Wettbieten um kostenfreie Parkplätze

Stormarner Tageblatt  05.10.2022

Kostenlos das Auto in Oldesloes Innenstadt abstellen – doch wie lange darf es sein?

Die FBO möchte das kostenlose Parken in Bad Oldesloe auch in Parkhäusern ermöglichen.  Patrick Niemeier
Die FBO möchte das kostenlose Parken in Bad Oldesloe auch in Parkhäusern ermöglichen. Patrick Niemeier

Patrick Niemeier

Wie lange darf man in Zukunft in der Oldesloer Innenstadt kostenlos parken? Dieses sowieso schon immer sehr umstrittene Thema hat unlängst durch den Vorstoß der SPD neuen Schwung bekommen und hat die Qualität, den Kommunalwahlkampf mitzubestimmen.
Denn die FBO-Fraktion sieht sich selbst bereits länger als Verfechter einer fairen Parkplatzregelung in der Innenstadt und möchte nun natürlich nicht der SPD das Feld überlassen. Man reagiere erfreut über den Vorstoß. Dieser sei ein Schritt in die richtige Richtung, allerdings empfindet die FBO eine Stunde kostenloses Parken als noch zu geringe Verbesserung.

Länger als eine Stunde bei Friseur oder Arzt
Als Beispiele führt der Vorsitzende der FBO in der Kreisstadt, Dirk Sommer, Arztbesuche oder Termine mit Wartezeiten an. Dazu könnten im Dienstleistungssektor Besuche im Massage-, Nagel- oder Friseur-Studio zählen. Allerdings ging es bei dem Vorschlag der SPD auch tatsächlich um eine Entlastung der Bürger in den aktuellen Krisen und nicht darum, dass jede Besorgung oder Dienstleistung mit komplett kostenlosem Parken erfolgen kann, wie es der Vorstoß der FBO suggeriert. Laut SPD sollte die erste Stunde kostenlos sein, aber direkt im Vorwege auch ein Zwei-Stunden-Ticket gelöst werden können. Dann müsste halt nur die zweite Stunde bezahlt werden. Die FBO kritisiert derweil, dass es in Bad Oldesloe generell schwierig sei, die Zeitdauer für das Parken abzuschätzen.
Da im Vorwege bezahlt werde, bleibe Parkzeit auch ungenutzt und die Stadt bekomme zusätzliches Geld für nicht genutzte Parkzeiten. Dem hat die Stadtverwaltung allerdings bereits mehrfach entgegengehalten, dass das beim Handyparken nicht der Fall sei. Dieses werde aber noch sehr wenig genutzt, stehe aber zur Verfügung. Während die SPD in ihrem Vorschlag die Parkhäuser ausgenommen hat, möchte die FBO dieses mit in den Vorschlag für kostenfreies 2-Stunden-Parken aufnehmen.
Außerdem soll es vor der Asklepiosklinik eine zweistündige Parkzeit mit Parkscheibe geben. Solche Vorstöße zu kostenlosem Parken am Krankenhaus habe die SPD abgelehnt, betont die FBO.
„Die von der SPD beschriebenen Krisenzeiten, welche zum weiteren Umdenken bei diesem Thema anregten, hatten wir bereits vor einem Jahr, da herrschten die Pandemiebestimmungen und nicht nur unsere Bürger, sondern auch Handel, Dienstleistung und Gastronomie hatten besonders darunter zu leiden“, sagt Dirk Sommer.
Die FBO betone daher erneut, dass zwei Stunden kostenfreies Parken notwendig seien, um die Innenstadt wirklich attraktiver zu machen und zu beleben. Spannend wird sein, wie sich die Diskussion diesbezüglich in Sachen „autofreie Innenstadt“ entwickelt.

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Stormarner Wochenschau: Diskussionen und neue Fragezeichen

