Archiv der Kategorie: Presseartikel

Stellungnahme des Regionalen Praxisnetzes Bad Oldesloe Reinfeld

Stormarner Tageblatt  19.12.2020

Stellungnahme des Regionalen Praxisnetzes Bad Oldesloe Reinfeld

Bereits seit einigen Wochen treffen sich auch hier in Bad Oldesloe die sogenannten Querdenker und Leugner der aktuellen Coronasituation jeden Montag, um auf dem Marktplatz gegen die Maßnahmen der Bundes- und Landesregierung zur Eindämmung der Pandemie zu demonstrieren.
Wir, die Mitglieder des Regionalen Ärztenetzes Oldesloe Reinfeld (ROR), sehen uns durch die von diesen Querdenkern gezielt verbreiteten Fehlinformationen und Verharmlosungen dazu gezwungen, hier konkret Stellung zu beziehen.

In unserem Arbeitsalltag betreuen wir seit Anfang des Jahres jeden Tag Menschen unterschiedlicher Altersgruppen mit unterschiedlichsten Vorerkrankungen, die sich mit SARS-COV 2 Virus (Covid19) infiziert haben. Alle diese Menschen zeigen vielfältige Symptome, die glücklicherweise oft gut beherrschbar sind. Dennoch führt die durch die Erkrankung notwendige häusliche Isolation oft zu Unruhe und Ängsten, die wir Ärzte durch eine engmaschige Überwachung zu erleichtern versuchen. Neben diesen leichten Infektionsverläufen haben wir es aber auch immer wieder mit Patienten zu tun, bei denen die Erkrankung zu schwerwiegenden Symptomen führt, wie zum Beispiel akuter Luftnot, schweren Hustenattacken, hohem Fieber und Herzrasen. Wenn diese Beschwerden zu Hause nicht beherrschbar sind, müssen diese Patienten unter schärfsten Hygienemaßnahmen in eine Quarantänestation mit Intensivkapazitäten der umliegenden Krankenhäuser verlegt werden. Trotz aller medizinischer Bemühungen sterben einige Menschen an den Folgen ihrer Covid-19 Erkrankung, in den letzten Tagen mit stark steigender Tendenz. Daher ist die von den Querdenkern gerne geäußerte Aussage, dass das Covid Virus bisher keine Todesopfer gefordert hat, falsch.

Vor weniger als einem Jahr ahnte niemand auf dieser Welt, was durch diese Pandemie auf die Menschheit zukommen würde.  Auch jetzt ist es praktisch unmöglich, die zukünftige Entwicklung des Infektionsgeschehen sicher vorherzusagen. Somit kann auch die Politik, können auch die Bundes- und Landesregierungen ihren Entscheidungen nur kurzfristig auf aktuelle Entwicklungen reagieren.

Wir Ärzte des ROR, die die regionale Grundversorgung bilden, appellieren an alle Mitbürger, die Verordnungen und Schutzmaßnahmen, wie Kontaktbeschränkungen, das Tragen von Mund-Nasen-Schutz sowie das Einhalten von Abständen, im täglichen Leben sehr ernst zu nehmen. Nur durch konsequentes gemeinsames Handeln und eine große Selbstdisziplin erscheint eine Eindämmung der Pandemie möglich.
Die Querdenker und Coronaleugner mit ihrer systematischen Verbreitung unbewiesener pseudo-wissenschaftlicher Behauptungen führen zu einem hohen Grad der Verunsicherung unter den Menschen. Dies bedeutet für uns in der Praxis, dass wir viel wichtige Zeit dadurch verlieren, dass wir unbewiesene Aussagen richtigstellen und unsichere Patienten beruhigen müssen.

Veröffentlicht unter Presseartikel |

Ärzte-Appell gegen Querdenker

Stormarner Tageblatt  19.12.2020

Stormarner Hausärzte machen sich Sorgen, warnen vor Fehlinformationen und appellieren, die Maßnahmen ernst zu nehmen

