Die Altkleider-Schande

Stormarner Tageblatt  11.05.2020

Oldesloer entsorgen Altkleider illegal wo zuvor Container standen / Eurocycle-Container stehen weiterhin

Rücksichtloser Egoismus: Ignorante Mitbürger  entledigen sich ihrer Altkleider einfach im Oldesloer StadtbildNiemeier
Rücksichtloser Egoismus: Ignorante Mitbürger entledigen sich ihrer Altkleider einfach im Oldesloer StadtbildNiemeier

Patrick Niemeier Bad Oldesloe Die Firma „Eurocycle“ sorgt deutschlandweit für Schlagzeilen. In verschiedensten Orten stellen die professionellen Altkleidersammler ihre Container auf, zum Teil klagt sich das Unternehmen das Recht dafür ein. Diese massenhafte Aufstellung des in der Kritik stehenden Unternehmens im Oldesloer Stadtgebiet führte dazu, dass es in der Kreisstadt es Mitte April komplett untersagt wurde, auf öffentlichem Grund Altkleider zu sammeln.

Die gemeinnützigen Organisationen und auch andere professionelle Sammler entfernten denn auch ihre Container. Doch ausgerechnet Eurocycle kam der Aufforderung – wie auch in anderen Städte – nicht nach. Anwohner ärgern sich, dass noch immer die nun illegale positionierten Container im Stadtbild zu sehen sind. Telefonisch war das Unternehmen – das noch recht neu im Geschäft sein soll – für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Übrigens ist Bad Oldesloe dabei kein Einzelfall, wenn man Berichte aus anderen Städten und Gemeinden in Deutschland verfolgt.

Offenbar scheint sich die Kreisstadt jetzt in einem Rechtsstreit mit Eurocycle zu befinden. Denn genaue Auskunft darüber, weshalb sich die Container zum Teil noch im Stadtbild befinden, will man nicht geben. „Derzeit befindet sich die Stadt Bad Oldesloe in einem schwebenden Verfahren. Bis zum Abschluss des Verfahrens dürfen keine Auskünfte erteilt werden. Eine Möglichkeit wäre ein Bußgeld, wie hoch dieses ausfallen könnte, richtet sich nach den jeweiligen rechtlichen Vorgaben und einer Ermessensentscheidung im jeweiligen Einzelfall“, so Stadtsprecherin Agnes Heesch.

Ein zweites Problem ist die Ignoranz einzelner Mitbürger: An den Stellen, wo Altkleidercontainer bereits abgebaut worden sind, legen sie weiterhin ihre alte Kleidung illegal ab. Und das scheint sogar zu funktionieren, denn offenbar wird diese illegal entsorgte Kleidung eingesammelt. So wurde am Oldesloer Bürgerpark ein weißer Sprinter beobachtet, der zwei große, mit Kleidung befüllte Pappkisten mitnahm. Entstanden sind in den letzten Wochen so neue „Schandflecken“, die auch ein größeres hygienisches Risiko in der Kreisstadt bilden.

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Corona-Regeln auf Bad Oldesloer Kunstrasenplatz gleich gebrochen

Stormarner Tageblatt  11.05.2020

Corona-Regeln auf Bad Oldesloer Kunstrasenplatz gleich gebrochen

Hinweisschild am Kunstrasen
Hinweisschild am Kunstrasen

Bad Oldesloe Skeptiker hatten es befürchtet, doch Bürgermeister Jörg Lembke wollte den Oldesloern sein Vertrauen schenken und ließ auch die Bolzplätze und den Kunstrasenplatz wieder öffnen. Doch schon wenige Stunden später wurde mehrfach deutlich, dass die Regeln zum kontaktfreien Sport und dem nötigen Abstand nicht eingehalten werden. Auch die maximale Anzahl an Sportlern auf dem Platz wurde deutlich überschritten. „Man wird wohl leider wieder über eine Sperrung beraten müssen“, so Stadtsprecherin Agnes Heesch. nie