Stormarner Tageblatt  01.10.2022

Diskussionen und neue Fragezeichen

Karikatur: Megi Balzer
Karikatur: Megi Balzer

Von Finn Fischer, Susanne Link und Patrick Niemeier

Phantomdiskussion
Dass alle Fraktionen in der Bad Oldesloer Stadtverordnetenversammlung sich eindeutig für einen Erhalt einer Schwimmhalle in der Kreisstadt aussprechen, ist positiv. Allerdings ist es seltsam, wie diese Diskussion rund um das Travebad überhaupt zustande kam. Denn eigentlich ging es nur um die anstehende, offenbar unvermeidliche Sanierung des Hauptbeckens und alle Fraktionen waren und sind für diese Sanierung. Im Prinzip ist das, was daraus wurde, ein Lehrbeispiel dafür, wie man im beginnenden Kommunalwahlkampf so tun kann, als wenn man sich für etwas einsetze, auch wenn der Einsatz gar nicht notwendig ist. Dass das Travebad seit der langfristigen Sanierung von 2011 bis 2014 immer wieder mit neuen Problemen und Sanierungsanforderungen aufwartet, ist ein Problem. Allerdings stand seit 15 Jahren nicht mehr auf der Agenda, dass man das Hallenbad schließen oder privatisieren könnte. Dass die Linken-Fraktion im Hauptausschuss engagiert dafür antrat, dass das Bad erhalten bleibe und auf gar keinen Fall privatisiert werde, irrtierte daher. Denn wie gesagt – seit 15 Jahren ist diese Diskussion nicht mehr geführt worden. Allerdings führte dieser verbale Schachzug dazu, dass fast alle anderen Fraktionen auch betonen mussten, dass sie für den Erhalt seien, würde ja sonst auch doof aussehen im Protokoll und der Berichterstattung. Und so bekam die Diskussion – wie schon häufiger in der Oldesloer Politik – einen Fokus, um den es eigentlich gar nicht ging. Das könnte noch eine anstrengende Kommunalwahlkampfphase mit vielen Nebelkerzen und Scheingefechten werden.

Fragezeichen bleiben
So schnell kann es gehen. Nicht mal zwei Wochen ist Gabriele Hettwer im Amt und schon ist Bettina Lange wieder eingestellt. Die Personalratsvorsitzende der Stadtverwaltung Bargteheide war von Hettwers Vorgängerin Birte Kruse-Gobrecht gefeuert worden. Offiziell wegen des Verdachts des Arbeitszeitbetrugs. Jetzt gibt es „neue Erkenntnisse“, die die Personalratsvorsitzende „und den gesamten Personalrat vollständig entlasten“. So teilte es die neue Verwaltungschefin mit. Wie schon ihre Vorgängerin hielt sich Gabriele Hettwer mit Einzelheiten zurück. Wie Hettwer werden sich auch die Fraktionsvorsitzenden der Parteien in der Stadtvertretung, das ließen sie über die Bürgermeisterin mitteilen, nicht zur Rücknahme der Kündigung äußern. So endet die „Causa Lange“ für die Betroffene – das ist schön – mit einer Rehabilitation und einer Rückkehr ins Rathaus. In der Öffentlichkeit – das ist nicht wirklich zufriedenstellend – bleiben Fragen zurück, die wohl nicht mehr abschließend geklärt werden können.

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Mehrere Helfer verletzt

Stormarner Tageblatt  01.10.2022

Bewohner einer brennenden Wohnung in Lebensgefahr – Folgen des Großfeuers in Bad Oldesloe

 
Einsatzkräfte aus Reinfeld an der Brandstelle in Bad Oldesloe.  Patrick Niemeier
Einsatzkräfte aus Reinfeld an der Brandstelle in Bad Oldesloe. Patrick Niemeier

Patrick Niemeier

Eine Rauchwolke, die schon aus der Ferne sichtbar war, machte am Donnerstagnachmittag den anrückenden Feuerwehrleuten in Bad Oldesloe schnell deutlich, dass es sich bei dem Einsatz in der Hindenburgstraße, um eine größere Herausforderung handelte. Zügig war entsprechend auch das Einsatzstichwort erhöht worden. Kurz nach dem Eintreffen der ersten ehrenamtlichen Brandbekämpfer vor Ort, schlugen bereits Flammen aus dem Dachstuhl der Wohnung, die über einem Geschäft liegt.
Laut Polizei befand sich der 91-jährige Bewohner zum Zeitpunkt des Brandausbruches noch in der Wohnung. Er wurde von Helfern befreit und an den Rettungsdienst übergeben. „Er wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht“, sagt Polizeisprecherin Sandra Kilian.

Feuer griff auf Nachbargebäude über
Nachdem es zunächst so ausgesehen hatte, als könnte durch den schnellen Löschangriff sichergestellt werden, dass die Nebengebäude von dem Feuer verschont bleiben, konnte das bei einem direkten Nachbargebäude trotz des engagierten und massiven Einsatzes der Feuerwehren nicht verhindert werden. Dort seien aber keine weiteren Bewohner verletzt worden, berichtet die Polizei.

Löscharbeiten bis in die Nacht
Bei den aufwendigen Löscharbeiten, die sich bis in die Nacht hinzogen, seien allerdings auch drei Helfer im Einsatz verletzt worden. Zwischenzeitlich wurde auch das THW mit seinen Experten hinzugezogen. Das betroffene Gebäude, in dem sich die Wohnung befand, sowie ein Nachbargebäude seien durch die Schäden nicht mehr bewohnbar. Der Schaden liegt nach ersten Schätzungen vermutlich bei rund einer halben Million Euro. Die Kriminalpolizei Bad Oldesloe hat die Ermittlungen zur Brandursache eingeleitet. Die Brandstelle wurde entsprechend nach dem Ende der Löscharbeiten beschlagnahmt. „Derzeit können keine weiteren Angaben gemacht werden“, sagt Polizeisprecherin Kilian.

