon die Rede gewesen sei, dass man eine Drei-Feld- und Mehrzweckhalle in der Stadt benötige.
„Mit großen Leuchtturmprojekten haben wir ja nicht so gute Erfahrungen. Wir sollten Alternativen haben“, mahnte hingegen Tom Winter (Familienpartei/Stadtfraktion). Wichtig sei es die Folgekosten zu kennen. „Es ist lange klar, dass die Stormarnhalle saniert werden muss. Warum hat man sich nicht über Ersatz Gedanken gemacht“, fügte Winter an. Jetzt sei das illusorisch. „Wenn eine oder mehrere kleine Hallen schneller entstehen könnten, wäre das wichtiger, damit Abhilfe geschaffen wird“, sagte Lucas.
Vertreter des VfL Oldesloe reagierten entsetzt auf die Aussicht, dass frühestens 2024 mit der Planung begonnen werden könne. Vor 2026 oder 2027 wäre demnach kein Baustart. Ohne neue Mehrzweckhalle und dem langfristigen Wegfall der Stormarnhalle drohen auch Traditionsturniere und damit wichtige Einnahmequellen auszufallen. „Was haben wir bloß falsch gemacht?“, zeigte sich ein Vereinsvertreter frustriert.

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Betrachtungen zum Wochenausklang: Masken, Freiheiten und Ignoranz

Stormarner Tageblatt  30.10.2020

Stormarner Wochenschau

Masken, Freiheiten und Ignoranz

Megi Balzer
Megi Balzer

Stephan Poost und Patrick Niemeier

Kuddelmuddel Alles gar nicht so einfach. Die Landesregierung hat erlassen, dass in Einkaufsstraßen und an belebten Plätzen ein Mund-Nasenschutz getragen werden muss. Das sieht man in Bad Oldesloe etwas anders. Denn da gilt diese, so die Stadtverwaltung, nur an den Markttagen Mittwoch und Sonnabend. In Ahrensburg hingegen wird die Allgemeinverfügung in der gesamten Innenstadt angewandt. In Trittau nur in bestimmen Straßen. Kein Wunder, meint unsere Karikaturistin, dass Stormarnerinnen und Stormarner bald eine Art „Maskenkarte“ brauchen, um zu sehen, wo der der Gesichtspulli getragen werden muss. Nachdem es schon mit dem Beherbergungsverbot auf Bundesebene vor einigen Tagen ein kaum zu durchschauendes Durcheinander gab, nun dasselbe im Kreis Stormarn mit der Maskenpflicht? Versteht der Bürger das noch?

Wettbewerb Es gibt zu wenige Frauen in der Politik – auch in der Kommunalpolitik! Immer wieder machen Frauen darauf aufmerksam und gelegentlich erheben auch Männer ihre Stimme, um diesen Missstand anzuprangern. Natürlich gehören auch Frauen in die politischen Gremien, so wie auch Männer an den Herd gehören, Windeln wechseln und Kinder erziehen. Grundsätzlich gehören allerdings die besten Köpfe in die Gremien, das gilt für Führungsaufgaben in der Wirtschaft, wie auch bei Aufgaben in der Politik. Wie Männer sollten sich Frauen dem Wettbewerb stellen. Allerdings muss die Gesellschaft dafür sorgen, dass auch Frauen dazu in die Lage versetzt werden können. Es wird nämlich schwierig, sich dem Wettbewerb zu stellen, während noch zwei Kinder nebenher zu betreuen sind. Dazu muss sich einiges ändern, vor allem in den Köpfen von Männern. Wenn wir wirklich immer die besten Köpfe in den Gremien wollen, dann muss es gleich Chancen für alle geben. Eine Quote – wie oft gefordert – kann allenfalls eine Übergangslösung sein.