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Immer eine Bahn freilassen

Stormarner Tageblatt  09.05.2020

Nach Brandschaden: Minigolf-Anlage im Oldesloer Bürgerpark wieder geöffnet

Die frisch sanierte Minigolf-Anlage.Nie
Die frisch sanierte Minigolf-Anlage.Nie
 

Sascha Sievers Bad Oldesloe Im August des vergangenen Jahres hatten Jugendliche auf der Minigolfanlage im Bad Oldesloer Bürgerpark das Clubhaus und den Kiosk in Brand gesetzt. „Das war mitten in der Hauptsaison natürlich ein großer Schock für uns“, sagt Wolfgang Burmester, der mit Ehefrau Karla die Anlage gepachtet und monatelang das vom Feuer in Mitleidenschaft gezogene Gebäude in Eigenregie renoviert hat. Durch die Corona-Krise hatten die Burmesters etwas mehr Zeit für die Arbeiten und sind nun froh, auch die letzten Reparaturen erledigt zu haben. Clubhaus und Kiosk erstrahlen im neuen Glanz, und auch der verspätete Startschuss für die Minigolfsaison im Bürgerpark ist nun gefallen: „Wir haben die Genehmigung vom Gesundheitsamt, dass es wieder losgehen kann“, freut sich Karla Burmester.

Minigolf ist kein Kontaktsport, dennoch müssen Gäste einige Regeln beachten: „Es muss immer eine Bahn freigelassen werden. Man darf erst weitergehen, wenn die vorherigen Spieler es auch tun. Es müssen die gängigen Abstandsregeln eingehalten werden“, erklärt Wolfgang Burmester und bittet Gäste um Geduld. Die Schläger werden nach der Rückgabe gereinigt und desinfiziert. Die Spieler können sich nach Beendigung ihrer Runde die Hände waschen und desinfizieren. Die Anlage im Bürgerpark ist Dienstag bis Sonnabend ab 14 Uhr geöffnet, sonntags bereits ab 13 Uhr. Montag ist Ruhetag. Nähere Infos sind telefonisch unter (04531)181813 oder 0177/975 28 89 sowie im Internet unter minigolfbadoldesloe.de zu finden.

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Betrachtungen zum Wochenausklang: Unschöne Auswirkungen

Stormarner Tageblatt  09.05.2020

Stormarner Wochenschau

Unschöne Auswirkungen

Ärgernis oder Marktlücke? Werbung, die am Boden liegt und mit Füßen getreten wird...Megi Balzer
Ärgernis oder Marktlücke? Werbung, die am Boden liegt und mit Füßen getreten wird…Megi Balzer

Cordula Poggensee und Stephan Poost

Klebrig Die großen Aufkleber in der Fußgängerzone in Bad Oldesloe sind sicherlich gut gemeint, weisen sie uns doch darauf hin, Abstand zu halten und mit Mundschutz einkaufen zu gehen. Ob die Kundinnen und Kunden diese Aufkleber gut heißen, wird sich zeigen, werden sie doch wie Kleinkinder alle paar Meter gemaßregelt und immer wieder an längst in Fleisch und Blut übergegangene Verhaltensregeln erinnert. Ob diese Kunststoffaufkleber aus ökologischer Sicht sinnvoll sind, ist ebenfalls fraglich. Aber sie bedeuten zumindest für Bad Oldesloe eine Neuerung und damit auch eine neue, potenzielle Einnahmequelle für die Stadt. Wir dürfen gespannt sein, wann die ersten Politiker oder Verwaltungsbeamten auf die Idee kommen, die öffentlichen Fußwege als Werbeflächen zu vermieten. Ob die Oldesloer das gut heißen, wird sich gegebenenfalls zeigen.

Unpopulär Die allgemeinen Lähmungserscheinungen im öffentlichen Leben lösen sich derzeit überall. Doch statt des erhofften erleichterten Aufatmens werden auch in den Stormarner Städten und Gemeinden vor allem die Wunden aus einem Stillstand sichtbar, dessen Ausmaße nur im Ansatz auszumachen sind. Entsprechend geht es jetzt im Kleinen und Großen um finanzielle Schadensbegrenzung. So ist der in gutem Glauben beschlossene Ahrensburger Haushaltsplan für 2020 bereits jetzt überholt, ging man doch von Steuereinnahmen aus, die durch die Corona-Krise völlig unrealistisch geworden sind. Ganz klar: Es stehen unpopuläre Entscheidungen an, auch lange geplante Investitionen müssen unweigerlich dem Rotstrich zum Opfer fallen, Geld an Stellen gespart werden, für das manche lange gestritten haben. Einmal mehr keine leichte Aufgabe für die Überbringer schlechter Nachrichten – und zugleich eine moralische Verpflichtung für die engagierten Bürger und Kommunalpolitiker jetzt keine Kleinkriege zu führen, sondern das kurz- und langfristige Wohl der Stadt im Auge zu haben.