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Stormarner Schnappschuss

Stormarner Tageblatt  01.10.2022

Patrick Niemeier
Patrick Niemeier

Bad Oldesloe 390 Kinder sollen laut offizieller Quellen von Menschenrechtsorganisationen bereits durch den völkeerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine ermordet worden sein. Auf Initiative ukrainischer geflüchteter Frauen fand am Freitag ein Schweigemarsch vom Kultur- und Bildungszentrum aus durch die Fußgängerzone von Bad Oldesloe statt. Anschließend gedachten die rund 100 Teilnehmer auf dem Marktplatz den getöteten Kindern mit einer besonderen, emotionalen Kundgebung.
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Freies Parken in der Innenstadt?

Stormarner Tageblatt  01.10.2022

Bad Oldesloes SPD setzt sich für kostenlose Stellplätze ein / Erst nach einer Stunde sollen Gebühren anfallen

Können hier bald Tickets für kostenloses Parken gezogen werden? Wenn es nach der SPD Bad Oldesloe geht, lautet die Antwort „Ja“.  Patrick Niemeier
Können hier bald Tickets für kostenloses Parken gezogen werden? Wenn es nach der SPD Bad Oldesloe geht, lautet die Antwort „Ja“. Patrick Niemeier

Patrick Niemeier

Eine Stunde lang kostenlos parken auf allen großen Parkplätzen in der Oldesloer Innenstadt? Dieses Diskussionsthema ist gerade von der SPD Bad Oldesloe losgetreten worden. Deutet sich da ein großes Thema für den Kommunalwahlkampf an?
Aktuell kann man für eine Viertelstunde ein kostenloses Freiticket auf den Innenstadtparkplätzen ziehen. Dabei handelt es sich um die sogenannte „Brötchentaste“. Das bedeutet nicht, dass die erste Viertelstunde automatisch kostenlos ist und sich automatisch ein bezahltes Ticket anschließt. Das heißt, dass Menschen, die ein Brötchentasten-Ticket haben, nach 15 Minuten dringend zurück am Auto sein müssen, damit sie kein Knöllchen kassieren. Für die SPD Bad Oldesloe ist dieser Zeitraum eindeutig zu kurz.
Hinzu komme, dass die Stadt Bad Oldesloe in Zukunft auf die Einnahmen aus Parkgebühren Umsatzsteuer an das Finanzamt abführen muss. Daher hat die Stadtverordnetenversammlung bereits eine Erhöhung der Parkgebühren auf den Weg gebracht. Damals war die SPD für die Erhöhung.
Seitdem habe sich die Situation aber durch die Energie-Krise und die Folgen von Pandemie und dem russischen Krieg gegen die Ukraine weiter verändert. „Eine Erhöhung ist in Zeiten der Krisen und Unsicherheiten der falsche Zeitpunkt. Zurzeit ist von einer Inflation von zehn Prozent die Rede“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende und Finanzexperte Björn Wahnfried.
Daher setzen sich die Oldesloer Sozialdemokraten nun dafür ein, dass zur Entlastung der Bürger die freie Parkzeit auf Innenstadtplätzen auf eine Stunde erhöht wird. Davon verspreche man sich außerdem auch positive Impulse für die Innenstadt an sich. Gleichzeitig bleibe bei einer Ausweitung auf eine Stunde freie Parkzeit trotzdem noch der ordnende Charakter der Parkgebühren erhalten. Es könne nicht zu einem Dauerparken kommen, welches Parkplätze zu lange blockiert. Eine Stunde sei – im Gegensatz zu 15 Minuten – eine ausreichend lange Zeit, die meisten Tätigkeiten in der Innenstadt zu erledigen. Wer länger als eine Stunde brauche, müsse dann halt doch ein kostenpflichtiges Ticket ziehen. Es solle ein Zwei-Stunden-Ticket geben, bei dem aber nur die zweite Stunde bezahlt werden muss, so das Konzept der Sozialdemokraten.
Diese Regelung solle für die Parkplätze „Peters“, „Trave“, „Bürgerpark“, „Travebad“ sowie die Flächen in der Bahnhofstraße, der Brunnenstraße und der Hagenstraße getroffen werden. Die SPD hält es für eine Diskussionsgrundlage, dass diese Ausweitung der freien Parkzeit zunächst für ein Jahr beschlossen werde. Dann könne man die Wirksamkeit evaluieren. Sollte sich das Konzept bewähren, könne es auch zu einer dauerhaften Regelung in diesem Sinne kommen.

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