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Bespuckt und beleidigt: Rassismus in Bad Oldesloe

Stormarner Tageblatt  30.10.2020

Vertreter des Kinder- und Jugendbeirats berichten im Bildungs- und Sozialausschuss vom Rechtsruck

Najat Tabakh und Lennard Hammelberg im Ausschuss. Nie
Najat Tabakh und Lennard Hammelberg im Ausschuss. Nie

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Rassistische Beschimpfungen, Beleidigungen und Bedrohungen – was Najat Tabakh aus dem Bad Oldesloer Jugendbeirat berichtete, erschütterte die Mitglieder des Bildungs- Sozial- und Kulturausschuss sichtlich.
Denn ihre Erzählung handelte nicht von Erfahrungen anderer Menschen irgendwo auf der Welt, sondern von Alltagsrassismus in Bad Oldesloe. „Kopftuchweib wurde ich genannt oder angemacht, dass ich das Ding vom Kopf nehmen soll“, sagt sie. Von einer Frau sei sie sogar bespuckt worden. „Das sind oft erwachsene, ältere Menschen hier in der Stadt“, führte sie weiter aus. Dabei sei für sie die Kreisstadt längst ihre zweite Heimat. „Wir verstecken unter dem Kopftuch nur unsere Haare, nicht unser Gehirn“, betonte sie.
Das Thema war auf die Tagesordnung gekommen, weil Hendrik Holtz (Die Linke) über Maßnahmen gegen den spürbaren Rechtsruck diskutieren wollte. Dieser zeige sich in den mehrfach und immer wieder aufgetauchten Aufklebern in der Innenstadt. Auch Corona-Leugner und Verschwörungsanhänger beschmieren seit Wochen unter dem Vorwand der „Maßnahmenkritik“ Wände und Straßen mit rechtspopulistischen Sprüchen und Plakaten. So wurde Bayerns Ministerpräsident Markus Söder mit Hitlerbart gezeigt oder Parolen mit Nazi-Vokabular wie „Achtung, Medien gleichgeschaltet“ sowie das rechtspopulistische „all lives matter“ an Wände gepinselt.
Lennard Hammelberg, Vorsitzender des Kinder- und Jugendbeirats, forderte die Stadtpolitik und die Verwaltung auf, deutlicher etwas gegen Rassismus und rechte Tendenzen zu machen.
„Sie haben ein Statement abgegeben, aber von den Handlungen sehen wir bisher wenig“, nahm Hammelberg Bezug auf eine Erklärung der Stadtverordneten, die sich gegen Rassismus und Rechtsruck wandte.
„Es ist ein Problem an den Schulen. Es gibt auch bei uns Alltagsrassismus. An einer Schule hatten wir gerade das Problem, dass drei Schülerinnen von einem Schüler sogar bedroht wurden. Sie hatten Angst zur Schule zu kommen“, berichtet Hammelberg. Das sei nicht hinnehmbar. Auch Holtz drängte darauf, dass etwas geschehen müsse. „Weggucken hilft nicht. Wir können das nicht unter die Decke kehren“, so Holtz weiter. „Wir müssen handeln. Es gibt da aus meiner Sicht eine Null-Toleranz-Strategie“, sagte auch Carsten Stock (SPD). Die Grünen-Stadtverordnete Dagmar Danke-Bayer beobachtet auch eine gesamtgesellschaftliche „schleichende Rechtsbewegung“, der man sich entgegenstellen müsse.
„Gegen Rassismus vorzugehen, ist für mich und für die CDU eine Selbstverständlichkeit. Rassismus ist ein Widerspruch zu unserer Verfassung. Daher ist es keine Frage, dass es dort Unterstützung von uns gibt“, sagte Christdemokrat Jörn Lucas. Wie Vertreter anderer Parteien auch, bedankte sich Tom Winter (Familienpartei/ Stadtfraktion) für den Einsatz des Kinder- und Jugendbeirats. Dieser nehme sich nicht nur „Fun-Themen“ sondern auch ernster, gesellschaftlicher Probleme an.
Anna Schmalowski vom Kreisjugendring bot der Stadt und dem Beirat die Kooperation zu dem Thema an. Allerdings wolle man dafür auch die bereits gegen Rassismus und Rechtsruck aktiven Gruppen und Einzelpersonen in der Stadt mit an Bord holen. Die Stadtverwaltung kündigte auf Nachfrage an, dass man bis Februar kommenden Jahres ein Konzept vorlegen wolle, wie eine bessere gemeinsame politische Aufklärung gegen Rassismus und Rechtsextremismus aussehen könne.

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