Stephan Poost
Bad Oldesloe Viele Hausärzte in Bad Oldesloe und Reinfeld machen sich angesichts der Corona-Situation Sorgen um die Stormarnerinnen und Stormarner. Die im Regionalen Ärztenetz Oldesloe Reinfeld (ROR) organisierten Ärzte wenden sich jetzt mit einem dringenden Appell an die Menschen. „Wir appellieren, die Verordnungen und Schutzmaßnahmen, wie Kontaktbeschränkungen, das Tragen von Mund-Nasen-Schutz sowie das Einhalten von Abständen, im täglichen Leben sehr ernst zu nehmen“, erklärt Dr. Tina Teichmann, Ärztin in Bad Oldesloe.
Immer wieder, so erzählt die Ärztin, habe man mit Covid-19-Patienten zu tun. Auch wenn viele mit beherrschbaren Symptomen davonkämen, gebe es immer wieder schwere Infektionsverläufe. Nicht zuletzt durch die Querdenker-Demos in der Kreisstadt sehen sich die Ärzte jetzt genötigt, Stellung zur derzeitigen Corona-Situation zu beziehen. Beachtenswert ist die Einmütigkeit, mit der die Ärzte dies tun: 29 Ärztinnen und Ärzte aus Bad Oldesloe und Reinfeld haben den Appell unterzeichnet. „Wir wollen gezielt gegen die verbreiteten Fehlinformationen und Verharmlosungen vorgehen“, so Dr. Tina Teichmann zur Motivation der Mediziner. Vor allem in der täglichen Praxis begegnen ihnen die Behauptungen und Falschinformationen die in der Bevölkerung kursieren. Zeitaufwändig müssen sie unbewiesene Behauptungen richtigstellen und die verunsicherten Patienten beruhigen. Das koste Zeit und halte von der eigentlichen Arbeit der Hausärzte ab.
Die Ärtze des Regionalen Praxisnetzes Bad Oldesloe Reinfeld wissen,  dass sie kaum einen Querdenker überzeugen können. „Nichts zu tun, bringt aber auch nichts“, hält Teichmann dagegen und hofft gemeinsam mit ihren 28 Kolleginnen und Kollegen auf die Einsicht und Mitarbeit der Menschen im Kreis Stormarn.

Veröffentlicht unter Presseartikel |

Betrachtungen zum Wochenausklang Filmgruß, Streit und die Zeichen der Zeit

Stormarner Tageblatt  19.12.2020

Stormarner Wochenschau

Filmgruß, Streit und die Zeichen der Zeit

Orgelpfeifen-Schutzmasken – sicher ist sicher...Megi Balzer
Orgelpfeifen-Schutzmasken – sicher ist sicher…Megi Balzer

Patrick Niemeier, Stephan Poost und Volker Stolten
Filmischer Gruss
Vor einigen Wochen wurden in Bad Oldesloe kleine Detektive filmisch begleitet, während sie auf der Suche nach dem Weihnachtsmann waren. Nun hat die Stadt einen neuen Film veröffentlicht, der Einblicke in die Weihnachtsvorbereitungen Oldesloer Familien bietet. Ein junger Regisseur hat den Film besonders für die Bewohner der Alten- und Pflegeheime gedreht, die aufgrund der anhaltenden Corona-Beschränkungen besonders unter der Einsamkeit in der Vorweihnachtszeit leiden. Eine tolle Idee, die gemeinsam mit dem Kub und der Musikschule umgesetzt wurde. Das sage einer, in der Kreisstadt sei kulturell nichts los!

Tiefe Gräben
Es gab mal eine Zeit, da war Bargteheide wie das berühmte gallische Dorf, das allem und jedem trotzte – ein Vorzeige-Ort. Bargteheide stand wie ein Fels in der Brandung. Rundherum bröckelte es finanziell, zwischenmenschlich. Neidvoll wurde auf die Schuldenfreiheit und das gute Miteinander geschaut. Klar, war nicht alles Gold, was glänzte und man sich nicht immer grün. Aber am Ende hat man sich stets zusammengerauft und an einem Strang gezogen – für die Stadt, für die Bürger, für das Gemeinwohl. Und heute? Heute bestimmen offene Grabenkämpfe die Szenerie in „Stormarns lebendiger Stadt“. Seit Monaten läuft es alles andere als rund. Kommunalpolitik schießt gegen Verwaltung. Und die schießt munter zurück.Explizit Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht steht im Fadenkreuz.  Im Oktober hieß es von Seiten der CDU, WfB und FDP, sie sei beratungsresistent und ignoriere Beschlüsse. Die Replik folgte auf dem Fuße. Nun erhitzt eine von der Verwaltung initiierte große Baumfäll-Aktion am Südring die politischen Gemüter. Politik fühlt sich hintergangen und sieht keine Notwendigkeit für diese Abholz-Maßnahme. Kruse-Gobrecht widerspricht und verteidigt die Maßnahme. Zumindest soll nun geprüft werden, ob nicht zu viele Bäume der Axt oder Motorsäge zum Opfer fielen. Und dann? Was kommt als Nächstes? Kommen wieder Hiobsbotschaften? Vielleicht sollte Altbürgermeister Werner Mitsch, seines Zeichens Mediator, als „Friedensstifter“ fungieren. Vielleicht gelingt es ihm, die Wogen zu glätten. Zum Wohle der Stadt, der Bürger, des Gemeinwohls. Denn dafür sind alle Verantwortlichen da. Für nichts anderes!