Aufgabe In dieser Woche hat im Kreis Stormarn in den vierten Klassen die Schule wieder angefangen. Weitere Klassenstufen werden in den kommenden Wochen folgen, und die Schulen sind jetzt gehalten, ihren Schülerinnen und Schülern die Einhaltung der Abstand- und Hygieneregel abzufordern. Kein leichtes Unterfangen, wie jeder weiß, der mal zur Schule gegangen ist. Da ist viel Disziplin nötig. Die meisten Kinder freuen sich darauf, endlich wieder zur Schule zu gehen. Zu lang war für viele Kinder die Zwangspause, die teilweise mit ödem Lernen vor dem Rechner und mit einem auferlegten „Stubenarrest“ verbunden war. Und auch viele Eltern freuen sich, dass ihre Sprösslinge zumindest teilweise betreut werden und langsam wieder in den Schulalltag hineinwachsen. Doch die Kinder der Eltern, die sich freuen, sind nicht die Verlierer der Krise. Das sind jene Kinder, deren Eltern es schlicht egal ist, ob ihre Kinder zur Schule gehen oder nicht. Oftmals sind es Kinder, die auch nicht mit notwendiger Technik ausgestattet sind, um dem digitalen Unterricht, sofern er denn stattfindet, zu folgen. Diese Kinder wieder einzufangen, wird nun eine Hauptaufgabe der Schulen sein.

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Aufkleber am Boden

Stormarner Tageblatt  07.05.2020

Kampagne „#Wiedersehen in Bad Oldesloe – mit Herz und Abstand“ ausgeweitet

Unterstützen mit Asphaltaufklebern die Corona-Regeln: Wirtschaftsvereinigung, Stadtverwaltung und Wir-Verein – rechts Oldesloes Bürgermeister Jörg Lembke. St
Unterstützen mit Asphaltaufklebern die Corona-Regeln: Wirtschaftsvereinigung, Stadtverwaltung und Wir-Verein – rechts Oldesloes Bürgermeister Jörg Lembke. St

Bad Oldesloe Die Oldesloer Wirtschaftsvereinigung weitet ihre Kampagne „Wiedersehen in Bad Oldesloe – mit Herz und Abstand“ gemeinsam mit der Stadtverwaltung und dem Verein „Wir für Bad Oldesloe“ aus. In den ersten Wochen hatte sich gezeigt, dass sich die Mehrheit der Oldesloer an die Abstandsregeln hält, sich aber eine Minderheit mit diesen schwer tut und damit im Endeffekt auch die Gefahr einer Verschärfung von Regeln besteht.

Mehrere Geschäftsleute berichteten auch von Kunden, die Ladeninhaber für die Regeln verantwortlich machten. Es wurde auch von Stammkunden berichtet, die nicht einsahen, sich in Warteschlangen vor Geschäften anzustellen. „Wir müssen gemeinsam durch die Situation kommen – nicht gegeneinander oder mit gegenseitigen Schuldzuweisungen. Es geht auch nicht darum, mit dem Finger auf andere Geschäfte zu zeigen oder ähnliches. Wir schaffen es nur mit Zusammenhalt“, so Angela Dittmar vom Preisparadies. „Viele Kunden müssen nur an die bestehenden Regeln erinnert werden“, sagt sie.

„Viele Unternehmen und Bürger stehen derzeit vor der Herausforderung, die geltenden Abstands- und Masken-Regeln einzuhalten“, sagt Nicole Brandstetter von der Wirtschaftsvereinigung. Dabei unterstütze man mit der Kampagne. Nachdem bereits in den vergangenen Wochen Plakate mit Hinweisen aufgehängt worden waren, folgten jetzt rutschfeste Asphaltaufkleber im Look der Kampagne in der Fußgängerzone.

Bürger sensibilisieren

Auf diesen wird explizit auf die Abstandsregeln und zum Maske-Tragen hingewiesen. „Wir sind es nicht gewohnt, im Alltag auf Abstand zu gehen. Deswegen fällt es momentan schwer, den nötigen Sicherheitsabstand von 1,5 Metern zu wahren. Weil es aber für unsere Gesundheit unumgänglich ist, wollen wir die Menschen mit den Bodenaufklebern für das Einhalten des Abstands sensibilisieren“, sind sich die Kampagnen-Macher einig. nie

Wenn Unternehmen weitere Informationsmaterialien benötigen, können sie per E-Mail Plakate und Hinweisschilder anfordern unter: info@wivebo.de.

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