Die Oldesloer Bühne plant einen Flohmarkt und eine Sketchreihe, um wieder Geld in die klamme Kasse zu bekommen
Susanne Rohde Bad Oldesloe Es sind schwere Zeiten für alle Kulturschaffenden und eine Besserung ist bisher leider nicht in Sicht. Auch die Oldesloer Bühne musste alle Vorstellungen absagen, die für diesen Frühling und Sommer geplant waren. Das plattdeutsche Stück „De rode Kiddelschött“, das eigentlich im April aufgeführt werden sollte und dann auf September verschoben wurde, musste jetzt sogar ein zweites Mal komplett abgesagt werden, weil die Sitzkapazitäten in der Theaterwerkstatt hinten und vorne nicht ausreichen, um genügend Zuschauer in den Saal zu bekommen. Das Hauptproblem sind die Hygienemaßnahmen.
„Wir hatten auf Lockerungen gehofft, und dass wir unseren Theatersaal mit 117 Plätzen laut Bestuhlungsplan besetzen können. Aber das ist vorerst leider noch nicht möglich“, sagt Heike Gräpel, die kürzlich als erste Vorsitzende des Vereins wiedergewählt wurde. „Wir haben jetzt zwar als Spende 100 nagelneue Stühle bekommen, mussten dann aber feststellen, dass wir unter den momentan geltenden Abstandsregeln nur 20 bis 30 Sitzplätze anbieten können und Aufführungen damit für uns vorerst illusorisch sind.“ Also wurde mitten in den Proben wieder die Reißleine gezogen. Der Verein hofft nun, dass es im Februar des kommenden Jahres endlich möglich sein wird, den Saal für die Aufführungen des plattdeutschen Stückes wieder „normal“ zu füllen. Im November will das Team wieder mit den Proben beginnen. Alle Akteure bleiben bei der Stange und sind weiterhin motiviert.
Bis dahin muss der Verein irgendwie durchhalten. „Alle Kosten, wie Raummiete und Versicherungen laufen ja weiter, aber wir bekommen keine Einnahmen rein. Das hängt wie ein Damoklesschwert über unserem Verein“, so Heike Gräpel. Um alles, was Geld kostet, müsse man deshalb erst mal einen großen Bogen machen.
Ein bisschen Erleichterung brachte jetzt eine Satzungsänderung bei der nachgeholten Mitgliederversammlung. „Damit können wir jetzt auch leichter Förderanträge stellen. Und auch die Mitgliederbeiträge wurden bestätigt, die kann jetzt unser Kassenwart Peter Stoll endlich einziehen. Dann sind wir wieder etwas flüssiger,“ sagt Heike Gräpel. Im Vorstand wurde neben der ersten Vorsitzenden auch Marion Teller als Spielleiterin bestätigt. 160 zahlende Mitglieder hat der Verein zur Zeit und von ihnen hängt die finanzielle Zukunft ab. „Wie bei allen anderen Theatern ist es auch bei uns so, dass wir weder Rücklagen noch Einnahmen haben. Deshalb wollen wir versuchen, für Ende November eine Sketchreihe mit Musik auf die Bühne zu bringen. Außerdem planen wir, etwas Märchenhaftes für die Weihnachtszeit zu organisieren“, so Heike Gräpel. Denn ob die beliebten Weihnachtsmärchen aufgeführt werden können, steht in den Sternen.