Veröffentlicht unter Presseartikel |

Online-Sitzungen in Trittau und Oldesloe – Ahrensburg sagt nein

Stormarner Tageblatt  18.12.2020

Die Lokalpolitiker in Trittau und Bad Oldesloe sind mehrheitlich für öffentliche Internet-Streams im Notfall

Finn Fischer und Patrick Niemeier
Bad Oldesloe / Trittau / Ahrensburg Welche Macht die sogenannten Internettrolle, Hetzer und rechtsextreme Parteien haben, die Hass im Internet verbreiten, zeigt sich derzeit in Diskussionen rund um mögliche Onlineübertragungen von lokalen politischen Sitzungen. Aus Angst vor möglichen Reaktionen weigert sich Ahrensburger Lokalpolitik jetzt sogar mehrheitlich einer Satzungsänderung zuzustimmen, die die Live-Übertragung von Stadtvertreter- und Ausschusssitzungen ins Internet ermöglicht.
Einen Widerspruch des Bürgermeisters gegen diese Haltung hat die Stadtverordnetenversammlung abgelehnt. Das bedeutet im schlimmsten Fall: Wenn wegen der Pandemie keine Präsenz-Sitzungen mehr abgehalten werden können, ist Ahrensburg politisch handlungsunfähig. Ein weiteres Mal hatte Bürgermeister Michael Sarach darauf hingewiesen, dass der Beschluss nicht bedeuten würde, dass künftig alle Sitzungen ins Internet übertragen werden: „Es geht dabei nur um absolute Ausnahmefälle, wenn Präsenz-Sitzungen nicht mehr möglich sind.“
„Wenn wir dem so stattgeben, sieht das Land nicht, dass wir mit der Übertragung ins Internet ein Problem haben“, sagt Benjamin Stukenberg (Die Grünen). Genauso sieht das die SPD-Fraktion. „Wir müssen uns hier stur stellen und das Land zwingen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen“, sagt Bela Randschau (SPD).

Trittauer Politik stimmt trotz Bedenken zu

Auch in Trittau diskutierte die Gemeindevertretung kontrovers über die Möglichkeit, im Notfall Videositzungen abhalten zu können. Einzelne Gemeindevertreter äußerten die Sorge, dass die  Live-Übertragung ins Internet von Populisten missbraucht werden könnte. „Es ist richtig, dass alles mitgeschnitten und damit Schindluder getrieben werden kann“, sagte Detlef Ziemann (Die Grünen). Aber Stadtvertreter seien eben auch Personen des öffentlichen Lebens und „ob das passiert, wird sich dann zeigen.“
Mehrheitlich stimmten die Gemeindevertreter trotz Bedenken für die Satzungsänderung. Auch weil Bürgermeister Oliver Mesch deutlich machte, dass es rechtlich derzeit keine andere Möglichkeit gibt, wenn Gemeindevertretung und Stadtverwaltung im Krisenfall handlungsfähig bleiben wollen. „Man kann das natürliche kritisch betrachten aber es gibt uns die Möglichkeit im Notfall handlungsfähig zu bleiben“, sagte Jens Hoffmann (CDU).
Auch in Bad Oldesloe wird von Teilen der Stadtverordneten befürchtet, dass Redebeiträge mitgeschnitten, aus dem Zusammenhang gerissen und für politische Zwecke missbraucht werden, etwa von Rechtsextremisten. Das bereite Wilfried Janson (Die Grünen) Sorge. Er wolle, dass zumindest eine Sicherheit gegeben werde, dass der Stream nicht mitgeschnitten werden könne und direkt wieder aus dem Netz verschwinde.

Politiker sehen Rechte verletzt

Veröffentlicht unter Presseartikel |

Spender versorgt Grundschule West kostenlos mit Luftfiltern

Stormarner Tageblatt  17.12.2020

Spender versorgt Grundschule West kostenlos mit Luftfiltern

Die Grundschule West in Bad Oldesloe.  nie
Die Grundschule West in Bad Oldesloe. nie

Bad Oldesloe Es war eine Art besondere Überraschung, die Bad Oldesloes Bürgermeister Jörg Lembke den Stadtverordneten in der letzten Versammlung des Jahres präsentieren konnte: ein Ehepaar spendet für die Grundschule West Luftfilteranlagen.
Die Stadtverordneten mussten der Annahme dieser Spende für die Stadt, die ja Eigentümer des Schulgebäudes ist, zustimmen. Der Verwaltungschef erklärte, dass er bei der Spende sogar noch nachverhandelt hatte. „Es ist zu erwarten, dass nicht so geringe Folgekosten für die Wartung entstehen, daher haben wir nachgefragt, ob es auch möglich wäre, dass diese in der Spende inbegriffen sind“, sagt Lembke. Die Spender hätten sich dazu bereiterklärt. „Auch die nächsten fünf Jahre sind daher gesichert“, so Lembke.
Erwartungsgemäß stimmten die Stadtverordneten der Annahme dieser Spende zu. Anita Klahn (FDP) richtete außerdem stellvertretend einen besonderen Dank an die Spender aus. „Ich möchte es besonders hervorheben, dass hier durch dieses Ehepaar nicht nur gespendet wurde, sondern auch tatsächlich der Stadt in den nächsten Jahre dadurch keine Folgekosten entstehen. Wir sagen Danke“, sagte die liberale Stadtverordnete.
Luftfilter sollen dazu dienen, Bakterien und Viren in der Raumluft zu reduzieren. Sie sollen im Kampf gegen die weitere Verbreitung von Corona-Viren in Innenräumen helfen. nie

Veröffentlicht unter Presseartikel |